Reha in der Karibik, Teil Nord
Commonwealth of Dominica wiedersehen
Schon um 7 Uhr morgens – ich bade gerade neben dem Boot – setzt sich eine Armada von Ankerliegern auf Nordkurs ab, offenbar eine Flotte von Charterkatamaranen, die eine gemeinsame Reise nach Dominica vor hat. Zwei Stunden später lichten auch wir den Anker und starten hinterher.
Mit gerefftem Groß und voller Genua hat Sigi genau die optimale Segelfläche gewählt, um nordwärts den Sprung durch ein Stück Atlantik zu machen. Segelnd stört der kräftige Schwell nicht, solange wir mit halbem Wind dahinrauschen können. Ich riskiere auch mal eine Ruderwache von 60 Minuten, obwohl ich dabei überwiegend auf dem linken Bein stehen muß, - es geht und macht schon wieder Spaß, aber nach einer Stunde bin ich froh, abgelöst zu werden. Stimmt schon, dass Segeln Hochleistungssport sein kann.
Im Windschatten des Südteils von Dominica pirschen wir uns unter Motor an die Hauptstadt Roseau heran, erkennbar an einem Cruiseliner, der dort seine Passagiere an Land ausgeschüttet hat.
Das Ufer ist sehr steil und steinig, es empfiehlt sich daher, nicht zu ankern, sondern an einer Muringboje festzumachen, die man für eine Nacht zu einem aushandelbaren Preis mieten kann.
Vor einer Tauchschule liegen wir ganz gut, Sigi fährt zur Immigration mit dem Dinghy.
Die andern verzichten auf einen Landgang, zumal Sigi uns statt des obligaten Ankerbiers heute einen selbstgebrauten Pina Colada einschenkt, den wir sonst an Land nur teuer und mit viel Eis bekommen. Das Eis hat er weggelassen und wohl mit zusätzlichem Rum ersetzt. Er schmeckt verteufelt gut, ist im Nu ausgetrunken und sorgt schnell für eine geordnete Nachtruhe an Bord, trotz einer lauten Band an Land, die besonders die Takttöne unablässig auf ihren Lautsprechern verstärkt.
Es folgt am 5.2. ein Sonntagssegeln nordwärts an Dominica entlang mit Ziel St. Rupert Bay im Norden, eine Tour ohne Spritzwasser, nur mal ein kurzer Regenschauer, der das Salz vom Deck spült und mit erstaunlich wenig Windabdeckung.
Dominica ist eine interessante naturbelassene Insel mit nur 72000 Einwohnern. Vulkanischen Ursprungs, wie man den Steilhängen aus Vulkanasche ansehen kann. Und hoch genug, ständig Regenwolken anzuzapfen. Es ist durchaus nicht sicher, dass wir den Schauer auch auf dem Wasser abkriegen.
Sozialer Wohnungsbau oder Favela ? Jedenfalls hat der Vater hier der Familie ein originelles "Eigenheim" errichtet, fast alles aus Strandgut. Der Durchzug oben im Wohnboot sorgt für frische Luft, auch, wenn dort gerade gebrutzelt wird.
In der St.Ruperts Bay gibt es Ankerplätze genug und am Sandstrand ist für Unterhaltung auf karibisch gesorgt.
Kubuli heißt die hier gebraute Biersorte Typ Lager, das gut zum Durstlöschen geeignet ist und von einem Deutschen hier ursprünglich gebraut worden sein soll.
Der dritte Sonnenuntergang wird auf dem Bild festgehalten. Kaum zu glauben, das es nachts trotzdem noch regnen wird.
Am Abend ist eine große Strandparty mit frischem Fisch oder chicken und Gemüse satt angekündigt, für 20 US $ sogar mit Getränk. Der Zuspruch der Yachties ist gewaltig, es werden aber alle satt und nichts bleibt übrig und bei Live Musik wird anschließend unter einem Regendach auf dem trockenen Sand wild getanzt. Zwischendurch gehen „draußen“ kräftige Schauer nieder, ein Grund mehr, noch an Land weiter zu bleiben; wir jedoch nutzen eine Regenpause, um an Bord zu kommen und dezent noch einen Rotwein zu genießen.
Aufbruch: | 31.01.2017 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.02.2017 |
Dominica
Guadeloupe