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Château d'Angers
Château d'Angers
Das Schloss befindet sich auf einem Felsvorsprung oberhalb der Maine, einem Nebenfluss der Loire, der bereits seit der Jungsteinzeit von Menschen besiedelt wurde.
Wegen der Bedrohung durch die Normannen liess sich hier im 9. Jahrhundert der erste Graf von Anjou nieder. Erst drei Jahrhunderte später entstand dann ein richtiger Palast. Dieser wurde im 13. Jahrhundert zu einer Festung ausgebaut.
Im 14. und 15. Jahrhundert fand hier ein schillerndes Hofleben statt, u.a.zur Zeit von König René.
Am Ende des 16. Jahrhunderts (Religionskriege) wurden die Dächer der Türme und die Festungsmauern abgetragen und an die moderne Artillerie angepasst. Sie wurde zum Stützpunkt der Armee und diente auch als Gefängnis.
Besonders imposant sind die ca. einen halben Kilometer lange Umfassungsmauer und von 30 Meter hohen Türme mit Schiessbogenscharten auf mehreren Ebenen aus dunklem Schiefer und hellem Kalkstein. Die Schlosstore waren mit sog. Fallgattern und Mordlöchern gesichert.
Das gesamte Areal - Gebäude und Gärten - umfasst mehr als 20.000 qm.
Im 14. und 15. Jahrhundert wurde ein Gebäudekomplex - getrennt vom Rest der Festung - als Verwaltungs- und Wohnbereich angelegt.
Das malerische Châtelet mit Türmchen und kegelförmigen Dächern stellt das Eingangstor dar. Der herrschaftliche Hof ist gesäumt von Gebäuden, die vom 9. bis 15. Jahrhundert errichtet wurden.
Das königliche Wohnhaus wurde zwischen 1435 und 1440 von König René erbaut Die Gemächer des Königs - Studier- und Empfangszimmer - befanden sich im ersten Stock. Die monumentalen Kamine sind leider zerstört wurden und nur noch in Spuren sichtbar.
Die Kapelle mit weiten Raummassen wurde gegen 1410 errichtet.
Das Wohnhaus des Gouverneurs stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Die L-förmige Galerie der Apokalypse - errichtet in der Mitte des 20. Jahrhunderts - birgt den monumentalen Wandteppichzyklus, eines der ältesten Wandteppichensembles, das heute noch existiert, in Auftrag gegeben im Jahre 1375 vom Herzog Ludwig I. von Anjou, Bruder von König Karl V.
Der Zyklus stellt die Apokalypse oder Offenbarung des Johannes dar.
Der einzige Turm, der noch in seiner ursprünglichen Höhe von ca. 40 m erhalten ist, ist der Tour du Moulin (Mühlenturm) - hier befand sich einst eine Windmühle.
Die Türme wurden Ende des 15. Jahrhunderts um 10 m abgetragen, um innerhalb der Mauern des Festungsgürtels durch Erdaufschüttungen Terrassen für die Artillerie zu schaffen.
In den Gärten - Wein- und Terrassengarten - findet man Heil-, Gewürz- und Färberpflanzen, die schon im Mittelalter bekannt waren.
In der archäologischen Zone befindet sich eine monumentale Grabstätte aus der Jungsteinzeit, sowie Schwitzbäder aus der römischen Zeit.
Der ursprüngliche Haupteingang des Schlosses war die Porte des Champs mit zwei grossen Türmen und einem Wehrsystem.
Aufbruch: | 15.06.2014 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.07.2014 |