Von Lindau über die Bielerhöhe und den Fernpaß nach Feldolling in 2017
Anreise nach Lindau und 1. Kurzetappe nach Bregenz
Gleich anfangs mal der grobe Überblick des Tourverlaufs.
Die detaillierteren Kartenausschnitte der einzelnen Etappen erscheinen dann jeweils am Ende deren Beschreibungen.
Am Dienstag, 13. Juni 2017 zur zweiten Vormittagshälfte beginnt die Anreise nach Lindau mit der kurzen Radfahrt von Feldolling zum Heimatbahnhof Westerham (für Insider: ab dem Tourenjahr 2019 könnte/sollte/dürfte es lauten "Heimathaltepunkt Feldolling" ).
Das Grünzeug am Strommasten als Fahrradunterlage wirkt gar nicht einmal störend.
In fünf Minuten kommt (hoffentlich planmäßig) der Zug aus Rosenheim nach Holzkirchen, wo ein kurzer Umstieg nach München, allerdings am selben Bahnsteig gegenüber, erforderlich ist.
Geschafft, ein freier Stellplatz ist vorhanden und der heutige, großteils passive Anteil der Tour hat begonnen.
Der EC 194 nach Zürich über Lindau mit Abfahrt um 12:33 Uhr ist schon weit im Voraus am Bahnsteig bereitgestellt worden, So kann ich ohne Hetze mein Radl einstellen.
Da hängt mein Kurbelgefährt mal wieder auf der großen Anfahrt zum Tourbeginn. Meine abgenommenen Packtaschen hab ich natürlich mit zu meinem Sitzplatz genommen und nicht damit den zweiten Radplatz beeinträchtigt. Bei den Schweizer Waggons sind immer zwei Hängeplätze in jedem Vorraum des Einstiegsbereichs vorhanden, während bei deutschen EC/IC-Fernverkehr-Waggons die Räder in einem je nach Jahreszeit in der Größe variierbaren Bereich eines speziellen Waggons zusammen an den reservierten Hängevorrichtungen postiert werden können.
Der obligatorische Blick des Eisenbahn-Fans zur Lokomotive: Hier die normal übliche Doppel-Traktion der Diesellok-Altbaureihe 218, die den EC bis Lindau zieht. Weiter möchte ich aufgrund der mehreren Varianten dieser Baureihe nicht ins Detail gehen, da dies ja ein Radreisebericht und keine Abhandlung über die Baureihe 218 werden soll
... und nach einem kleinen Zeitsprung über Buchloe und Memmingen finde ich mein Rad am Bahnsteig vom Hauptbahnhof Lindau wieder.
Eigentlich hätte ich gleich ins etwa 10 km weiter gelegene österreichische Bregenz weiterfahren können, wo ich die erste Übernachtung schon daheim gebucht hatte.
Aber zum einen ist es bis dato nicht möglich auf dieser Verbindung ins Ausland online von zu Hause aus die Radkarte incl. Stellplatzreservierung zu buchen, andererseits spekulierte ich darauf, bei schönem, sprich trockenem Wetter diese Strecke auf dem Radfahrweg, der ja rechterhand der Bahnlinie direkt am Bodensee entlang läuft, zurückzulegen.
An den Bildern läßt sich unschwer erahnen, daß mir dieses Wetterglück schon mal hold war und ich nicht schon am ersten Tag nass werden oder im Falle eines Unwetters den Nahverkehrszug nach Bregenz nehmen musste.
Der erste Kontakt mit der Uferpromenade am Lindauer Hafen, der ja nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt ist. Interessant ist dabei, daß der Hauptbahnhof auf einer Insel gelegen ist und nur über einen Eisenbahndamm, sowie über eine Straßenbrücke angefahren werden kann.
An der Hafenpromenade von Lindau, das sich sowohl als Durchgangsstation während einer Heimfahrt vom Schwarzwald in Juni 1991, als Tour-Schlußpunkt einer nur 2-tägigen Fernfahrt in Juni 2012 von meinem Heimatort Feldolling dorthin über das Allgäu und mit nur einer Übernachtung in Reutte / Tirol bzw. jetzt als Tourbeginn von dort über's Hochmontafon und den Fernpaß nach Feldolling einen unvergesslichen Namen während meiner Mehrtages-Radtouren gemacht hat.
In der Verlängerung der Löwenstatue an der Hafeneinfahrt liegt auf der gegenüberliegenden Seeseite das österreichische Bregenz, mein heutiger Übernachtungsort.
Also mal in aller Deutlichkeit gesagt:
Mit diesem Bodensee-Dampfer bin ich nicht nach Bregenz übergesetzt.
Inzwischen auf dem Lindauer Festland angekommen, erscheint hinter dem Güterbahnhof Lindau-Reutin das Bodenseehotel Lindau, in dem ich bereits zweimal logierte. Kann ich zwecks günstiger Zimmerpreise und sehr guter Küche empfehlen.
Im Rückblick das "Freistaat Bayern"-Schild. Die Brücke, auf der ich mich befinde, führt über den gut 30 km langen Fluß Leiblach, der in der Gegend von Heimenkirch (Allgäu) entspringt und auf den grob geschätzt letzten 10 km vor der Mündung in den Bodensee unweit dieser Brücke die Grenze zwischen Deutschland und Österreich darstellt. Die Leiblach stellt mit einer mittleren Wasserführung von 3,4 m³/s den siebtgrößten Bodenseezufluß dar (ca. 0,9 % des gesamten Zuflusses).
Im Hintergrund auf dem Bergrücken ist der Sendeturm auf dem Pfänder (1064 m), der Hausberg von Bregenz und der berühmteste Aussichtspunkt der Region, erkennbar.
Blickrichtung in Bildmitte Hintergrund: Hier liegt das Rheintal zwischen Österreich und der Schweiz.
Da es erst gegen 17 Uhr war, drehte ich eine kleine Umwegrunde in Bregenz, die mich am Stadtrand in der Nähe des Yachtclubs Bregenz an der Zisterzienserabtei Mehrerau vorbeiführte, wo im Jahr 1092 Benediktinermönche aus dem Gebiet des Bregenzerwalds hin übersiedelten.
Der Umweg zur Unterkunft führte nochmals am Kloster vorbei, diesmal allerdings auf der südlichen Seite.
In der Unterkunft angekommen, gibt es erstmal einen kleinen Schockmoment: Die Inhaber sind momentan nicht anwesend und mein Name ist nicht auf einer ausgehängten Tafel vermerkt. Ich hab doch eine Buchungsbestätigung...
Nach telefonischer Kontaktaufnahme bekam ich aber doch die Auskunft, daß alles in Ordnung sei und ich eines der beiden Zimmer im obersten Geschoß nehmen soll. Gott sei Dank !
Aufbruch: | 13.06.2017 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 17.06.2017 |
Österreich