Indien 01/2019

Reisezeit: Dezember 2018 - Januar 2019  |  von Uta Kühne

11.-14.01.2019 Patnem

Die Tage schlichen hier so dahin. In unserem Palmenblatt-Bungalow ließ es sich hervorragend schlafen. Die Wände und das Dach sind nicht komplett dicht und so kommt jederzeit frische Luft rein. Nachts kühlt es sich auf angenehme 20 Grad ab, was zusätzlich für erholsamen Schlaf sorgt. Etwas irritierend ist die Hellhörigkeit. Wir hatten zwar gelesen, dass das Hotel als „Zelt Lodge“ bezeichnet wurde, hatten uns darüber jedoch keine Gedanken gemacht. Nach der ersten Nacht war uns klar was das bedeutet: hinsichtlich des Geräuschpegels schläft es sich im Bungalow tatsächlich wie im Zelt - man hört absolutes jedes Geräusch aus der näheren und weiteren Umgebung …. das Räuspern aus dem Nachbarbungalow, jeden Hund, jede Katze, den Zug in etlichen Hundert Meter Entfernung, jedes TukTuk, Auto, Motorrad, jede Musik, Gespräche, Küchengeräusche aus dem angrenzenden Café … .. und ganz besonders die vielen anwesenden krähenartigen Vögel (sehen bisschen aus wie Dohlen), die hier in den Bäumen und Palmen leben und sich gern mit unserem Palmendach beschäftigen. Hat was von einem Festival …. nur mit deutlich weniger Musik ! Wir kamen damit zurecht, haben uns aber gefragt, was Menschen mit einem sehr leichten Schlaf machen …. - die dürften hier wohl unter massivem Schlafmangel leiden.

Blick von unserem Bungalow

Blick von unserem Bungalow

Das Frühstück wurde in dem zugehörigen Temple Cafe / Restaurant eingenommen. Als zahlende Gäste des Hotels (inkl. Frühstück) holten wir uns jeden Morgen zwei runde schwarze Plaketten mit unserer Zimmernummer an der Rezeption ab, gingen ins Café, suchten aus 5 möglichen Frühstücksvarianten unsere Favoriten, bestellten und gaben dabei die Plaketten wieder ab. Drollige Regelung. Auf diesem Weg wird jedoch weitere Papierverschwendung in Form von Frühstückscoupons (wie sonst häufig üblich) vermieden.

Eine erstaunlich große Auswahl (außerhalb eines Frühstückbuffets...  )

Eine erstaunlich große Auswahl (außerhalb eines Frühstückbuffets... )

Das Frühstück war immer erstaunlich reichhaltig und sehr lecker. Es wurden in den Tagen unseres Aufenthalts einige der angebotenen Frühstücksoptionen probiert und alle waren gut. Das Brot scheint selbst gebacken zu sein, was auch selten ist. Alles in allem ist das Café (vermutlich auch die übrigen Speisen, die wir allerdings nicht probiert haben) zu empfehlen, was sich scheinbar rumgesprochen hat, da es auch tagsüber und abends gut besucht ist.

Healthy Breakfast und Set Breakfast

Healthy Breakfast und Set Breakfast

...es gab dort sogar ein "Bakehouse", in dem auch leckere Backwaren angeboten wurden - von diesem Angebot machten wir durchaus Gebrauch ....

Am Strand haben wir auf die Liegen unter den mitunter niedlichen Sonnenschirmen verzichtet (niedlich deshalb, weil diese nach unserer Auffassung etwas klein geraten sind und kaum beiden Liegenden Schatten spenden dürften ). Bekanntermaßen sind wir keine großen Fans von diesen Liege-Landschaften (auch wenn die hier nicht so umfangreich sind wie an manch anderen Stränden) und bevorzugen individuelle Liegeplätze. Leider gibt es hier so gut wie keinen natürlichen Schatten, was den Strandaufenthalt etwas schwieriger gestaltete. Einzig in der Nähe der Felswände gab es zeitweilig kleine Schattenzonen. Doch aufgrund der Nähe des Hotels zum Strand war ein Pendeln zwischen Strand und Hotel problemlos möglich.

...an den Felsen ist es gut auszuhalten ....

...an den Felsen ist es gut auszuhalten ....

Die Bucht wurde hoch und runter abgelaufen, wir saßen auf den Felsen und genossen den Blick aufs Meer und den Klang der Wellen und der leichten Brandung. Die Temperaturen liegen hier bei ca. 30-32 Grad, aber es weht meist ein leichter Wind am Strand und so ließ es sich wunderbar aushalten.

Einfach mal keine Pläne machen, nicht mit Fahrern verhandeln, für Sehenswürdigkeiten anstehen usw. …. - wir haben einfach mal nicht viel bis gar nichts gemacht …. lesen, spazierengehen, Karten spielen, essen, schlafen …. so eine Ruhepause ist zwischendurch auch mal notwendig.

Geshoppt wurde hier allerdings nicht so viel. Auch hier gilt „kennst du einen Stand, kennst du alle“ - die unterschieden sich kaum voneinander und auch von den bisher gesehenen Ständen anderswo. Wie schon erwähnt, waren die Verkäufer nicht sonderlich engagiert und das Angebot lockte uns nicht zwingend.

Die "Hauptstraße" mit Shops zum/vom Strand

Die "Hauptstraße" mit Shops zum/vom Strand

Nachdem wir auch 2x Pech hatten, war unser Shopping-Enthusiasmus zudem ein wenig gebremst. Ich bin ja ohnehin im Urlaub nicht die Shopping-Queen und hatte mir von dem in Anjuna erstandenen Armband eine böse allergische Reaktion eingefangen, dass ich vom Kauf von weiterem (silbernen) Schmuck erstmal abgesehen habe.

Ulf war an einer schwarzen Leinenhose interessiert. Die Verkäuferin besorgte diese extra und sie wurde nach kurzer Verhandlung gekauft. Die Anprobe am Abend beendete die Einkaufsfreude ziemlich abrupt: die Nähte rissen quasi bei den ersten Bewegungen. Bei der Qualität war demnach deutlich Luft nach oben !! Kurzerhand wurde die nun unnütze Hose komplett zerrissen und dieses Shopping-Highligt unter „Erfahrung“ abgelegt.

Lebensdauer: 3 Stunden

Lebensdauer: 3 Stunden

Für Shopping-Events und das Leben an sich benötigten wir Geld und machten uns an einem Tag auf den Weg zum nächstgelegenen ATM – der sich wiederum 2 km entfernt in einer kleinen Ortschaft befand. Bei strahlendem Sonnenschein wanderten wir also entlang der Straße.

...unterwegs zum ATM ...

...unterwegs zum ATM ...

Die Ortschaft war wenig sehenswert, bot uns aber sogar 2 (!!) ATM und wir mussten uns nicht beim ersten in die Schlange der Wartenden einreihen. Der Auszahlungsbetrag ist limitiert – doch man kann ja mehrfach Geld ziehen. Bestens versorgt wanderten wir wieder zurück.

Die 4 Tage plätscherten dahin und nun ist es schon wieder Zeit die Sachen zu packen und uns auf die Weiterreise nach Mumbai vorzubereiten – dem letzten Ziel unseres Trips. Diese Vorbereitung hielt jedoch eine weitere unerwartete Überraschung bereit: der von uns vermeintlich gebuchte Flug von Goa nach Mumbai am 15.1. war offenbar doch nicht gebucht ! Uns wurde kein gültiger Flug angezeigt … ?? .. Nanu? Eine weitere Recherche ergab, dass keine abgeschlossene Buchung existierte, was wir ganz souverän übersehen hatten. Ups. Nun gab es zwei Optionen: einen neuen Flug für morgen buchen oder mit dem Auto nach Mumbai fahren. Wir wählten Option 1 und hatten Glück, denn Spice Jet (die wir ja schon kannten) hatte einen Flug zu fast identischen Zeiten für einen vertretbaren Preis (52 € p.P.). Den nahmen wir, schlossen die Buchung ab und warteten auf die eindeutige Bestätigungsmail. Hervorragend, dann ist die Weiterreise ja nun doch noch gesichert !!

Die für Indien nicht unüblichen Stromausfälle blieben uns im Norden erspart - zum ersten Mal hatten wir in Panaji das "Vergnügen" - hier allerdings traten die Ausfälle in schöner Regelmäßigkeit auf. Es empfiehlt sich daher eine Taschen- oder sogar Stirnlampe mit an Bord zu haben. Man weiß ja nie wo man sich in so einem Moment gerade aufhält.
Selbstredend waren wir gut vorbereitet und konnten uns bei den dunklen Episoden wunderbar behelfen. Doch in der Regel dauerte diese auch nicht allzu lange an – von ein paar Sekunden bis max. wenige Minuten. Nach einer Weile gewöhnt man sich auch daran und bleibt entspannt und unaufgeregt ….

Auch wenn wir nicht allzu viel von Indien und dem Leben gesehen haben (ich meine damit nicht die Anzahl der Sehenswürdigkeiten, sondern unterschiedliche Städte/Ortschaften, Landschaften, evtl. einen Nationalpark, verschiedene Lebensweisen etc. ), hat unser bisheriger Eindruck genügt um für uns festzustellen, dass Goa ganz anders ist. Es ist wie ein kleines Universum in dieser indischen Welt. In vielerlei Hinsicht. Selbstverständlich gibt es hier auch den Müll am Wegesrand, jedoch ist es in allem sehr viel sauberer. Hier in Patnem gibt es sogar so eine Art Stoffbeutel beim Einkauf (wow … das war wohl auch ein Novum! ). Die Atmospähre ist entspannt und es macht den Anschein als würde die Zeit etwas langsamer laufen.

Patnem Beach ist allerdings nichts für Partypeople, da es keine nennenswerten Bars o.ä. gibt und die Musik gegen 23 Uhr bereits wieder ausgeschaltet wird. Ist also eher etwas für Ruhesuchende. Diese Regelung kam uns sehr entgegen, da wir kein Innteresse an ausschweifenden Veranstaltungen hatten und ja (wie bereits erwähnt) an allen umliegenden Geräuschen auch innerhalb des Bungalows teilhaben durften.

Alles in allem ist auch der Strand gut besucht, aber nicht überlaufen. In den späten Nachmittag-/frühen Abendstunden war etwas mehr los. Zu dieser Zeit kamen auch einige Einheimische (Erwachsene, Jugendliche, Kinder) an den Strand, die dort Fußball spielten oder sich anders die Zeit vertrieben. Wir hatten aber nie das Gefühl als wäre es wirklich voll. Insbesondere an den beiden Enden der Bucht wurde es wieder etwas leerer. Uns hat es hier sehr gut gefallen ! Goa wäre eine weitere Reise wert …..

....friedlich und unbehelligt schlafen die Hunde in der Sonne des späten Nachmittags im Sand ...

....friedlich und unbehelligt schlafen die Hunde in der Sonne des späten Nachmittags im Sand ...

Letzter Spaziergang ..... goodbye Goa ...

Letzter Spaziergang ..... goodbye Goa ...

© Uta Kühne, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Delhi - Agra - Jaipur - Panaji - Patnem (Goa) - Mumbai
Details:
Aufbruch: 31.12.2018
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 17.01.2019
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Uta Kühne berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.