Burgund - Kernland des europäischen Mittelalters
Flavigny-sur-Ozerain
Am nächsten Tag starten wir zu dem mittelalterlichen Dorf Flavigny-sur-Ozerain. Die Ortschaft scheint wirklich aus der Zeit gefallen mit ihren Gässchen und alten Häusern, mit Bänkchen und viel Blumenschmuck. Flavigny diente dem Film Chocolat mit Juliette Binoche und Jonny Depp als Kulisse.
Mit einem Mittagessen klappt es hier leider nicht. Die beiden um diese Jahreszeit noch geöffneten Restaurants sind überfüllt bzw. die Tische reserviert. Es ist Sonntag und viele Ausflügler sind unterwegs. So reicht es nur für einen café au lait und ein brioche (Hefegebäck) in dem kleinen Café der Anisbonbonfabrik. In dem zugehörigen Laden kaufen wir mal wieder ein: hübsche, kleine Döschen mit Anis-, Veilchen- und sonstigen Bonbons. Diese Anisbonbons sollen im 9. Jahrhundert von Ursulinen in Flavigny erfunden worden sein. Die harten Pastillen müssen gelutscht werden, um zu dem im Inneren versteckten, kleinen Aniskern zu gelangen.
Die Anisbonbonfabrik wurde bereits im Mittelalter in dem Gebäude der Abbaye St. Pierre untergebracht. Heute kann man in den Resten der Abtei noch die Krypta der heiligen Regina (Ste-Reine) besichtigen. Schon im Jahr 864 wurden deren Gebeine in dieser Krypta bestattet, die mit Säulen gallo-römischen Ursprungs geschmückt ist.
Eine weitere Sehenswürdigkeit des mittelalterlichen Dorfes ist die Kirche St. Genèst aus dem 13. Jahrhundert. Das Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert weist witzige Details auf: ein Mönch, der sich schneuzt oder ein Bettler, der sich die Füße kratzt.
Aufbruch: | 18.09.2018 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 30.09.2018 |