Frankreich - Vogesen 2016 - Teil IV

Reisezeit: September / Oktober 2016  |  von Uschi Agboka

27. Tag - 29. September 2016

Lure

Lure

Lure - Hinterhof

Lure - Hinterhof

Donnerstag, 29. September 2016 27. Tag

Le Thillot, Lac Chaume, Campingplatz Municipal, Platz 26
Col des Croix / Servance / Ternuay-Melay-et-Saint-Hilaire / Plateau des Mille Étangs / Regionale Naturpark Ballons des Vosges
Fresse: Kirche Saint Antide mit Kanzel – Waschhaus (Lavoir) – Befreiungs-Stele
Plancher-Bas / Champagney / Ronchamp
Lure: Maire (Rathaus) - Justizpalast – Kirche Saint Martin
Lantenot / Belmont / La Laterne-et-les-Armonts / Faucogney et la Mer / La Longine / Ferdrupt /
La Longine / Corravillers / Col du Mt. de Fourche / Rupt sur Moselle / Ferdrupt / Ramonchamp / Le Thillot.
3 ½ Stunden 69 Meilen 111 km

Ein sonniger Tag erwartet uns. Nach dem Frühstück starten wir um 10.30 Uhr.

D 486 über den Col des Croix, 678 m, Servance, D 266 Ternuay-Melay-et-Saint-Hilaire, D 97 bis Fresse.

Fresse ist ein kleiner Ort, ca. 700 Einwohner, in der Region Bourgogne-Franche-Comte, im Kanton Melisey, im Departement Haute-Saone, umgeben von einem herrlichen Nadelwald. Der Ortskern liegt im Tal des Flusses Raddon, eines linken Zuflusses des Ognon, auf ca. 500 m Höhe.

Wir halten an der schönen Kirche Saint Antide. Auf dem Rasen vor der Kirche sticht einem sofort ein mit Blumen geschmückter Schubkarren ins Auge.

Die zentrale Sehenswürdigkeit im Ort ist die Kirche Saint Antide. Sie wurde als Ersatz für eine kleine Kapelle von 1598 am 25. April 1748 begonnen und am 31. Oktober 1751 fertig gestellt, später zerstört und im 19. Jh. wieder aufgebaut.

Nur die prächtige Kanzel, aus Eiche geschnitzt, ist im Original erhalten geblieben. Sie gehörte ursprünglich der Abtei von Lucelle, wurde während der Französischen Revolution verkauft und später unversehrt wieder gefunden. Die Kanzel und die Orgel der Kirche haben den Status eines Monument historique.

Der steinerne Bau ist mit schönen Glasmalereien ausgestattet. Die drei Glocken der Kirche stammen von 1822, 1826 und 1831.

Die Kirche ist geschlossen, aber es gibt einen Zettel mit drei Namen und Telefonnummern. Rolf versucht dort anzurufen. Bei der dritten Nummer meldet sich eine ältere Dame, die sagt, sie sei in ein paar Minuten vor Ort. Und wirklich, in kurzer Zeit kommt sie in einem kleinen Auto angefahren und schließt uns die Kirche auf. Mal wieder bedauere ich, dass wir kein Französisch sprechen, sonst könnte man sich gut mit ihr unterhalten und Einiges fragen. Wir lassen uns Zeit, um all die Schönheiten in dem Gotteshaus zu fotografieren und auf uns wirken zu lassen. Die hölzerne Kanzel ist wirklich mehr als beeindruckend.

Nach der langen Besichtigung – die alte Dame wartet geduldig – macht Rolf eine kleine Spende.

Ehe wir weiterfahren, werfe ich noch einen Blick in den angrenzenden Friedhof, dessen prächtiges altes Portal leider verschlossen ist.

Vor der Kirche befindet sich auch ein mit Blumen geschmücktes Kriegerdenkmal. Die Franzosen pflegen diese Denkmäler immer sehr gut, was man in Deutschland nicht immer so sehen kann.

Beim Verlassen des Ortes Fresse kommen wir noch an einem alten Waschhaus – Lavoir – vorbei. Der davor befindliche Brunnen, blumengeschmückt, ist dekoriert mit einigen Pandabären. Sieht witzig aus.
Foto nur im Vorbeifahren, Rolf will einfach nicht halten.

Im Vorbeifahren entdecke ich auch noch eine Befreiungs-Stele zu Ehren der Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg Widerstand gegen die Deutschen leisteten. Die zweite Befreiungs-Stele haben wir leider nicht gesehen.

Weiter D 97, D 16 bis Plancher-Bas, D 4 Champagney – hier erblicken wir ein mit Blumen geschmücktes Boot am Ortseingang. Einfach toll, wie selbst die kleinen Orte das so schön herrichten.

Die Fahrt führt am Rahin entlang. Der Fluss entspringt in den Südvogesen, im Regionalen Naturpark Ballons des Vosges. Die Quelle befindet sich unterhalb des Col du Stalon, im Gemeindegebiet von Plancher-les-Mines.

Weiter Ronchamp, N 19 bis Lure. Unterwegs sehe ich immer wieder kleine Löwen oder Adler auf den Eingangstoren größerer Häuser. Sieht toll aus.

Ein Starenkasten sprich Radarblitzer ist weniger schöner, aber Rolf bemüht sich, sich an die Geschwindigkeitsvorschriften zu halten.

Durch einen mal wieder sehr schönen Kreisverkehr fahren wir in das Zentrum von Lure. Hier herrscht reger Verkehr, denn es ist kurz vor 12, alle wollen zum Mittag nach Hause. Man kann wirklich die Uhr danach stellen. Und dann schlagartig um 12 Uhr sind die Straßen wie leer gefegt. Erstaunt mich immer wieder.

Wir halten gegenüber der Mairie (Rathaus) und Justizpalast. Gut, dass wir mit dem Motorrad fast überall problemlos parken können.

Die katholische Kirche Saint Martin befindet sich ganz in der Nähe. Sie hat geöffnet und so schauen wir sie uns an.

Im 18. Jh. wurde Saint Martin wieder aufgebaut. Unter dem Glockenturm befindet sich eine gut erhaltene Kapelle aus dem 16. Jh. Die Innenausstattung der Kirche stammt aus der ehemaligen Abteikirche.
Die Kanzel von 1745 wurde von Cuppillard errichtet. Der Altaraufsatz aus polychromen Stuck ist aus dem 18. Jh. In der Kirche befinden sich zudem Reliquien des Heiligen Deicolus/Desle und den Heiligen Columban von Luxeuil.

Nach der Kirchenbesichtigung machen wir uns auf, uns hier im Zentrum von Lure etwas umzuschauen. Es ist schon gespenstisch, kein Mensch außer uns zu sehen. Leider haben die Geschäfte alle geschlossen, so kann ich nichts einkaufen. Es gibt tolle Bäckereien mit herrlichen Süssigkeiten. Und natürlich einige hübsche kleine Krimskramsläden, die ich so liebe.

Prächtig sind die herrlichen alten Gebäude, leider oft verschandelt durch moderne Reklametafeln. Sieht scheußlich aus. Schön ist es, dass oft eine Info-Tafel an den Häusern angebracht ist. Finde ich immer Klasse. Hin und wieder können wir in einen Hinterhof hinein gehen, uns dort umschauen. Schöne aber auch vernachlässigte Gärten sind entdecken. Ich bin ja, wie man weiß, von Natur aus sehr neugierig.

Wir verlassen Lure und fahren weiter. D 18 Lantenot. Dann mal wieder durch die Pampa. Das sind hier keine Straßen, nur asphaltierte Feld- oder Waldwege. D 292 Belmont, D 137 La Laterne-et-les-Armonts, D 72 Faucogney-et-la-Mer, D 6 La Longine. Ein wunderschönes Haus in blau-gelb fällt mir immer wieder auf. Leider gelingt es mir nicht, ein Foto zu machen. Rolf fährt zu schnell.

Weiter über Corravillers, Col du Mt. de Fourche, N 66 Rupt sur Moselle, Ferdrupt, Ramonchamp bis Le Thillot.

Um 14 Uhr sind wir Zuhause, nach 69 Meilen (111 km). Es ist ein herrlicher Tag mit viel Sonnenschein. Wir genießen unsere Idylle am See. Niemand stört uns. Es sind zwar einige neue Camper gekommen, doch die haben sich weit entfernt von uns platziert. Wir sind sehr froh darüber.

Zum Abendessen gibt es Kalbschnitzel, Pilze, Kartoffeln, Salat, Trauben, Käse und Wein. Ein weiterer schöner Tag geht zu Ende.

Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1

Zum Abendessen gibt es Kalbschnitzel, Pilze, Kartoffeln, Salat, Trauben, Käse und Wein. Ein weiterer schöner Tag geht zu Ende.

Zum Abendessen gibt es Kalbschnitzel, Pilze, Kartoffeln, Salat, Trauben, Käse und Wein. Ein weiterer schöner Tag geht zu Ende.

© Uschi Agboka, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch Vogesen Teil IV - 25. September bis 1. Oktober 2016 Touren durch Elsaß, Lothringen, Champagne, Burgund, Französischer Jura
Details:
Aufbruch: 25.09.2016
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 01.10.2016
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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