Vancouver und Vancouver Island
Parksville
Zivilisation und Blockhaus
Am nächsten Morgen, dem 4. Juli, frühstückten und packten wir recht gemütlich. Nach einem kleinen Abschiedsgespräch mit Carmen und Paul starteten wir wieder gen Süd-Osten. Unser Ziel war Parksville, wo wir zwei Nächte verbringen wollten. Nach der wilden recht einsamen Natur hier oben war ich relativ unmotiviert, in einen rechten Touristenort zu ziehen. Aber der Plan stand und so ging´s los, erstmal hatten wir ja eine ordentliche Strecke vor, auf der wir uns wieder an die "Zivilisation" gewöhnen konnten.
Nach ca. 2 Stunden verlief die Straße nah ober halb des Roberts Lake entlang und ich bog spontan ab, als eine Rest Area angekündigt war. Man musste erst eine ziemlich einsame Schotterpiste entlangfahren, doch am Ende war ein großer ordenlicher Parkplatz. Es war gefühlt plötzlich 10 Grad wärmer als in Telegraph Cove. Wir marschierten ein kleines Stück durch den Wald und landeten an einem herrlichen (steinigen) Seeufer, der spiegelglatte See vor uns in Einsamkeit - was für eine wunderschöne Überraschung! Nacheinander überzeugte uns der See von einem kleinen Bad in seinem recht frischen aber unendlich klaren Wasser. Wir warfen mit unseren halberwachsenen Kindern Steine (bei uns heißt das Fletschern), ließen uns den Rücken verbrennen und waren alle vier ziemlich zufrieden!
Nach dem zweiten Streckenabschnitt kamen wir am Nachmittag im Tigh-Na-Mara Resort an. Hier war unsere Unterkunft eine Blockhütte aus Holz mit zwei Schlafzimmern und als Luxusversion mit Kamin und Blubberbadewanne.
Wir starteten zunächst einen Einkauf und abends gab es Bratwürstchen und Kartoffeln. Am nächsten Tag wollten die Kinder ausschlafen, wir machten also zu zweit einen Spaziergang zum Rathtrevor Beach, der uns von unseren Gastgebern im Nimpkish Forest B&B empfohlen wurde. Die Sonne kam raus und man konnte wieder die schneebedeckten Berge auf dem Festland sehen. Auch hier überzeugte trotz Tourismus die überwältigende Natur. Man konnte immer mal wieder einen Seehund auftauchen sehen und im angrenzenden Wald hoppelten schwarze Hasen umher.
Anschließend suchten wir Parksville nach einem Friseur ab und starteten nach dem Haarschnitt zum Provincial Park um die Englishman River Falls. Hier wurde nach einer First Nations Legende das Skelett eines Weißen gefunden und der Fluss dem nach benannt. Der Fluss bahnte sich leuchtend grün seinen Weg durch einen ebenfalls tiefgrünen Urwald. Von einer schmalen Brücke hatte man einen schönen Blick. Die Fälle sind im Vergleich eher flach, aber unterhalb des Lower Falls war ein Becken, tief, dunkelgrün und aus glasklarem Wasser. Wir hatten gelesen, dass bei schönem Wetter Leute zum Baden herkommen, aber aktuell war es nicht wirklich warm. Einer der wenigen Menschen, die hier unterwegs waren, wagte es aber trotzdem und sprang von einem Felsen ins tiefe Wasser - frostig kalt! Natürlich musste unser Kind es ihm nach tun. Und da dies nicht einfach so stehenbleiben konnte, hatten wir bald alle vier die Wassertemperatur ausgetestet. Es war wirklich schrecklich kalt, aber es sah einfach so verlockend wunderschön aus. Danach war aber jeder wieder froh, in seine trockenen Klamotten steigen zu können.
Abends gab es Pizza von Domino und eine Runde Skipbo.
Aufbruch: | 26.06.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 13.07.2018 |