6 Wochen Backpacking durch Südamerika (Peru, Bolivien und Chile)
Salkantay Trek zum Machu Picchu
Allgemeines zum Trek
Der Salkantay Trek ist einer der schwierigsten Wege, um zum Machu Picchu zu gelangen. Insbesondere Tag 2 hat es in sich. Insgesamt läuft man bei der 4N/5T Tour ca. 80km zum Machu Picchu und überwindet dabei einiges an Höhenmetern. Höchster Punkt hierbei ist der Salkantaypass mit 4650m.
Keine so gute Idee, wenn man noch krank ist, denkt ihr jetzt bestimmt (inzwischen bin ich endlich wieder gesund, aber ich schreibe den Artikel auch eine Woche nach Trekkingstart). Bereits vor dem Trek habe ich versprochen, so oft es geht ein Pferd zu nehmen, um die Erkältung nicht weiter zu verschleppen. Und so nahm ich an Tag 1 und 2 auch für insgesamt 1,5 Std. ein Pferd. Teurer Spaß..
Geschlafen wurde abends immer in Zelten, was auf 3850m Höhe nachts ganz schön kalt werden kann. Zum Glück bekam ich vor der Abreise noch den Tipp, meine Edelstahlflasche mit heißem Wasser zu befüllen und nachts als Wärmflasche zu benutzen, das hat prima geklappt, danke noch einmal dafür!
Tag 1 - von Mollepata nach Soraypampa
Soraypampa liegt auf 3850m, am Fuße des wegen seines Sees berühmten Berges Humantay. Der Weg dort hin dauert nicht lang, es waren vielleicht 3 Std., der Anfang etwas schwerer, aber die letzten Stunden schön flach. Lediglich die Höhe erschwerte einem das Atmen. Und die blöde Erkältung. Daher nahm ich mir dann für den anschließenden (optionalen) Aufstieg vom Camp in Soraypampa zum Lake Humantay ein Pferd.
Lake Humantay war ein Traum, für mich eines der Highlights des Trekkings.
Tag 2 - von Soraypampa nach Chaullay
Tag 2 sollte mit dem Aufstieg zum Salkantaypass beginnen. 800 Höhenmeter von 3850m auf 4650m. Sowohl Pferd, als auch Mensch kamen ins Schwitzen und waren ganz schön aus der Puste. Einige nahmen sich ein Pferd für den Aufstieg. Einer fiel leider vom Pferd und brach sich 4 Rippen, was für ihn natürlich das Ende des Trekkings bedeutete. Zum Glück ist er auf dem Weg gelandet. Man mag sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn er 50cm daneben den Abhang hinab gestürzt wäre. Man durfte auch nicht darüber nachdenken, was passieren würde, wenn das Pferd sich einmal vertritt, denn die Pferde liebten es, an der Seite des Abgrundes zu laufen und der Weg war mit lauter Geröll wahrlich nicht einfach. Aber da die Pferde den Weg täglich mit dem Gepäck der Gruppen alleine laufen, vertraute ich meinem Pferd. Nach meinem Unfall 2004 mit meinem Pony allerings keine leichte Sache.
Ohne Pferd ging es anschießend 1000 Höhenmeter auf Geröll bergab. Ich glaube, es gab keinen von uns ohne Knieschmerzen.
Nach dem Mittagessen erwischte uns ein wenig Regen und die Vegetation veränderte sich. Von Steinen und Geröll tauchten wir in den Dschungel ab und liefen weiter bergab bis zu unserem Camp auf 2850m (also insgesamt fast 2000 Höhenmeter bergab an diesem Tag).
In Camp 2 gab es tatsächlich WLAN und eine heiße Dusche. Vor allem letzteres tat sehr gut. Aber auch nach über einer Woche unter 3000 Höhenmeter zu sein, tat sehr gut. Hier besiegte mein Körper dann auch endlich die Erkältung, vermutlich war er vorher zu sehr damit beschäftigt, mit wenig Sauerstoff auszukommen, dass für die Erkältung keine Kraft mehr blieb, so zumindest meine nicht fachmännische Theorie.
Tag 3 - von Chaulay nach Santa Teresa
Tag 3 führte uns hinauf und hinab durch den Dschungel. Aufgrund der Hitze zwar anstrengend, aber bei weitem nicht mehr wie Tag 1 oder 2. Auch die Gepäckpferde begleiteten uns
ab Tag 3 nicht mehr. Nach 6 Std. laufen und einem stärkenden Mittagessen fuhren wir die letzte Stunde mit dem Bus bis Santa Teresa, wo uns am Nachmittag heiße Quellen erwarteten. Diese waren sehr gepflegt und bekannt als die schönsten Quellen in Peru. Ich kann sie wirklich jedem, der an ihnen vorbei kommt, empfehlen.
Tag 4 - von Santa Teresa nach Aguas Calientes
Nachdem wir an Tag 4 unsere Koch-Crew verabschiedeten, starteten wir Teil 1 des Tages 4 mit 2,5 Std. auf einer normalen Offroadstraße, die zum Glück eher flach war, aber aufgrund der Hitze und der prallen Sonne dann doch anstrengte. Mittags in Hydroelektrica angekommen ging Teil 2 des Tages nach dem Mittagessen auf Bahngleisen weiter.
Gleich zu Beginn führten die Gleise über einen Fluss und ich habe leider nicht gesehen, dass es einen "Bürgersteig" für Fußgänger gegeben hätte. So befand ich mich auf einmal Mitten auf der Brücke und stieg von Balken zu Balken, alle mit unterschiedlichen Abständen zueinander, ca. 10m unter mir der reißende Fluss. Gut, dass in dem Augenblick kein Zug kam
Wir erreichten Aguas Calientes am frühen Nachmittag. Die Stadt ist der Ausgangspunkt zum Machu Picchu, der von hier in 1,5 Std. zu Fuß, oder in 25 Min. mit dem Bus erreicht werden kann, aber dazu mehr im nächsten Kapitel.
Aufbruch: | 25.04.2018 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 02.06.2018 |
Bolivien