Vancouver und Vancouver Island
Victoria
Inseldurchquerung mit Stopp in Chemainus
Am schlimmsten ist Packen, wenn man eigentlich nicht weg will. Die ganze Auf- und Einräum-Aktion wurde von uns allen sehr hinausgezögert. Beim Checkout gab ich positives Feedback und bekam bei der Antwort "You will come back" Gänsehaut. Dann starteten wir zur längsten Autoetappe nach Victoria. Und wieder das komische Gefühl, den Schritt aus der Wildnis in die Zivilisation eigentlich gar nicht gehen zu wollen.
Wir checkten wieder vorab, ob der Highway 4 offen war und dann ging´s los. Diesmal war das Wetter besser, sodass wir nochmal in den Genuss der herrlichen Landschaft kamen. Vor Port Alberni liegt der Sproat Lake, auf den man aus der Höhe zufährt und einen traumhaften Ausblick bekommt.
Unser Zwischenziel war Chemainus, schon an der Nordküste, die Fahrt zog sich. Als wir ankamen, sah es schonwieder nach Regen aus. Wir parkten das Auto in einem etwas verlorenen Teil des Ortes und kamen uns erstmal reichlich fehl am Platz vor. Außer ein paar Wandmalereien passte so gar nichts zu dem, was der Reiseführer beschrieb. Wir liefen den gelben Fußspuren auf der Straße nach, die an allen Murals vorbei führen sollten. Und kamen so gottseidank Auf einen Platz, wo es etwas freundlicher aussah und auch Toiletten gab - erstmal das Wichtigste!!
Anschließend spazierten wir durch eine "Art" Stadtzentrum, alles war ein bisschen auf alt getrimmt. Wir kehrten in einem kleinen Café ein, um eine Kleinigkeit zu essen. Den Rückweg zum Auto machten wir wieder entlang der gelben Fußspuren und damit an vielen Wandbildern vorbei.
Insgesamt ist Chemainus ein netter Ort für einen Zwischenstopp.
Nun hatten wir noch eine Auto-Stunde bis Victoria, was im Feierabendverkehr nicht so entspannt war. Aber wie immer kamen wir an
Das Parkside Inn ist ein sehr schönes Appartement-Hotel, unser Appartment war relativ groß (für Stadtzentrum) und hatte mehr als genug Schlafpätze, Fernseher, Küche, Bad, Balkon.
Für den ersten Abend gab es keinen Kochplan, wir wollten einfach nur draußen noch einen kleinen Snack finden. Das Hotel ist zwar mitten in der Stadt, wir liefen direkt erstmal am Empress Hotel und Inner Harbour vorbei, aber irgendwie fanden wir nicht so wirklich was Schnelles, das allen passte. Aufgrund des Hungers und schlechterer Laune rettete ein Stopp bei Mc Donalds den Abend. Von 7 eleven nahmen wir noch einen Nachtisch mit, dann ging´s zurück ins Hotel zum Ausruhen.
Am zweiten Tag starteten wir nach dem Frühstück zu dritt einen Stadtbummel. Chinatown mit der engen Fan Tan Alley war spannend, hier gab´s ein gutes Eis!
Dann bummelten wir gemütlich durch die Straßen und blieben in der Johnson Street in einem Schuhladen, der nur Chucks und Vans hatte, hängen. Endlich mal eine erfolgreiche Shoppingtour! Für nachmittags hatte ich mir eine Massage im hoteleigenen Spa gebucht, das war großartig und ist sehr zum Nachmachen zu empfehlen. Die anderen erkundeten das Schwimmbad und am Abend waren wir uns einig über eine Einkehr ins nächstliegende Pub (Bartholomew´s). Hier fand jeder was zu Essen auf der Karte, u.a. hervorragende Fish&Chips und leckeres Craft Beer. Ein sehr entspannter, gemütlicher Abend!
Am nächsten Morgen reservierten wir uns gleich Räder vom Hotel, frühstückten und starteten am späten Vormittag zu einer Radtour: Vorbei am Empress Hotel und Parliament fuhren wir zur Fisherman´s Wharf: Das ist eigentlich ein kleiner Hausboot-Hafen, die sehr verschiedenen durchweg hübschen und bewohnten Hausboote bilden richtige Straßen. Sehr spannend. Natürlich gibt es auch hier ein paar sehr touristische shops und Touranbieter, aber trotzdem lohnt sich ein Ausflug zur Fisherman´s Wharf.
Weiter ging´s zum Ogden Point Peer, dem ca. 1km langen Pier vor der großen Hafeneinfahrt. Hier hatten wir wieder vollen Ausblick auf´s amerikanische Festland mit schneebedeckten Bergen des Olympic National Park. Wir liefen über den Peer, ca. 1km bis zum Leuchtturm und genossen die Weite und Sonne.
Dann umrundeten wir weiter die Halbinsel, es war herrlich warm, ging aber auch ganzschön bergauf und bergab, mit den Leihrädern eine kleine Herausforderung, aber die Aussichten belohnten das Strampeln.
Letztendlich bogen wir wieder ab in Richtung Stadt, einen ordentlich steilen Hügel hoch zum Craighdarroch Castle. Etwas merkwürdig mutet das britisches Schloss hier in Kanada so mitten im Wohngebiet schon an. Wir gönnten uns eiskalte Dosencola und sparten uns die Besichtigungsschlange.
Hier teilten wir uns auf, ich wollte die Radtour fortsetzen und fuhr nochmal zurück ans Meer, die anderen kehrten auf dem kürzestem Weg zurück ins Hotel. Auch in Victoria steht noch die Kletterhalle auf dem Programm, die zu Fuß erreichbar ist. Ich genoss noch an ein paar Stellen den Ausblick und fuhr durch die Menzies Street zum Hotel zurück.
Anschließend lief ich noch hinterher zum Schauen zur Kletterhalle, vorbei an vielversprechenden kleinen Restaurants und Schnellimbissen für den Abend (merken!). Die Kletterhalle ist super, neu, groß, hoch, das Einchecken selbst für Zuschauer sehr umständlich aber so sei es. Ich bin dann nochmal durch die Stadt gelaufen, alles ist hier sehr gut zu Fuß machbar. Die Johnson Stree war mir vorher schon aufgefallen. Hier konnte ich nochmal genauer den Market Square inspizieren, in eine coole Papierhandlung schnuppern und am Inner Harbour zurück zum Hotel laufen.
Als dann alle wieder zusammen im Hotel waren, starteten wir erneut die Abendessen-Tour, diesmal hatten wir ein relativ genaues Ziel vor Augen und wußten leider auch, dass es ist der letzte Abend war. Wir kehrten ins Baan Thai ein, ließen es uns sehr gut gehen auch mit leckeren Getränken und einem Abschiedscocktail.
Später musste ich eine kleine Runde drehen, um das Parlamentsgebäude und den Inner Harbour in Abendbeleuchtung zu sehen, wunderschön!
Am nächsten Morgen gab es alle „Reste“ zum Frühstück, wir mussten ausmisten und zurücklassen. Das Packen gestaltet sich wie häufig schwierig, die Sachen müssen in die richtigen Gepäckstücke, sodass man sich am Flughafen noch an die wichtigsten Dinge drankommt. Außerdem darf nichts im Auto vergessen werden.
Wir schafften es dann wieder ziemlich pünktlich zur Fähre. Die Überfahrt von Swartz Bay nach Tsawassen ist einfach nur grandios. Super Wetter, Sonne, eine sehr abwechslungsreiche Strecke, auch durch eine richtig enge Passage, durch die auch noch Gegenverkehr fährt. Und dann permanent der Ausblick in gaaanz weite Ferne zum Mount Baker in den USA, ein riesiger vergletscherter 3000er, ursprünglich ein Vulkan, sehr majestätisch selbst aus dieser Entfernung.
Kurzer Zwischenstopp weil noch Zeit in die Tsawwassen Mall– wieder nichts für uns – wir sind einfach keine Powershopper. Und dann ab zum Flughafen. Das Auto zurückzugeben ging sehr viel leichter und schneller über die Bühne, eingecheckt hatten wir am Vortag, also nur noch Gepäck aufzugeben. Und ganz schnell waren die letzten Minuten rum und wir saßen im Flieger.
Der Start aus Vancouver, so traurig er auch war, beglückte uns noch ein letztes Mal mit wunderbaren Ausblicken – wir sahen die Stadt vor dem Mount Baker im Hintergrund, alles ganz klar und wie auf der Landkarte zu sehen. Das brennt sich richtig ein ins Urlauberherz, das sowieso voll war von traumhaften Eindrücken und Erlebnissen! B.C. und vor allem Vancouver Island wird uns wiedersehen - mal sehen in welcher Konstellation.
Aufbruch: | 26.06.2018 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 13.07.2018 |