Neuseeland 2017

Reisezeit: März - Mai 2017  |  von Andreas Schüchter

Schlussworte

Abschlussworte

Würde ich es wieder machen? Ja sofort. (Wenn ich nicht noch so viel zu bereisen hätte.)

Auswandern
Ich hatte einige Gespräche mit gut ausgebildeten (Diplom Ingenieure, Master Absolventen usw.) jungen deutschen gehabt die in Neuseeland bleiben wollten. Es ist sehr schwer hier Fuß zu fassen. Ein anderes Lebensverständnis, Sprache, und man ist kein Neuseeländer. Alle haben berichtet, "Wir sind hier nur die "Polen", die Niedriglöhner. Die sprechen noch nicht mal mit uns." Puh, das ist mal stärker Tobak. gehen wir in Deutschland so mit unseren Saisonarbeitern um? Wenn ja, sollten wir das sofort ändern. Arbeiter die uns den Spargel, die Erdbeeren und das Obst von den Feldern und Bäumen holen, denen sollten wir dankbar sein und mit absoluten Respekt begegnen.
Die Neuseeländer werden nicht auf Deutsche warten die ihr Land verbessern. Das können die alleine. Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als unser Land besser, gerechter und friedlicher zu machen.

Lebensmittelpreise
Ein Wort noch zu den Lebensmittelpreisen. In Neuseeland wurden Mitte der 80er sämtliche Subventionen für die Landwirtschaft gestrichen. Das hatte zur Folge, dass die Produktion von Landwirtschaftlichen Gütern sich komplett dem "Markt" angepasst hat und dadurch fand auch eine "Preisbereinigung" statt. Hier kostet z.B. 1 L Milch ca. 1,7€. Und ich habe nicht den Eindruck, dass die Menschen hier weniger Milchprodukte kaufen. Wenn ich da an das "Gezeter" in Deutschland denke, sollten wir uns überlegen, ob wir die Planwirtschaft der Subventionen so weiterführen wie jetzt. Natürlich benötigen wir Subventionen um uns von anderen Märkten abzuschotten, z.B. Schiffsbau, Solarmodule usw. gegenüber Asien.

Zigaretten
Der Abflugtag, 27.03.2017, war der Tag an dem ich zum Nichtraucher wurde. In Singapur und in Neuseeland ist man als Raucher eine unerwünschte Randerscheinung. Die halten Rauchen für nicht normal. (Sowas auch!) Eine Packung Zigaretten kostet 8,5 € und Rauchen ist überall verboten. Öffentliche Plätze, neben Hauseingängen, in Gärten und Wäldern usw. Wenn man Raucher sieht, stehen sie verstohlen in einer Ecke und blicken sich hektisch um ob sie beobachtet werden. Zigaretten liegen in Neuseeland nicht offen rum. An Tankstellen z.B. Klebt lediglich ein kleines Schild hinter der Kasse, dass man hier Zigaretten kaufen könnte. Im Radio und TV laufen Werbespots für das nicht Rauchen und wo man Hilfe bekommt. Ich kann mir vorstellen, dass das sogar von der Tabakindustrie bezahlt wird. Hier fällt das nicht Rauchen sehr leicht ist. Es ist im Unterschied zu Deutschland aus dem öffentlichen Leben verbannt. Es ist hier peinlich zu Rauchen. Warum ist das in Deutschland nicht auch so? 14 Mrd. Steuereinnahmen aus der Tabaksteuer oder Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel?

Reiseführer
Der große Lonley Planet hat uns hier (mal wieder) im Stich gelassen. Er ist mittlerweile zum Hotel und Restaurantführer geworden. Keine Informationen über Preise, wie komme ich von wo nach wo, wann ist was offen oder geschlossen usw. Wenn etwas angegeben war, stimmte es nicht. Hilfreich wäre z.B. Der Hinweis gewesen, dass in den Osterferien die Fahrt mit dem Alpenzug von der Ost zur Westküste und zurück, das doppelte kostet. 320 NZD/Person war uns dann doch zu viel.

Kosten
Wir waren 31 Tagen von Nord nach Süd unterwegs. 4600 km mit dem Wohnmobil. Teuer sind Ausflüge und Aktivitäten. Sparen kann man wenn man selber kocht und sich so oft wie möglich "Free Campingplätzen" nutzt.
Aber, wer im Wohnmobil mit der echten Vollkasko für einen Monat unterwegs ist, der hat sowieso schon den Preis für einen neuen Kleinwagen bezahlt. Wir haben immer mal nach solchen Plätzen geschaut, aber nie mit einem "wir müssen". Im Nachhinein waren es die schönsten Plätze.
Beim Essen gehen, solltet ihr das nicht unbedingt am Abend machen. Da kostet das green Curry statt 13 NZD bis 17:00 Uhr, sondern 22 NZD.

Das Reisen
Neuseeland hat eine perfekte Infrastruktur. Der ÖPNV ist zwar etwas undurchsichtig, funktioniert aber auch. Es gibt ein Netz von Fernbussen und einige Eisenbahnstrecken.
Das Reisen mit dem Wohnmobil ist hier perfektioniert worden. Unterwegs gibt es freie Entsorgungsstationen (Dump Station) sowie Stellplätze die von den Gemeinden unterhalten werden. Überall gibt es saubere Toiletten.

Neuseeland hat von Nord bis Süd eine Menge zu bieten, Landschaft, Aktivitäten, Tiere, Kultur und interessante Menschen. Es ist so enorm viel, dass man sehr schnell in einen Modus "Wir müssen das und das und das noch machen" verfällt. Weniger ist hier mehr. Lieber mal einen Tag länger an einem Ort verweilen.
Der Süden hat mir sehr gut gefallen. Hier gibt es Gegenden, z.B. Die Catlins, die touristisch noch nicht so viel erschlossen sind. Gerade hier jedoch war es sehr schön.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
4 Wochen mit dem Wohnmobil.
Details:
Aufbruch: 27.03.2017
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 03.05.2017
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Andreas Schüchter berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.