Cancun - Traum oder Alptraum?
Isla Mujeres
Die Cancun vorgelagerten Isla Mujeres waren ursprünglich von Mayas bewohnt. Die Insel war der Fruchtbarkeitsgöttin Ixchel gewidmet, weshalb viele Mayafrauen hierher pilgerten. Die Spanier nannten sie deshalb "Insel der Frauen - Isla Mujeres".
Im 18. Jahrhundert war Isla Mujeres ein Zufluchtsort für Piraten und Schmuggler.
Heute ist die Insel sehr beliebt bei den Touristen, nachdem sie lange Zeit "ein wenig vergessen" wurde. Das ist auch der Grund, warum hier alles eher natürlich gewachsen ist. Seit den 1990er Jahren nahm der Tourismus aber ständig zu.
Die Isla Mujeres ist eine 9 km lange und 3,5 km breite Insel, die von Cancun aus einfach und schnell zu erreichen ist. Von der Hotelzone gibt es mehrere Anlegestellen der Fähren, der Preis beträgt zurzeit US$ 19 für ein Retourticket. Eine andere günstigere Möglichkeit ist es, mit dem Bus für 21 Pesos nach Puerto Juarez zu fahren, denn die Expressfähre von dort kostet retour nur 146 Pesos. Wer mit dem Auto auf die Insel fahren möchte, kann dieses vom weiter nördlich gelegenen Punta Sam aus machen. Da die Insel über einen kleinen Flughafen verfügt, gibt es noch die Möglichkeit dorthin zu fliegen.
Am frühen Morgen war die Fähre schon recht gut besetzt, aber es verteilt sich, die Mexikaner bleiben lieber im Inneren des Schiffes, also kein Problem auf Deck einen Platz zu finden. Das Meer war recht ruhig, und so konnte man die ca. 20minütige Überfahrt auf Deck geniessen..
Wenn man die Fähre verlässt, ist der "touristische Alltag" schnell wieder da. Vor dem Eingang zum Fährterminal warten Taxis, Vermieter von Roller und Golfcarts sowie fliegende Händler.
Wir entschieden uns für ein Golfcart, nahmen aber nicht gleich das nächstbeste Angebot an, sondern entfernten uns von der Fähre. Und siehe da, die Preise wurden immer günstiger.
Zuerst war es etwa ungewohnt mit dem gasbetriebenen Golfcart. Aber mit der Zeit findet man Gefallen daran, ziemlich gemütlich vorwärts zu kommen. Aufpassen muss man aber auf jeden Fall, denn es sind noch sehr viele andere Golfcarts unterwegs, dazu kommen Autos, Motorroller, Fahrräder und Fussgänger, die die Strasse überqueren.
Wir fuhren zunächst in den Süden der Insel. Ausser dem Leuchtturm gibt es dort auch ein Restaurant und Geschäfte.
Man hat von da aus einen schönen Blick auf die Südspitze mit einem Bildhauergarten, bewacht sozusagen von einem Riesen-Iguana.
Auf dem schmalen Landstreifen zwischen Meer und Lagune befinden sich kleinere Resorts und auch Prviatvillen.
An der Lagune wollte ich mir eigentlich nur die Yachten anschauen, als ich plötzlich stutzte: das war es doch, oder?
Ja, es war tatsächlich die sog. "Plastik-Insel". Anfang Dezember hatte ich im NDR die Sendung Mare-TV gesehen, wo darüber berichtet wurde:
Ein englischer Zimmermann baute sich vor 15 Jahren eine schwimmende Insel. Das Fundament besteht aus mindestens 100.000 leeren Plastikflaschen, die in alte Gemüsesäcke gestopft wurden und unter Europaletten verschnürt sind. Das ganze ist in etwa so gross wie ein Tennisplatz. Darauf befindet sich ein Häuschen mit Mangroven und anderen Pflanzen sowie zwei Teichen. 2005 wurde die Insel durch einen Hurrikan zerstört, ist aber inzwischen wieder aufgebaut und verfügt jetzt auch über Solarzellen und eine durch Wellenkraft angetriebene Waschmaschine.
Tortugranja
Von dort aus ging es zur "Tortugranja", einer Aufzuchtstation für Schildkröten. Die bedrohten Tiere werden vor einer weiteren Ausrottung geschützt. Die Station wird durch die Regierung und Sponsoren finanziert.
Früher wurden die Schildkröten gejagt, Eier und Fleisch wurden gegessen und der Panzer verarbeitet. Jetzt stehen sie unter strengem Artenschutz.
Die Schildkröten legen zwischen Mai und September ihre Eier im weichen Sand ab. Mitarbeiter der Farm sammeln dann die Eier ein und vergraben sie an geschützten Stellen.
Nach dem Schlüpfen der kleinen Schildkröen begleiten Schüler der Insel und auch Besucher die Baby-Schildkröten auf dem Weg ins Meer.
Im Südosten der Insel liegt das Korallenriff "El Garrafón" - ideal für Taucher und Schnorchler. Da die Eintrittspreise recht hoch sind, sollte man hier einen ganzen Tag einplanen.
Ebenfalls interessant für Taucher ist der Unterwasser-Skulpturengarten mit mehr als 400 lebensgrossen Figuren sowie "La Cruz de la Bahia". Dieses 3 m hohe Kreuz aus Bronze wurde 12 m unter Wasser errichtet im Gedenken an die Entdeckung der Isla Mujeres im Jahr 1857. Taucher und Fischer kommen hierher um zu beten.
Die meisten Aktivitäten finden am Playa Norte statt. Da der Strand in der Nähe des Hafens liegt, kann man ihn gut zu Fuss erreichen.
Hier im Norden befindet sich auch der Hauptort der Insel mit Einkaufsmöglichkeiten. An der Flaniermeile Hidalgo sind zahlreiche Restaurants mit einheimischer und internationaler Küche. Überall kann man natürlich auch die ausgezeichneten karibischen Cocktails geniessen.
Wenn man zwischendurch etwas relaxen möchte, bieten sich die zahlreichen Beach Clubs an. Mit einem kühlen Drink kann man in den Hängematten schaukeln oder an kleinen Tischen etwas essen oder einfach nur am Strand faulenzen.
Alls wir den Golfcart abgaben, fragten wir dort nach einem guten Fischrestaurant. Alle waren sich einig, das sollte unbedingt das "Minino's" sein.
Es liegt direkt am Strand mit schönem Blick auf die Boote, die Einrichung ist eher einfach, aber das Essen ausgezeichnet.
Und nicht nur die Möwen schwirrten in der Luft, immer auf der Suche nach einem "Happen", sondern es waren auch Pelikane zu sehen.
Leider mussten wir dann doch irgendwann die Fähre nehmen, um zurück aufs Festland zu kommen. Vielleicht sollten wir beim nächsten Mal doch direkt auf diese wunderschöne Insel fahren...
Aufbruch: | 25.01.2015 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 08.03.2015 |