Kreuz und quer durch Neuseeland
Franz Josef Glacier (09. Februar)
Punkt 11 Uhr stehen wir bei dem Veranstalter auf der Matte. Unser Hike findet wohl statt, obwohl es extrem wolkig ist und wir von unten nur ab und zu den Gletscher sehen können. Wir treffen noch eine Gruppe deutscher Reisende, die sich mit uns auf den Berg wagen wollen. Voller Vorfreude füllen wir geduldig alle Formulare aus und bestätigen, dass wir für den Flug und die Wanderung gesund genug sind. Wir bekommen unsere Ausrüstung und kleiden uns ein. Oben sollen 15 Grad sein. Das klingt eigentlich nicht wirklich kalt. Trotzdem bekommen wir Kleidung, die selbst für eine Mount Everest Expedition ausreichen würde.
Anschließend müssen wir noch 10 Minuten zum Heli-Landeplatz laufen. Zwischenzeitlich haben wir noch die Info bekommen, dass wir die letzte Gruppe sind, die heute noch starten darf. Nach uns sind alle Touren wegen des schlechten Wetters abgesagt worden. Haben wir Glück.
Dann geht es endlich mit der ersten Gruppe los.
Es hat bereits leicht angefangen zu regnen. Wir beobachten das Szenario. Einsteigen. Headset aufsetzen. Anschnallen. Abschnallen. Headset absetzen. Aussteigen.
Die Tour wird abgebrochen. Jackpot. Wir dürfen alle in unserer Kluft wieder zurück zur Station gehen und uns wieder umziehen. Es werden nur noch alle Besucher vom Gletscher geholt. Das Wetter ist zu unbeständig, um noch weitere Touren durchzuführen. Es besteht die Gefahr, dass wir nicht mehr zurückgebracht werden können. Zusätzlich zu einem halben Tag Zeit, die wir hätten besser nutzen können, haben wir noch eine ordentliche Menge an guter Laune und 2$ für das Schließfach verbraten. Netterweise bekommen wir wenigstens für die Hot Pools Rabatt auf den Eintritt. Wir zahlen statt 28$ nur 21$. Das war ein top Angebot, online hätten wir 19$ bezahlt. Ich würde die Hot Pools, die im Internet hoch gelobt werden, so beschreiben: drei Planschbecken mit drei unterschiedlichen Temperaturen (36, 38 und 40 Grad) und drumherum 5 bis 6 Bänke zum nicht gemütlich sitzen. Keine Liegen und, abgesehen von den Duschen und Toiletten, keine weiteren Räume. Wir sitzen etwa eine Stunde in den Pools und lassen unsere Haut schrumpelig werden, dann gehen wir zurück zu unserem Hostel. Die Laune ist am Tiefpunkt.
Gegen 15 Uhr kratzen wir dann doch all unsere restliche Motivation zusammen und machen uns auf den Weg zum Gletscher. Christina aus Deutschland und Aran aus Australien begleiten uns. Erst einmal müssen wir 4 Kilometer zum Parkplatz des Glacier Walks laufen, da wir nicht wissen von wo die Shuttle Busse fahren. Außerdem soll die kurze Fahrt 12 Dollar pro Person kosten. Die wollen wir uns sparen, schließlich haben wir heute noch nicht viel gemacht und können uns ruhig etwas mehr bewegen. Für den Weg zum Parkplatz brauchen wir etwa eine Stunde. Dann beginnt der eigentliche Glacier Walk. Wir brauchen weitere 45 Minuten, bis wir den Punkt erreichen, von dem wir den Gletscher aus nächster Nähe betrachten können. Kaum angekommen, fängt es ziemlich stark an zu regnen. Wir bekomme gerade so noch ein Gruppenfoto hin und machen uns schnell wieder auf den Rückweg. Aber man sagt ja, dass der Weg das Ziel ist. Unterwegs halten wir mehrmals und schießen etliche Fotos oder betrachten einfach die Landschaft und die vielen Wasserfälle.
Zurück am Parkplatz haben wir dann aber auch keine Lust mehr auf laufen und suchen vergeblich den Shuttle. Da bleibt nur noch eine Möglichkeit. Wir schicken die Männer vor, sodass sie außer Sichtweite sind, und halten den Daumen raus. Das klappt sofort und eine nette Dame nimmt uns Mädels mit. Wir winken den beiden zum Abschied zu und trösten sie damit, dass wir in der Zeit, die wir eher im Hostel sind, schon einmal den Grill anschmeißen und den Salat vorbereiten. Wir hatten uns vorher mit einigen zum Grillen verabredet und waren eh schon spät dran.
Das Abendessen wird ein Festessen. Wir dachten, dass wir viel zu viel eingekauft hätten, doch am Ende wurde alles bis auf den letzten Krümel verputzt. Es gab Hühnerbeine, Steaks, Baguette, Guacamole, einen Mango-Avocado-Salat, viel Grillgemüse und Kartoffeln. Satt und doch halbwegs zufrieden mit der schönen Wanderung fallen wir in unsere Betten.
Aufbruch: | 25.01.2019 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 28.02.2019 |