Wiedersehen mit der Algarve
Tavira - Cabanas - Santa Lucia - Altura - Luz - Salema - Lagos - Ausflug nach Spanien (Isla Cristina - La Antilla und Ayamonte) - Albufeira
Tavira
Wir kamen erst um 18.30h in Faro an - es war der einzige Nonstopflug, der für uns infrage kam. Dann warteten wir noch recht lange auf unser Gepäck.
Die Mietwagenstation war ausserhalb des Flughafens, also mussten wir nicht nur den ganzen Flughafen durchqueren, sondern noch "gefühlte" zig Kilometer laufen.
Zum Glück war es noch hell Anfang Juni, denn da beim vorgebuchten Hotel leider keine Hausnummer angegeben war und die Strasse ellenlang war, war es gar nicht einfach - trotz Navi - das Hotel "Ozadi" zu finden.
Aber immerhin erhielten wir das gewünschte (grosse) Zimmer mit Balkon und Meersicht. Wir tranken noch ein Bier in der Hotelbar, und dann war der Tag für uns gelaufen...
Der Frühstücksraum befindet sich in der obersten Etage, man kann auch draussen sitzen. Und das reichhaltige Frühstücksbuffet mit viel Obst wurde immer wieder aufgefüllt.
Da das Hotel ausserhalb von Tavira liegt, ist auch genügend Platz da für Parkplätze und in der grossen Anlage mit mit einem schönen Pool gibt es genügend Liegen - und es wurden keine Liegen mit Handtüchern blockiert...
Wir nutzten am nächsten Morgen den kostenlosen Hotelshuttle ins Zentrum, um uns erstmal ein bisschen in Tavira zu orientieren.
Tavira hat eine interessante Geschichte, denn es gab bereits im 4. Jahrhundert v.Chr. Hinweise auf eine griechische Kolonie. Später kamen Phönizier und Karthager, dann die Römer und 711 die Mauren.
Es gab auch bittere Zeiten für Tavira, als 1645 ein ganzes Jahr lang die Pest wütete, und ein grosses Erdbeben 1755 die Stadt mitsamt dem Castelo zerstörte.
Tavira war einmal eine bedeutende Fischerstadt, aber durch Überfischung wurden die Erträge immer geringer.
Tavira befindet sich an der Ostküste der Algarve, ca. 30 km östlich von Faro und 25 km westlich von der spanischen Grenze und ist noch nicht so überlaufen wie andere Orte an der Algarve.
In Tavira findet man eine Mischung aus traditionellem portugiesischem Erbe und maurischen Einflüssen. Die Strassen sind teils kopfsteingepflastert mit traditonell gefliesten Häusern, reich verzierten Kirchen und versteckten kleinen Restaurants. Durch das Stadtzentrum fliesst der Gilao, der ins Flachwasser und Schlickwatt des Nautrparks Rio Formosa mündet. Hinter der Lagune befindet sich eine grosse Sandbank bzw. Insel, die Ilha de Tavira - mit sehr schönen Stränden - erreichbar mit einer kleinen Fähre.
Da diese Strände nicht so einfach zu erreichen sind, ist Tavira auch im Sommer bisher nicht allzu überlaufen.
Wie man an den unteren Bildern sehen kann, machen sich Ebbe und Flut hier sehr bemerkbar.
Das Herz der Stadt ist der Jardim do Coreto mit dem angrenzenden Praca da República, wo sich das Rathaus der Stadt befindet. Hier gibt es einige Restaurants, wo man mit einem kühlen Drink das Alltagsleben an sich vorbeiziehen lässt. Und immer wieder kommen auch Strassenmusiker. In den kleinen Läden gibt es teilweise regional hergestellte Ware, wie handgefertigte Decken, wunderschöne Keramik, Schmuck und Kunsthandwerk sowie Schuhe aus Kork angefertigt - da konnte ich nicht widerstehen...
Am Rande der Altstadt gibt es eine Markthalle, die jeden Vormittag geöffnet hat. Die Auswahl ist an Samstagen grösser als unter der Woche.
In der Altstadt und auf der anderen Seite des Flusses findet man viele Cafés und Restaurants - für jeden Geschmack und Hunger etwas...
Die mit Kopfstein gepflasterte römische Brücke verbindet die Altstadt mit dem anderen Ufer des Flusses, wo man zahlreiche Häuser aus dem 18. Jahrhundert sehen kann.
Wenn man vom Praca da República zur Burg hinaufläuft, kommt am an der 1541 erbauten Igreja da Misericóridia vorbei mit einer schönen Renaissancefassade.
Oberhalb des Eingangs befinden sich die Figuren der Heiligen Peter und Paul und von Maria da Misericórdia (Barmherzigkeit). Das Innere der Kirche ist mit sehr schönen blauweissen Azulejo-Bildern ausgeschmückt.
Insgesamt soll es über 30 Kirchen in Tavira geben...
Innerhalb der alten Kastellmauern in der historischen Altstadt befindet sich die Igreja de Santa Maria do Castelo
Die Kirche wurde im 13.Jh. errichtet, vermutlich auf den Resten einer ehemaligen Moschee. Das Erdbeben von 1755 beschädigte das ursprünglich gotische Bauwerk so schwer, dass es in den Jahren 1789-1816 neu aufgebaut wurde. Nur das gotische Einfangsportal und der Uhrenturm mit den Doppelfenstern blieben erhalten.
Auf dem Gelände der Burganlage in der Oberstadt steht das schöne Gebäude eines
ehemaligen Klosters "Convento da Graca", das jetzt als Posada genutzt wird.
Wir liefen auch zum Castelo von Tavira hinauf, das allerdings nur noch eine Ruine ist, denn die Burg wurde beim Erdbeben von 1755 zerstört und nicht wieder aufgebaut.
Man kommt durch ein Burgtor in einen schönen schattigen Garten unterhalb der Burgruine, und wer in der Hitze noch weitergehen mag, läuft bis zur Ruine hinauf.
Dort wird man belohnt mit einem schönen Blick auf Tavira.
Neben der Burg gibt es eine Camera Obscura in dem umgebauten Wasserturm.
Aufbruch: | 04.06.2019 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 18.06.2019 |
Spanien