In einem Land das es gar nicht gibt
Berbera – Tag 2
Richtig riesig sind die Entfernungen nicht in dem Teil Somalilands, in dem wir uns gerade befinden. Am Nachmittag fahren wir in Berbera ein. Bzw. an Berbera vorbei. Mehr als ein paar steinerne Kriegsdenkmäler sehe ich nicht, dazu verfallene Gebäude und Mauern, vor denen oft ärmliche, zerrissene Zelte aufgestellt wurden und in denen ganze Familien hausen.
Unser Ziel für den Rest des Tages ist vornehmer, aber leider weit außerhalb der Stadt gelegen. Das Mansoor Hotel, Schwesterhotel der Unterkunft in Hargeisa mit Doppelchalets und breiten Wegen, liegt an einem der „besten“ Strandabschnitte der Gegend. Vor der wiederum schwer bewachten Anlage verabschieden sich Bedri und Absame für der Rest des Tages und lassen mich quasi im Nirwana zurück.
Kein Zweifel, das Chalet ist geräumig und für Somaliverhältnisse sehr nett eingerichtet, aber was soll ich nun mit dem Rest des Nachmittags und Abends anfangen ? Unsere Tagestour fand ja -mal abgesehen von der Querfeldeinfahrt nach Laas Geel- auf recht gut ausgebauten Straßen statt und betrug etwa 180 Kilometer.
Mir bleibt nichts anderes übrig als eine ausgiebige, späte Siesta zu machen und dann am Strand spazieren zu gehen. Die Hotelanlage, in die sich später am Abend noch eine kleine italienische Reisegruppe verirrt -dazu kommen noch zwei asiatische Gäste, wahrscheinlich Chinesen, das wars dann auch schon- liegt etwas zurückgesetzt am breiten und Kilometer langen Strand. Jetzt am späten Nachmittag kommen ein paar Einheimische an diesen Strandabschnitt, solche, die es sich leisten können, mit Minivan oder 4WD.
Der Strand ist zumindest hier, im Bereich der Hotelanlage, verdreckt, zugemüllt mit Plastikflaschen und sonstigem Zeugs, wie sollte es auch anders sein. Etwas weiter entfernt wird es aber zusehends sauberer. Weiter draußen im Meer soll es gute Tauch- und Schnorchelreviere geben. Auch in der Hotelanlage werden Tauchausflüge und -kurse angeboten. Trotzdem, ins Wasser würde ich hier nicht gehen wollen. Schon allein des Aufsehens wegen, dass ich als Touri hier bei den wenigen Zuschauern erregen würde.
Aufbruch: | 12.03.2018 |
Dauer: | 4 Tage |
Heimkehr: | 15.03.2018 |