Lissabon und Umgebung sowie Fahrt an die Algarve
Kap Sao Vicente und Sagres
Cabo San Vicente
Eine schöne Fahrt führte uns bis ans südwestlichste Ende von Europa - zum Cabo Sao Vicente, ein 100 m langes und 37 m breites Felsplateau mit einer ca. 60 m hohen kargen Steilküste.
Schon in der Antike war hier ein heiliger Ort, der Saturn geweiht wurde. Die Christen benannten diesen letzten Zipfel des Festlands - auch "Ende der Welt" genannt - nach dem heiligen Vicente.
Die Festung (Fortaleza Beliche) wurde im 16. Jahrhundert erbaut, um das daneben liegende Franziskanerinnenkloster vor Piratenangrfiffen zu schützen.
Der Leuchtturm am Kap wurde ursprünglich bereits 1846 erbaut, wurde aber nach und nach vergrössert und modernisiert. Den Lichtkegel des Leuchtturms sieht man 90 km weit auf dem Atlantik, er ist der lichtstärkste von Europa und überwacht eine der meist befahrenen Schiffahrtswege der Welt.
Es kommen jährlich ca. 2 Millionen Besucher, also kein einsamer Ort. Für den Besuch sollte man unbedingt den frühen Morgen wählen, denn später kommen die vielen Touristenbusse. Vor allem der Hof vor dem Leuchtturm mit der imposanten Sicht auf die schroffen Felsen und die weiten Strände der Westalgarve wird dann von den vielen Leuten geradezu "überfallen". Jeder möchte einmal an der Brüstung stehen und Fotos machen...
Leider gibt es jährlich auch einige Abstürze an der Steilküste von unvorsichtigen Touristen und selbst einheimischen Fischern.
Ausserhalb befinden sich einige Souvenirstände und die "unvermeidbare" "Letzte Bratwurst vor Amerika" - wem sie denn schmeckt...
Auf der Fahrt vom Cabo Sao Vicente nach Sagres kommt man immer wieder an schönen Stränden vorbei - meistens ideal für Surfer.
Fortaleza de Sagres
Auf dem Weg nach Sagres kommt man dann nach Fortaleza de Sagres auf einem 1000 m langen und 300 m breiten Felsplateau. Innerhalb der ehemaligen Festung soll sich angeblich die legendäre Nautikschule von Heinrich dem Seefahrer befunden haben. Man findet aber keine Überreste, weil sie sich hier nie befunden hat....
Aber jedenfalls segelten die portugiesischen Entdecker von hier aus ins Unbekannte, und auch Heinrich der Seefahrer unternahm von hier aus seine Entdeckungen. Dadurch wurde diese Gegend auch zum Zentrum der Seefahrt.
Die Festung ist portugiesisches Nationaldenkmal, ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert, zerstört durch Sir Francis Drake und ab dem 16. Jahrhundert wieder aufgebaut.
Man betritt die Festung durch ein breites Eingangstor mit dem Wappen von Heinrich dem Seefahrer.
Als erstes sieht man einen Kreis mit einem Durchmesser von 43 m und 32 in Stein gemeisselten Speichen aus der Zeit Heinrich des Seefahrers. Allgemein wird dieser Kreis für eine Windrose (Rosa dos Ventos) gehalten. Es gibt aber auch Meinungen, dass dies eine Sonnenuhr gewesen sein könnte.
Auf dem Gelände befindet sich auch die Kirche der Jungfrau der Gnaden (Igreja de Nossa Senhora da Graca) mit einem Bild des Heiligen Vicente, die im 16. Jahrhundert auf den Fundamenten der Kirche Santa Maria erbaut wurde.
Empfehlenswert ist ein Rundgang auf einem 3 km langen gepflasterten Weg entlang der Steilküste um das Felsplateau, um die schönen Aussichten zu geniessen.
Neben dem Eingangstor kann man von der Bastei aus nochmals einen Blick auf die ganze Anlage werfen.
In der Gegend von Sagres gibt es auch eine grosse Anzahl von Megalith-Anlagen, die auf prähistorische Vergangenheit hinweisen.
Sagres
Der kleine Ort Sagres liegt an der westlichsten Spitze der Algarve, und in der Umgebung kann man das tosende Meer erleben, die gewaltigen Klippen sehen und an den weitläufigen Stränden baden oder surfen.
In Sagres nahmen wir dann unseren späten Lunch ein, und wieder trafen wir Leute von weither - nämlich aus Colorado.
Auf dem Rückweg kamen wir noch an einem Geschäft vorbei, wo vor allem typisch portugiesische Keramik in grosser Vielfalt angeboten wurde.
Aufbruch: | 15.09.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 10.10.2013 |