La Grande Motte und Umgebung
Les-Saintes-Maries-de-la-Mer
Von La Grande Motte aus fuhren wir auch nach Les Saintes-Maries-de-la-Mer mitten im Naturpark Camargue. Dieser Park umfasst 85.000 ha und ist eine Landschaft aus Meer, Sand, Sümpfen und - vor allem im Frühling - Blütenfeldern. Pflanzen, die hier gedeihen können, sind salz- und wassertolerant. Auch ein Grund, warum Reis angepflanzt wird.
Der Park liegt zwischen der Mündung von zwei Rhône-Armen, teilweise gibt es auch befestigte Wege, um den Park zu erkunden. Es werden Ausritte mit Pferden angeboten, um diese schöne Landschaft zu erleben, aber man kann auch wandern und mit dem Fahrrad fahren.
Die Camargue Pferde, die man grösstenteils sieht, sind domestiziert. Sicherlich gibt es auch noch Wildpferde, aber die halten sich wahrscheinlich in den Gegenden auf, die für Touristen gesperrt oder wegen Sümpfen unbegehbar sind.
Die Camargue-Pferde zeichnen sich durch ihre hohe Widerstandskraft aus, da sie in fast unbeschränkter Freiheit im Sommer wie im Winter im Schwemmland und um die Salzlagunen leben.. Die "manades" (Herden) bestehen aus einer bestimmten Anzahl von Zuchtstuten und einem Hengst , die Fohlen kommen in voller Freiheit zwischen April und Juli auf die Welt.
Les Saintes-Maries-de-la-Mer ist die heimliche "Hauptstadt" der Camargue, und sie ist ein Wallfahrtsort für tausende von Gläubigen.
Die Marien-Wallfahrt findet jährlich am 24. und 25. Mai statt, und es kommen zahlreiche unterschiedliche Zigeunergruppen aus der ganzen Welt, um gemeinsam der Schutzheiligen "Schwarze Sarah" zu gedenken. Dieses Ereignis wird in tradionellen Gewändern und mit geschmückten Reitern und Pferden gefeiert.
Lange Zeit wurde der Ort nur von Hirten, Schäfern und Fischern bewohnt. Sie lebten grösstenteils in den sog. weiss getünchten Cabanes mit einem steilen Reetdach, die in ihrer Bauweise an den Rumpf von Booten erinnern. Diese Häuser kann man immer noch in Les-Saintes-Maries sehen.
Im Zentrum von Les Saintes-Maries-de-la-Mer befindet sich das mittelalterliche Bauwerk der Wehrkirche. Innerhalb der Kirche werden Reliquien in einer Truhe oberhalb des Altars aufgehoben. In der Krypta sieht man Statuen und Schreine der Marien und Sarah.
Die Kirche ist nicht weit von der Mündung der Petit-Rhône erbaut und hatte früher eine wichtige strategische Aufgabe. Während der Errichtung zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert gab es häufig Piratenangriffe, und man musste die Küste gegen drohende Invasionen verteidigen.
Die Wehrkirche mit ihren Zinnen kann man schon von weitem sehen. Sie sieht aus wie eine Festung mit dem 15 m hohen Kirchenschiff. Rund um das Dach verläuft ein mit Zinnen und Erkern versehener vorkragender Wehrgang, der als Wachturm diente.
Die Kirchenmauer ist mit Schiessscharten durchsetzt, höchst ungewöhnlich für ein Gotteshaus. Aber bei Belagerungen diente die Kirche mit dem Süsswasserbrunnen im Inneren der Bevölkerung als Zuflucht.
Heute ist die Kirche vor allem wegen der Marienverehrung wichtig als Wallfahrtskirche..
Während der jährichen feierlichen Prozession werden die Schreine der heiligen Maria Jakobäa und der heiligen Maria Solome hinunter zum Meer getragen und dort von Bischöfen gesegnet. Es finden viele Gottesdienste statt, und überall wird öffentlich und privat gebetet.
Es gibt in Les Saintes-Maries-de-la-Mer eher kleinere Hotels dafür aber viele Ferienwohungen und -häuser sowie Campingplätze.
Die Fischrestaurants sind bekannt für ihre guten Fisch- und Meeresfrüchtegerichte.
Wir suchten uns ein Restaurant aus, wo man "Aoili" essen konnte, ein typisch provencalisches Gericht bestehend aus gedünsteten Kartoffeln, Möhren, Brokkoli, Blumenkohl und grünen Bohnen sowie Seeschnecken, Muscheln und Fischfilet (meistens Kabeljau) dazu die hausgemachte Aioli-Crème.
Aufbruch: | 16.09.2017 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 02.10.2017 |