Big in Japan
Day 4 - Harajuku
Weltuntergangswetter im Szeneviertel Harajuku
Day 4 - Harajuku
Nachdem für heute absolutes Dreckswetter vorhergesagt war - und sich dies leider auch zu 100% bestätigte - ließen wir unseren ursprünglichen Plan nach Nikko zu fahren schnell fallen, und gingen statt dessen nach Harajuku, einem weiteren Szene-Viertel in Tokio. Es war wirklich zum Kotzen. Es regnete Bindfäden und das durchgängig von früh morgens bis abends gegen 8:00 Uhr. Bereits nach 10 Minuten war trotz Schirm alles nass. Mein Rucksack, die Kamera, meine Hose und am extremsten meine Schuhe. Dazu noch ein fieser, kalter Wind, so das man das Gefühl hatte irgendwo in Sibirien zu sein, aber nicht in Tokio. Gott sei Dank hatte ich nur meine Übergangsjacke dabei. Das Ganze endete damit, dass ich mir im H&M kurzerhand eine weitere Jacke kaufte, um nicht vollständig zu erfrieren. Insgesamt gesehen hatte der Tag ja schon nicht so optimal begonnen. Ira hatte mir verboten meinen (scheiß) Wecker zu stellen, hatte Ihren aber nach dem ersten klingeln ausgemacht und dann brav weitergeschlafen. Mit dem Ergebnis das wir erst um 11:15 Uhr wach wurden (ich brauche also nicht zu erwähnen, das wir recht spät aus dem Hotelzimmer kamen).
Natürlich gab es auch für Harajuku eine Liste von Dingen die unbedingt "abgearbeitet" werden mussten. Da war zuallererst das Kiddyland, ein - wie der Name schon sagt - Laden für Kindersachen und Spielzeug. Mir war bis dahin nicht bewusst, dass es dermaßen viel Spielzeug gibt, und alles so Kawaii! Die Japaner verstehen es einfach, aus so ziemlich allem eine Figur zu kreieren: Es gibt ein sprechendes Spiegelei, lächelnde Staubbällchen, Hasen ohne Ohren (Ok, das kennen wir seit Till Schweiger auch in Deutschland) oder Affen mit seltsam anmutenden Riesenohren (wie Ira mir sagte, kommt die Figur wohl aus Russland ). Ira war jedenfalls im Shoppinghimmel und hatte ordentlich zugeschlagen. Ich war schon nach 5 Minuten von all dem blinkenden und vorallem lärmenden Spielzeug überfordert. Wie man hier den ganzen Tag arbeiten kann, ist mir ein absolutes Rätsel.
Weiter gings in die nächste Shoppingmal, (deren Namen habe ich leider vergessen) die mit einem tollen Eingangsbereich glänzen konnte. Im Inneren verbargen sich vor allem kleinere - meist hochpreisige Boutiquen. Wir schlenderten also nur ein wenig hindurch und wollten gerade wieder gehen, als Ira von einer Mitarbeiterin ein Duft-Probestäbchen hingehalten bekam: "Oh, was ist das - das riecht aber gut" -"Parfüm mit natürlichen Inhaltsstoffen" - "Oh toll, das Kauf ich"! Meine Frau ist wirklich der Traum eines jeden Marktetingchefs - Umsatz durch einfachste Werbung. Die Damen bemühten sich dann auch redlichst, dass Parfüm zu dritt möglichst hübsch einzupacken. Zur Verteidigung meiner Frau muss ich allerdings sagen: Es riecht wirklich sehr gut und war preislich auch echt in Ordnung.
Keine Ahnung mehr, wie der Schuppen hieß, aber der Eingangsbereich war top. Und vor allem deutlich trockener als auf der Straße
Danach gingen wir ins Kaufhaus La Foret, von außen eher unscheinbar, aber dafür hatten es die Läden im inneren umso mehr in sich. Harajuku gilt als Szeneviertel für ausgeflippte Mode und Cosplay, was sich im La Foret mehr als bestätigte. Ich glaube wir hatten beide noch nie so ausgeflippte Mode gesehen.
Danach gings in die Takeshita Dori Street, DER Inn-Meile in Harajuku. Trotz des miesen Wetters, gab es noch genug Ladys, die mit bunten Haaren und kurzem Minirock über die Straße flanierten. Und ich hatte T-Shirt, Pulli und 2 Jacken an . Iras Ziel war der dortige 100Yen Shop, in dem es gaaaaaaaanz viel nützliches und unnützliches für 100Yen gab. Ich muss wohl nicht erwähnen, das unser Korb nach 4 Stockwerken randvoll war.
Was haben wir nicht alles für tolle Sachen gekauft...wer rausfindet wieviele Paar Stäbchen Ira gekauft hat, bekommt eine Belohnung
Auf dem Weg zum Kawaii Monster Cafe sahen wir dann noch einen Second Hand Shop, der unter anderem auch Kimonos aus 2. Hand verkaufte. Da Ira dies noch auf Ihrer "Brauch-Ich-Unbedingt-Liste" stehen hatte, gingen wir rein und wurden vom Angebot fast erschlagen. Ira fand dann aber relativ schnell einen schönen Kimono für erschwingliches Geld, also ab in die Tüte damit und weiter Richtung Monster Cafe.
Das Monster-Cafe war dann das eigentliche Highlight des Tages. Ich weiß überhaupt nicht wie ich das beschreiben soll, am besten einfach die Bilder anschauen. Es ist auf jeden Fall sehr abgefahren, bunt, schrill und irgendwie auch ziemlich durchgeknallt. Der Eintritt pro Person kostet 500 Yen, pro Person muss dann noch ein Getränk und ein Essen bestellt werden. Fotos mit den Animations-Ladys schlagen noch einmal mit 500 Yen zu buche. Alles in allem, nicht gerade der günstigste Spaß, aber man sollte es trotzdem einmal gesehen haben.
Aufbruch: | 07.04.2017 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 17.04.2017 |