Spanien-Reise 2017

Reisezeit: Juni / Juli 2017  |  von Heinz-Jürgen Frank

Santander - Höhlen von Altamira - Comillas

Bei der Abfahrt aus Laredo war das Wetter sehr bedeckt, wurde dann aber doch wieder sehr sonnig. Bereits zur Mittagszeit erreichen wir den Campingplatz

Camping El Helguero
Barrio de la Iglesia
39527 Ruiloba
N 43°22´58´´
W 4°14´46´´

Dieser Campingplatz liegt etwa 3 Km von der Küste und dem sehr schönen Örtchen Comillas entfernt. Hier erlebten wir unser erstes spanisches Campingwochenende. Als wir mittags ankamen, konnten wir uns noch einen Stellplatz aussuchen, gegen Abend war der Platz fast voll mit anderen Touristen, überwiegend spanische Familien und Großfamilien, viele Kindern. Vor den Wohnwagen und Zelten wurden lange Tischreihen aufgebaut, Essen wurde zubereitet. Es wurde gegessen, getrunken, viel erzählt (natürlich laut, weil, so der Reiseführer, leise miteinander sprechen in Spanien nicht schicklich ist!) und viel gelacht. Und oh Wunder, Schlag Mitternacht war alles vorbei. Die Tische waren abgeräumt, die Erwachsenen und die Kinder waren verschwunden, plötzliche Stille auf dem ganzen Platz. Damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet, obwohl uns das Leben auf dem Platz nicht gestört hatte, wir konnten ja ausschlafen, im Gegenteil, es war interessant, dem ganzen Treiben zuzusehen.

Berglandschaft um Comillas

Berglandschaft um Comillas

blühende Kakteen

blühende Kakteen

Wir waren abends im Campingplatzrestaurant und haben hier etwas Neues gelernt, was uns auf der weiteren Reise intensiv begleitet hat: Menu del Dia – Tagesmenü.
Gibt es recht preiswert (10 – 11 € pro Person incl. einer Flasche Wein) zur Mittagszeit in den Restaurants und dann wieder abends ab 19.00 Uhr. Man kann aus mehreren Gerichten (Fisch oder Fleisch) auswählen, dazu gibt es eine Vorspeise, 1 Dessert und die bereits erwähnte Flasche Wein. Hier haben wir das ausprobiert, das Essen und der Wein waren sehr lecker, reichlich und gut.
Nach dem Aufenthalt im Restaurant konnten wir uns dann dem Treiben auf dem Platz zuwenden.

Am nächsten Morgen war es noch sehr ruhig auf dem Campingplatz. Die spanischen Wochenendegäste schliefen noch. Auf unserem Plan stand heute zunächst die Besichtigung der Höhle von Altamira, der Rest des Tages sollte am Strand verbracht werden. Die Sonne war auf jeden Fall schon mal da. Die Höhlen von Altamira in der Nähe von Santillana del Mar, die man besichtigen kann, sind allerdings ein Nachbau der Originalhöhle, der im Jahre 2001 eröffnet wurde. Sie lagen 6 Km von unserem Campingplatz entfernt, waren also in kurzer Zeit zu erreichen. Es gab ausreichende, kostenfreie Parkplätze. Der Eintritt zu den Höhlen ist für Senioren über 65 Jahre kostenfrei. Am Eingang sahen wir darüber hinaus die Information, daß in den Filialen der Santander Bank ebenfalls kostenfreie Eintrittskarten zu erhalten sind.

Der Originalgetreue Nachbau der Höhle mit den Felszeichnungen, die in der Zeit zwischen 16.000 und 11.000 v. Chr. entstanden sein sollen, hat uns stark fasziniert. Obwohl uns klar war, daß es nicht die Originale waren. Leider war hier das Fotografieren streng verboten. Ein Besuch dieser Höhle lohnt sich auf jeden Fall.

Zufahrt Altamira

Zufahrt Altamira

Nach der Besichtigung der Höhle ging es wie geplant zurück nach Comillas. Bei dem schönen Wetter war der Strand angesagt. Aber wie bereits an den letzten Tagen kam nachmittags von See kräftiger Wind auf, der unseren Aufenthalt am Strand erheblich verkürzte. Mit den Füßen haben wir noch kurz das Wasser „probiert“, Urteil: Eiswasser!!

Strandpromenade von Comillas

Strandpromenade von Comillas

Strandansicht

Strandansicht

Nach unserem kurzen Strandaufenthalt sich wir noch durch den sehr schönen und malerischen Ort Comillas gebummelt, schöne, alte Häuser. In einem kleinen Supermarkt konnten wir unseren Proviant auffüllen, danach war Sonnenbaden im Windschatten am Wohnwagen angesagt.

Nach dem Abendessen haben wir uns doch noch einmal auf unsere Räder gesetzt und sind in den 2 Km entfernten Ort Ruiloba geradelt. In der „Dorfkneipe“, in der außer uns nur Einheimische anwesend waren, gab es ein großes Bier für 1,80 € (!!). Hier haben wir zum ersten Mal bedauert, daß wir nicht die Landessprache beherrschen, denn wir wurden von den Einheimischen sofort in ein Gespräch eingebunden. Leider beherrschten diese auch keine Fremdsprache, kein Englisch, nichts. Mit Händen und Füßen wurde uns aber erzählt, nachdem klar war, daß wir aus Deutschland kamen, daß eine Tochter des Dorfes in Deutschland studierte. Und darauf war man zu Recht stolz.

Diese Situationen haben wir auf unserer Reise leider immer wieder erlebt: wir sprachen und verstanden nicht die Landessprache, die Einheimischen, die wir kennengelernt haben, beherrschten nur ihre eigene Sprache. Das haben wir sehr bedauert, da die Kontakte leider oft an der Sprachbarriere scheiterten.

Zurück auf dem Campingplatz erlebten wir erneut das Wochenendtreiben, das aber wieder um Mitternacht zu Ende war.

Am nächsten Tag war das Wetter wieder wunderbar, kein Wind. Also Plan nachgeholt. Mit dem Auto sind wir die 3 Km nach Comillas gefahren, haben am Strand sogar einen Parkplatz gefunden. Strandtag, das Wasser wurde mit den Füßen noch einmal getestet, immer noch Eiswasser! Trotzdem waren unverständlicherweise Menschen im Wasser. Nach unserem Strandbesuch bummelten wir jetzt am Sonntag durch den malerischen Ort Comillas, Cafés und Restaurants waren gut besucht, jeder genoß das sehr schöne Wetter.

Sonntag in Comillas

Sonntag in Comillas

Wir haben uns entschlossen, das in Comillas befindliche von Antoni Gaudi errichtete Sommerlandhaus „Villa Quijano“ zu besichtigen. Der Eintritt kostete 10 €, aber das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Nicht nur die Fassade mit einer Vielzahl von Sonnenblumenmustern und dem Minarett-ähnlichen Eingangsturm, sondern auch die Innengestaltung war sehenswert. Wir waren froh, daß wir diesen Entschluß noch gefaßt hatten.

Sommerlandhaus Gaudi

Sommerlandhaus Gaudi

Sonnenblumenornamente

Sonnenblumenornamente

Zurück auf dem Campingplatz merkten wir, daß es deutlich leerer geworden war, die Wochenendgäste waren abgereist. Wir haben die Bar auf dem Platz besucht. Hier gab es wieder das Tagesmenü für 10 € mit der Flasche Wein. Morgen geht es von hier aus weiter. Zur Erholung nach den ganzen Besichtigungsstrapazen haben wir 3 Tage „Badeurlaub“ eingeplant. Mal sehen, ob die Wassertemperaturen mitspielen. Zu fahren haben wir 283 Km.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
An der spanischen Atlantikküste entlang über San Sebastian, Bilbao, Santander bis nach Santiago de Compostela. Rückreise durch Landesinnere über Ponferrada, Léon, Burgos und Borja nach Andorra. Wir sind immer wieder auf den Jakobs-Weg getroffen.
Details:
Aufbruch: 01.06.2017
Dauer: 7 Wochen
Heimkehr: 16.07.2017
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Heinz-Jürgen Frank berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.