Auf Achse: 5 Monate Goa, Western Himalaya, Thailand

Reisezeit: Oktober 2017 - März 2018  |  von Erich Backes

Amritsar

Nach 8 Tagen Ausruhen in Goa mit Vistara Airline über Delhi nach Amritsa. In Delhi 3 Stunden Aufenthalt, Ankunft in Amritsar ca. 21:00 Uhr.

Amritsar ist eine Millionenstadt im indischen Bundesstaat Punjab und eine der fortschrittlichsten Städte Indiens. Die Stadt ist das spirituelle Zentrum des Sikhismus. Die Sikhs verstehen sich als wirtschaftliche und intellektuelle Elite der Hindus - und sind es wohl auch.

Wichtigstes Heiligtum der Stadt ist der im 16. Jahrhundert erbaute, aber immer wieder erweiterte und verschönerte „Goldene Tempel“ (Harmandir Sahib).

Amritsar: Angekommen in Indien

Schon am Flughafen in Amritsar wollten sie uns bzgl. des Taxipreises ausnehmen. Da fand sich ein Inder mit Sohn, der sich mit uns ein Taxi geteilt hat. Am Ende war er der Gewinner, da er zuerst zu seinem Ziel gebracht wurde. Für uns dauerte die Fahrt um so länger. Dann stand noch ein Zug auf den Gleisen, der Verkehr ging nicht weiter, der Umweg kostete mehr!!! Längst war es stockfinster und so manche Seitenstraße werden wir nicht einmal im Hellen betreten. Endlich aussteigen, da hier die „Tempelzone“ (Fußgängerzone) beginnt. Ok, Taschen geschnappt, only 5 min. walk. Stimmt, wir erreichen das Hotel Robin, von Erich vorgebucht. 2 finstere Gestalten hängen gelangweilt hinter dem Tresen. Pässe abgeben, eine Kopie wird gemacht, Geld gezahlt und der etwas bösartig Schauende zeigt uns das Zimmer. Gleich unten im Erdgeschoß. Das geht gar nicht, ob er nicht ein Zimmer oben hat. Gebrummel, Englisch spricht er nicht, ok, wir fahren in den 3. Stock. Oh Schock, das einzige Fenster ist ein 10 cm breiter Streifen im Beton, davor ein Gitter wegen der Tauben. Das Badezimmer nur für den Notfall, dafür das Bett sehr breit und bequem. Wir stellen unsere Sachen ab und raus auf die Straße, schließlich müssen wir noch etwas essen, bevor die Bürgersteige hochgeklappt werden. Draußen sind sämtliche Häuser mit Lichterketten behängt, wir laufen vor bis zum Tempelgelände, hier liegen bestimmt 100 Inder auf dem warmen Marmorboden zum Schlafen!!! Neben dem Burger King und Subway finden wir ein kleines Indisches Restaurant, Abendessen gerettet. Jetzt müssen wir ins Hotel. Ich sage zu Erich, wo sind wir hier nur gelandet. Er ganz trocken: wir sind in Indien, was hast du denn erwartet!!!
Am nächsten Morgen, 5:30 Uhr ich öffne das Fenster, Luft strömt rein und auch für mich ist alles ok.
Der nächste Tag in Amritsar beginnt mit dem Frühstück im Bett, da es keine sonstige Sitzgelegenheit gibt im Zimmer. Dann raus auf die Straße. Ohne den Glanz der Lichterketten sieht es nicht mehr ganz so imposant aus, aber die Tatsache, daß es autofrei ist bedeutet weniger Lärm (das ständige Hupen fehlt). Auf zum Tempel: Alles aus weißem Marmor, auf dem Vorplatz wird nicht mehr geschlafen, sondern sitzend diskutiert.
Schuhe abgeben, zum Eingang gehen, Kopfbedeckung anziehen und dann durch ein Wasserbecken eintreten in das Tempelgelände. Wächter kontrollieren noch meinen Rucksack und die Besichtigung kann beginnen.

Einer der Eingänge zum Goldenen Tempel.

Einer der Eingänge zum Goldenen Tempel.

Golden Temple am Morgen...

Golden Temple am Morgen...

... mit Waschungen. Frauen und Männer natürlich getrennt...

... mit Waschungen. Frauen und Männer natürlich getrennt...

...und lange Schlangen vor dem Eintritt ins Innere.

...und lange Schlangen vor dem Eintritt ins Innere.

Manche sind hier "ganz weit weg"...

Manche sind hier "ganz weit weg"...

... oder schon nicht mehr da.

... oder schon nicht mehr da.

Nach dem Tempelbesuch kehren wir in unser kleines Restaurant ein, um uns zu erfrischen. Anschließend laufen wir zum Buscounter, um unsere vorgebuchte Busfahrt nach Jammu am nächsten Tag klar zu machen. Ein ganz dicker gemütlicher Inder studiert unsere Reservierung, kontrolliert und kontrolliert und wir sind fast sicher, daß er nicht einmal lesen kann. Aber, er hat es in seinem Computer gecheckt: alles ist ok, 5:45 Uhr sollen wir da sein. Prima, dann können wir jetzt in unser gemütliches Bett zum Mittagsschlaf. Da sehe ich doch tatsächlich nebenan einen bottle shop. Da nehmen wir doch gleich mal ein Bierchen für den Abend mit. Fast wieder beim Hotel sprechen uns 2 junge Inder an, ob wir nicht zur Grenze nach Pakistan fahren wollen. Dieses Highlight hatten wir in der Tat schon ins Auge gefaßt. Der Preis war ok, allerdings sollte es bereits um 14:00 Uhr losgehen. Ade Mittagsschlaf. Gut, dann 14:00. Wir machen uns auf den Weg zum Hotel, da kommt der eine Inder hinter uns hergelaufen, es soll sofort losgehen. Nein auf keinen Fall, wir müssen erst ins Hotel, schon wegen des Bieres. Ok, 10 min. Bier in den Kühlschrank der Rezeption, kurz auf Toilette und ab. Das shared Tuk-Tuk wartet bereits, das Problem: wir sind 7 Leute + der Fahrer, 2 müssen auf die Rückbank mit Blick gegen die Fahrtrichtung. 2 Junge Inder wurden dazu verdonnert. Erich darf neben dem Fahrer sitzen. 31 km bis zur Grenze, das dauert gut 1 Stunde.

Angekommen, hat sich eine ewige Prozedur von Warten, Schlagestehen, Durchleuchten lassen etc. ergeben, so daß die Zeit bis 16:30 quasi im Flug verging. Am Ende gelangten wir in eine Art Arena, wo extra für Touristen ein Sektor mit Stühlen ausgestattet war. Hier durften wir dann Platz nehmen. Alles was das Herz begehrt wurde hier durch Verkäufer feilgeboten, um die Restwartezeit so gemütlich wie möglich zu gestalten. Dann ging die Musik los und der Einpeitscher begann sein Werk.

Wagah ist ein Grenzübergang an der Straße zwischen Amritsar, Punjab (Indien) und Lahore, Punjab (Pakistan). Es ist der einzige Grenzübergang in den genannten Bundesstaaten zwischen Indien und Pakistan. An der Grenze wird allabendlich auf beiden Seiten eine Militärparade der Grenzsoldaten abgehalten, die unter anderem die Flaggenparade und das Ertönen der Signaltrompete beinhaltet. Sie dient eigentlich der Demonstration militärischer Präsenz und Kampfbereitschaft. Die beiden Staaten haben - wir wir wissen - aufgrund historischer und aktueller anhaltender Feindseligkeiten ein eher angespanntes politisches Verhältnis.
Die Parade zeichnet sich allerdings dadurch aus, das auf beiden Seiten eine Stunde lang spiegelbildlich exakt das Gleiche !!! geschieht. Beim Einholen der Flaggen auf beiden Seiten wird peinlich genau darauf geachtet, daß keine tiefer hängt als die andere. Das Ganze erinnert stark an Monty Python.

Wagah ist ein Grenzübergang an der Straße zwischen Amritsar, Punjab (Indien) und Lahore, Punjab (Pakistan). Es ist der einzige Grenzübergang in den genannten Bundesstaaten zwischen Indien und Pakistan. An der Grenze wird allabendlich auf beiden Seiten eine Militärparade der Grenzsoldaten abgehalten, die unter anderem die Flaggenparade und das Ertönen der Signaltrompete beinhaltet. Sie dient eigentlich der Demonstration militärischer Präsenz und Kampfbereitschaft. Die beiden Staaten haben - wir wir wissen - aufgrund historischer und aktueller anhaltender Feindseligkeiten ein eher angespanntes politisches Verhältnis.

Die Parade zeichnet sich allerdings dadurch aus, das auf beiden Seiten eine Stunde lang spiegelbildlich exakt das Gleiche !!! geschieht. Beim Einholen der Flaggen auf beiden Seiten wird peinlich genau darauf geachtet, daß keine tiefer hängt als die andere. Das Ganze erinnert stark an Monty Python.

Vor der Parade wird getanzt...

Vor der Parade wird getanzt...

...dann geht's los...

...dann geht's los...

Im Bild: das rote indische und das graue pakistanische Grenztor. Beide werden kurz geöffnet und 2 (gegnerische) Offiziere geben sich tatsächlich die Hand. Beide Tore werden wieder geschlossen. 
PS. Das pakistanische Tor sieht etwas imposanter und stabiler aus. Dafür sind Geschrei und Emotionen auf indischer Seite allerdings nicht zu überbieten.

Im Bild: das rote indische und das graue pakistanische Grenztor. Beide werden kurz geöffnet und 2 (gegnerische) Offiziere geben sich tatsächlich die Hand. Beide Tore werden wieder geschlossen.

PS. Das pakistanische Tor sieht etwas imposanter und stabiler aus. Dafür sind Geschrei und Emotionen auf indischer Seite allerdings nicht zu überbieten.

In the night...

In the night...

...unbeschreiblich.

...unbeschreiblich.

© Erich Backes, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Okt. 2017 bis März 2018: Indien, Thailand, Philippinen, finden, verstehen, lieben "Reisen ist der schönste Weg, seinen Vorurteilen Lebewohl zu sagen." (Khalid Chergui)
Details:
Aufbruch: 07.10.2017
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 24.03.2018
Reiseziele: Indien
Thailand
Der Autor
 
Erich Backes berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.
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