Von Lindau über die Bielerhöhe und den Fernpaß nach Feldolling in 2017

Reisezeit: Juni 2017  |  von Andreas Rohbogner

5. Etappe von Eschenlohe nach Feldolling

Samstag, 17. Juni 2017

Ab Garmisch-Partenkirchen wäre der kürzeste Weg nach Hause über Wallgau, den Achenpaß, Tegernsee und Miesbach verlaufen.
Da ich aber gestern abends ab Garmisch-Partenkirchen schon einen nördlichen Weg eingeschlagen hatte, war ich mal wieder beim Motto "Der Umweg ist das Ziel !" angelangt.
Also wurde ein Umweg-Eck über den Starnberger See, Starnberg, Kloster Schäftlarn etc. anvisiert.

Am Bahnhof Murnau passiert man "Johanna", eine E-Lok-Veteranin, die von 1922 bis zur Ausmusterung 1977 ihren Dienst verrichtete.

Am Bahnhof Murnau passiert man "Johanna", eine E-Lok-Veteranin, die von 1922 bis zur Ausmusterung 1977 ihren Dienst verrichtete.

"Johanna" mit einem alten bayerischen Formsignal.

"Johanna" mit einem alten bayerischen Formsignal.

In Murnau angekommen, wäre ich bald zu zielstrebig bzgl. Umweg geworden, da ich noch zwei Kurzbesuche bei Bekannten in Schongau und Raisting am Ammersee ins Auge fasste.
Jedoch hätten beide Besuche sicherlich zu viel Zeit in Anspruch genommen - weil man ja doch nicht so einfach wieder loskommt - weiterhin wollte ich auf jeden Fall heute zu Hause ankommen.
Also sagte ich in Schongau wieder ab, um den nicht angekündigten Kurzbesuch in Raisting zu tätigen.
So führte mich der Weg von Murnau am Staffelsee entlang über Uffing, Eglfing, Huglfing und Polling über kleine Nebenstraßen nach Weilheim und von dort am Radweg an der Ammer und ein Stück an der Eisenbahnlinie entlang nach Raisting.

Am südlichen Ortsrand von Raisting wird die Erdfunkstelle mit zahlreichen Parabolantennen passiert.

Am südlichen Ortsrand von Raisting wird die Erdfunkstelle mit zahlreichen Parabolantennen passiert.

Besonders interessant ist das technische Denkmal "Antenne 1", die sich in einer Traglufthalle, dem sogenannten Radom befindet.
Diese Antenne ist offiziell nicht mehr in Betrieb, soll aber zukünftig wieder aktiviert werden.

Besonders interessant ist das technische Denkmal "Antenne 1", die sich in einer Traglufthalle, dem sogenannten Radom befindet.
Diese Antenne ist offiziell nicht mehr in Betrieb, soll aber zukünftig wieder aktiviert werden.

In Bildmitte rechts das Radom von Antenne 1, linkerhand davon mehrere freiliegende Parabolantennen.

In Bildmitte rechts das Radom von Antenne 1, linkerhand davon mehrere freiliegende Parabolantennen.

Nun, Radfahren birgt ja wie alle anderen Tätigkeiten gewisse Gefahren:
Letztes Jahr gab es Warntafeln vor evtl. aggressiven Greifvögeln in Rheinhessen, vor sich lösenden Eisbrocken am Mannheimer Fernsehturm oder dieses Jahr in einem Waldgebiet an der Donau entlang kurz vor Leipheim evtl. von oben herabrieselnde, allergieauslösende Brennhaaren des Eichen-Prozessionsspinners.
Jeweils Glück gehabt !
Aber jetzt mitten in der Ortschaft Raisting an einem abschüssigen Straßenteil in geringer Höhe über mir ein verharrender Bienenschwarm.
Für rechtzeitiges Abbremsen und Umkehren oder Ausweichen war es aufgrund des unvorhersehbaren Auftretens des Bienenschwarms schon zu spät. Also gab es ein instinktives Kopfeinziehen, über's Rad Herunterbeugen so weit wie möglich und knappes Unterqueren des Schwarms, der mich letztendlich unversehrt durchließ.

Man weiß einfach nie so recht, was auf einen zukommt - auch nicht in einer überaus friedlichen Ortschaft am südlichen Ende des Ammersees.

Nach dem Kurzbesuch war dann kurz nach der Ortschaft Fischen der Landkreis Starnberg erreicht.

Nach dem Kurzbesuch war dann kurz nach der Ortschaft Fischen der Landkreis Starnberg erreicht.

Vorbei ging's am "Heiligen Berg", dem Kloster Andechs, von wo recht laute Festmusik aus anscheinend überdimensionierten Lautsprechern herüberhallte, so daß ich froh war, als ich das Weite gesucht (und gefunden) hatte.

Vorbei ging's am "Heiligen Berg", dem Kloster Andechs, von wo recht laute Festmusik aus anscheinend überdimensionierten Lautsprechern herüberhallte, so daß ich froh war, als ich das Weite gesucht (und gefunden) hatte.

Kornblume blau im Getreidefeld.

Kornblume blau im Getreidefeld.

Nicht mehr weit von Starnberg entfernt eine seltsame Streichung der Fahrradbenutzung. Jedoch klärte mich ein überholender Rennradler auf, daß der Weg ohne Einschränkung weiterhin befahren werden kann.

Nicht mehr weit von Starnberg entfernt eine seltsame Streichung der Fahrradbenutzung. Jedoch klärte mich ein überholender Rennradler auf, daß der Weg ohne Einschränkung weiterhin befahren werden kann.

Im Hintergrund entspringt vom Starnberger See dessen einziger Abfluß, die Würm. Diese gab bis 1962 dem Starnberger See den Namen "Würmsee", weshalb sich der an dieser Stelle hier ansässige Segel-Club Würmsee Starnberg e.V. auch noch an diese Namensbezeichnung anlehnt.

Im Hintergrund entspringt vom Starnberger See dessen einziger Abfluß, die Würm. Diese gab bis 1962 dem Starnberger See den Namen "Würmsee", weshalb sich der an dieser Stelle hier ansässige Segel-Club Würmsee Starnberg e.V. auch noch an diese Namensbezeichnung anlehnt.

Kurz nach der Benediktinerabtei Kloster Schäftlarn im Isartal und wenige km nördlich von Wolfratshausen wird die von dort anströmende Isar überquert. Blickrichtung hier nach Süden.

Kurz nach der Benediktinerabtei Kloster Schäftlarn im Isartal und wenige km nördlich von Wolfratshausen wird die von dort anströmende Isar überquert. Blickrichtung hier nach Süden.

Wenige km weiter in östlicher Richtung gibt es eine etwa viertelstündige Verweilpause am Deininger Weiher, einem Moorsee mit guter Bademöglichkeit in einer eiszeitlich geprägten Landschaft.
Dort gibt es auch ein Gasthaus mit Übernachtungsmöglichkeit und einer schönen Terrasse direkt am See.
Die Pause hab ich nochmals dazu genutzt, ein Waffeleis zu genießen, obwohl ich den Deininger Weiher stets damit verbinde, daß mich hier im Kindesalter beim Baden, besser gesagt beim damaligen Eisschlecken, zum ersten Male eine Wespe in eine Schulter stach, als ich mit einem auch von ihr anvisierten Eis in der Hand laufend die Flucht vor ihr ergreifen wollte.
Natürlich unvergesslich dieser Vorfall, aber ein Trauma vor den gelb-schwarzen Plagegeistern entstand deshalb auch nicht.
Soviel zur kurzen Rückerinnerung an meine Kindheit.

Wenige km weiter in östlicher Richtung gibt es eine etwa viertelstündige Verweilpause am Deininger Weiher, einem Moorsee mit guter Bademöglichkeit in einer eiszeitlich geprägten Landschaft.
Dort gibt es auch ein Gasthaus mit Übernachtungsmöglichkeit und einer schönen Terrasse direkt am See.
Die Pause hab ich nochmals dazu genutzt, ein Waffeleis zu genießen, obwohl ich den Deininger Weiher stets damit verbinde, daß mich hier im Kindesalter beim Baden, besser gesagt beim damaligen Eisschlecken, zum ersten Male eine Wespe in eine Schulter stach, als ich mit einem auch von ihr anvisierten Eis in der Hand laufend die Flucht vor ihr ergreifen wollte.
Natürlich unvergesslich dieser Vorfall, aber ein Trauma vor den gelb-schwarzen Plagegeistern entstand deshalb auch nicht.
Soviel zur kurzen Rückerinnerung an meine Kindheit.

Bei der Ortschaft Grub in der Gemeinde Valley passiere ich noch mehrere "Wüstenschiffe" in Form von Kamelen, da hier die "Bayern Kamele" ansässig sind, auf deren Rücken man die Umgebung hier im Oberland erkunden kann.
Von hier aus sind es nur noch wenige km zu mir nach Hause, so daß dieses leicht orientalisch-afrikanische angehauchte Bild den optischen Schlußpunkt dieser Radferntour darstellt.

Bei der Ortschaft Grub in der Gemeinde Valley passiere ich noch mehrere "Wüstenschiffe" in Form von Kamelen, da hier die "Bayern Kamele" ansässig sind, auf deren Rücken man die Umgebung hier im Oberland erkunden kann.
Von hier aus sind es nur noch wenige km zu mir nach Hause, so daß dieses leicht orientalisch-afrikanische angehauchte Bild den optischen Schlußpunkt dieser Radferntour darstellt.

Tourabschluß in Form einer Drei-Seen-Tour im oberbayerischen Voralpenland am Samstag, den 17. Juni 2017.
Man sieht wieder: zielstrebig den "direkten" Umweg gewählt. Richtig so !!!

Gesamtstreckenverlauf:
13.6.2017: Bahnanreise nach Lindau in "Rot"
13.6.2017: 1. Radetappe von Lindau nach Bregenz
14.6.2017: 2. Radetappe von Bregenz nach St. Gallenkirch
15.6.2017: 3. Radetappe von St. Gallenkirch über Bielerhöhe nach Landeck
16.6.2017: 4. Radetappe von Landeck nach Eschenlohe
17.6.2017: 5. Radetappe von Eschenlohe nach Feldolling

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Man könnte auch den direkteren Weg über das Allgäu nehmen, aber: DER UMWEG IST DAS ZIEL ! Und schließlich war da auch die Neugier, inwieweit es für meine relativ geringe Eignung hinsichtlich ausgedehnter Steigungen möglich ist, solche zu überwinden.
Details:
Aufbruch: 13.06.2017
Dauer: 5 Tage
Heimkehr: 17.06.2017
Reiseziele: Deutschland
Österreich
Der Autor
 
Andreas Rohbogner berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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