Cancun - Traum oder Alptraum?
Mayastätte Ek-Balam, Tizimin und Valladolid
Wir haben Ek-Balam schon einmal im Jahre 2003 besucht, als es noch ein wirklicher Geheimtipp war. Am Eingang waren zwei ältere Männer in einem kleinem Unterstand und verkauften die Tickets für den Eintritt - 23 Pesos pro Person. Wir waren die einzigen Besucher, und da es schon später Nachmittag war, war es fast ein wenig unheimlich.
Was für ein Unterschied zum jetzigen Besuch: es wurde ein grosser Parkplatz angelegt für Autos und Busse, und wir staunten nur so, dass doch recht viele Leute dort waren, im Vergleich mit z.B. Chichen Itza oder Tulum waren es allerdings immer noch wenig.
Man hat inzwischen eine Art Pavillon gebaut mit Kasse, sanitären Einrichtungen usw. Der Eintritt kostet jetzt 68 Pesos pro Person, dazu kommen nochmals 62 Pesos pro Person für das Nationale Institut für Anthropologie und Geschichte - vermutlich Geld für weitere Ausgrabungen.
Wenn man mit seinem Ticket den Pavillon verlässt, sieht man zunächst die vielen Verkaufsstände - wahrscheinlich der Mayas - und zwei als Maya-Krieger herausgeputzte Männer. Die vorwiegend amerikanischen Touristinnen waren ganz begeistert und warteten geduldig, bis auch sie ein Foto (Selfie...) zusammen mit den attraktiv aufgemachten Männern machen konnten. Also ganz schön touristisch inzwischen!
Jetzt aber zu Ek-Balam, welches sich ca. 28 km nördlich von Valladolid befindet.
Ek Balam heisst "Schwarzer Jaguar" und wurde nach seinem Gründer Coch Cal Balam benannt.
Man ist sich noch nicht einig, ob die Ursprünge dieser archäologischen Stätte auf das Jahr 300 n. Chr. zurückgehen oder sogar um 100 v. Chr., denn vieles ist dort noch verborgen und somit nicht ausgegraben.
Die Blütezeit war zwischen 700 und 1000 n. Chr., was die Wissenschaftler anhand einiger Gebäude ausmachen konnten. Um 1200 n. Chr. gab es keine Neubauten mehr. Ek-Balam ist eine der wenigen Mayasiedlungen, die noch bis zur Ankunft der Spanier bewohnt war.
Seit 1997 wurde hier angefangen zu graben und zu restaurieren auf einer Fläche von insgesamt ca. 12 qkm.
Besonders interessant für Archäologen ist aber nur ein Gebiet von ca. 1 qkm, da hier das Zeremonialzentrum und die Wohngebäude der Elite waren. Dieses Gebiet war durch drei Stadtmauern geschützt und hatte fünf Eingänge, die angeschlossen waren an die offiziellen Strassen der Mayas - den Sacbés - die zu anderen Zeremonialstätten. führten Von diesen Strassen wurden schon viele gefunden und teilweise freigelegt.
In Ek-Balam findet man die charakteristische Bauweise wie in anderen grossen Mayastätten: die monumentale Architektur, Mauern, Stelen, Skulpturen, ein Ballspielplatz. Auf vielen der Gebäude befinden sich aus Stein oder in Stuck modellierte Skulpturen.
Die vielen Gebäude werden Strukturen genannt und sind durchnummeriert.
Der grösste Komplex ist der zentrale Platz mit drei massiven Gebäuden sowie kleineren Tempel und Wohngebäuden.
Das bedeutendste Gebäude der Anlage und auch die grösste aller Strukturen ist die Akropolis auf sechs Ebenen mit einer Länge von 160 m, fast 70 m Breite und über 30 m Höhe. Es ist eines der grössten von den Maya auf Yucatan erbauten Werke. Hier entdeckte man auch das Grab des wichtigen Herrschers Ukit Lek Tok mit vielen Opfergaben.
Aufgrund der vielen Objekte aus Jade, Knochen und Meeresmaterialien ist ersichtlich dass Ek-Balam besonders reich und eine einflussreiche Hauptstadt der Maya war.
Tizimin
Auf dem Rückweg von Ek-Balam machten wir noch einen Stopp in der Stadt Tizimin.
Die meisten Leute fahren wahrscheinlich einfach nur durch, aber diese Stadt ist durchaus einen Besuch wert.
Tizimin ist eine der ersten Städte, die von den Spaniern besiedelt wurde und hat auch einen historischen Stadtkern.
Es gibt einen wirklich schönen und gepflegten Zócalo mit vielen Bänken, wo man gut picknicken kann. Oder man sucht eines der kleinen Restaurants ringsrum auf.
Eine Sehenswürdigkeit ist sicherlich das Santario de los Santos Reyes. Das Kloster und die Kirche wurden zwischen 1563-66 von den Franziskanern erbaut und den Heiligen Drei Königen gewidmet.
Die Kirche ist ein eher klobiges Gebäude mit einer quadratischen Fassade mit einigen Türmen und Zinnen. Das ehemalige Kloster mit acht Zellen befindet sich nebenan und ist etwas heller als die Kirche
Jedes Jahr am 6. Januar gibt es hier ein grosses Fest zu Ehren der Heiligen Drei Könige "Día de Los Reyes."
Valladolid
Wir fuhren weiter nach Valladolid und suchten erstmal eine Tankstelle. Dort fragten wir, wie wir am besten zum Zócalo kommen würden. Obwohl wir schon öfter in dieser Stadt waren ist es - ohne Navi - nicht einfach sich hier zurechtzufinden - es gibt z.B. sehr viele Einbahnstrassen.
Ein Einheimischer bot sich freundlicherweise an, uns vorauszufahren.
Valladolid ist eine tpisch mexikanische Kolonialstadt und eine der schönsten in Yucatan mit den bunten historischen Häusern.
Am Zócalo befindet sich die Kathedrale "San Servasio", erbaut Mitte des 16. Jahrhunderts und restauriert im Jahre 1706.
Besonders auffällig sind die Doppelsessel im Park. so kann man sich anschauen beim Plaudern.
Wir wollten noch etwas essen vor der Rückfahrt nach Cancun und mussten nicht lange suchen sondern gingen ins "El Mesón del Marques". In diesem Hotel hatten wir schon übernachtet, und wir wussten auch, dass man hier gut essen kann.
Aufbruch: | 25.01.2015 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 08.03.2015 |