Watt'n Meer - Auf der Suche nach Kurven
An der Nordseeküste sind nicht nur "die Fische im Wasser", sondern auch die Ostfriesen zuhause. Weites Land, Salzwasser, Deichschafe und Krabbenkutter. In der Heimat des Windes sieht man schon am Montag, wer am Sonntag zum Kaffee kommt. Welch einen Kontrast bieten da die Ostsee und die Hügellandschaft der Holsteinischen Schweiz mit ihren glitzernden Seen, grünen Wäldern und wogenden Kornfeldern.
Kurs Nord - Nordwest
Wir starten in der „Seenstadt“ Nettetal, im Herzen des Naturparks Maas-Schwalm-Nette gelegen, geprägt durch die bewaldete und feuchte Flussniederung des Flüsschens Nette und zahlreicher Seen. Gut ausgebaute Landstraßen tragen uns unaufgeregt nach Norden. In der früheren Hanse- und Festungsstadt Wesel überqueren wir den Rhein, die Lebensader des Landstrichs. Frische Luft strömt unter den Helm, die Sicht weitet sich. Der Bauerngarten der Pumpernikelbäckerei in der jahrhundertealten Holländer-Windmühle in Emsbüren lädt zur Rast ein; sehr zur Freude eines imposanten Hahnes, der uns ohrenbetäubend begrüßt.
Am Ufer der Ems erheben sich die die riesigen Werkshallen der Meyer Werft in Papenburg am Horizont. Vor 2 Tagen erfolgte die Kiellegung eines neuen Schiffes im Baudock I der Werft. 320 Tonnen wiegt der 5,5 m hohe, 23,5 m lange und 20 m breite erste Block der „Spirit of Discovery“.
Wir lassen die alte Handelsstadt Leer, das „Tor Ostfrieslands“ auf der Störtebekerstraße hinter uns. Der berühmt-berüchtigte Seeräuber Klaus Störtebeker versetzte die hansischen Kaufleute Ende des 14. Jahrhunderts in Angst und Schrecken. In einem Vorgarten flattert sogar eine zerfledderte Piratenflagge. Kurs Nord - Nordwest in Richtung Nordsee. Die Route nennt sich jetzt „grüne Küstenstraße“ und windet sich am Fuße der Emsdeiche 10 km in Richtung Emden. Hier, wo die Ems in den Dollart mündet, weht uns die erste leichte Nordsee-Brise um die Nase.
Aufbruch: | 29.07.2018 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 10.08.2018 |