Auf Achse: 4 Monate Kolumbien, Panama, Costa Rica, Guatemala
Costa Rica
Wir fahren von David mit dem Bus zur "Frontiera" - der Grenze zu Costa Rica. Wir wollen den Corcovado Nationalpark kurz hinter der Grenze besuchen.
Der Grenzübergang zwischen Panama und CR ist relativ einfach. Man fährt zur Grenze, bekommt von Panama den Ausreisestempel in den Pass, geht dann zu Fuß 100m nach CR und bekommt dort den Einreisestempel - falls man ein Weitereiseticket aus CR heraus hat. Das hatten wir. Man lernt ja. In CR stehen Busse, die nach Golfito fahren, von dort nimmt man ein Boot nach Puerto Jimenez, den Ausgangspunkt für den Corcovado. Man merkt gleich, CR gehört zu den reichen Ländern in Mittelamerika.
Der Corcovado ist einer der besterhaltenen Regenwälder Costa Ricas. Aufgrund seiner Abgelegenheit blieb der Regenwald bis in die 1960er Jahre von Menschen unberührt. Einige Jahre später wurde Gold gefunden. Die Goldsucher wurden aber 1986 vom damaligen Präsidenten CRs aus dem Park vertrieben.
Es geht mir nicht gut - Magen und Darm lassen grüßen. Trotzdem entscheiden wir uns für eine Tour durch den Corcovado mit Führer (85$ pp). Claus, ein Belgier, schließt sich uns an. Wir starten früh - und erfahren erstmal, daß wir keinen eigenen Transport haben - wie versprochen - sondern mit dem Colectivo-Kleinbus 1 Stunde über holprige Pfade mitten in den Dschungel fahren sollen. Das fängt gut an. Ich neige dazu, im Hotel zu bleiben, aber der Guide stellt sich quer. Für 2 Leute würde er es nicht machen. PS. Es ist Heiligabend. Wir fahren ...
... nach 1 Stunde Holperei steigen wir aus, laufen über recht steile Feldwege mitten durch den Regenwald. Wir sehen "Laufende Bäume" ...
... bunte Papageien ...
... hohe Bäume ...
... Nasenbären ...
... Faultiere ...
PS. Dies ist eine der sehr seltenen Aufnahmen, eines völlig eingerollten Faultieres!!! Kaum zu erkennen.
... Krokodile, diverse Affenarten, Wildschweine, allerlei Vögel und die "Fußspur" ??? eines Panthers.
Borderline
Dann geht es einen sehr, sehr steilen, schmalen, steinigen Weg hinunter. Auf den Steinen des Weges liegen naße Blätter (Regenwald!!!), sodaß das Ganze zur absoluten Schlitterpartie wird. Wir bekommen einen Stock, um uns damit nach vorne hin beim Runtergehen abzustützen. Ohne geht's nicht. Wir brauchen 1 1/2 Stunden, bis wir eine Art Hütte erreichen. Dort gibt es Tee - und einen Stuhl. Ehrlich gesagt - ich bin am Ende. Hillo ist fertig. Ich bin nur noch ein Wrack. Nach einer Pause geht es zurück - hoch statt runter. Aber besser, weil man nicht so rutscht. Die mörderische Hitze, die Feuchtigkeit, die Anstrengung, die Konzentration nicht zu stürzen - ich bin an meiner persönlichen, pysischen Grenze nicht nur angekommen, ich glaube, ich habe sie weit überschritten. Zurückbleiben geht nicht. Also weiter. ---> Oben angekommen, Pause, ein Wagen holt uns ab, wieder 1 Stunde Fahrt, ins Hotel, ich schlafe wie ein Bär.
Es geht mir in der Folgezeit nicht besonders. Diese "Landpartie" hat ihre Wirkung hinterlassen. Deshalb hier nur kurz unsere Weiter(Durch-)reise in CR mit diversen Bussen Stück für Stück nach Norden immer an der Pazifik-Küste entlang:
- von Jimenez nach Uvita
- von Uvita nach Quepos
- von Quepos nach Jaco
- von Jaco nach Puntarenas
- von Puntarenas nach Liberia
- von Liberia an die Grenze zu Nicaragua
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Was gibt es da zu berichten?
- In Uvita finden wir das nette Hostel Tucan, das uns sicherlich positiv im Gedächtnis bleiben wird, aber nach 2 Tage dürfen wir leider ausziehen.
- In Quepos haben wir eine Nacht im Tropical vorgebucht, die 2. Nacht ist wieder ausgebucht. Schwierig, etwas passendes zu finden.
- In Jaco (die Touristenhochburg von CR) wohnen wir 4 Tage hintereinander (das ist unser Rekord!!!) im Hotel Cadillac, teuer, aber wegen der Feiertage nicht anders zu machen. Dort lernen wir ein nettes Paar aus Graz kennen, die für die österreichischen Fußballclubs Talente in Kolumbien und CR suchen. Wir sehen uns dann auch nochmals in Nicaragua wieder.
- Nach Puntarenas (lohnt sich überhaupt nicht) fahren wir nur, weil wir einen Ticabus (das sind die Busse, die die Länder in Mittelamerika grenzübergreifend verbinden) ab dort gebucht haben, um über die Grenze nach Nicaragua zu kommen (und weil wir ja ein Ausreiseticket aus CR brauchten!!!). Wir schlafen 1 Nacht in Puntarenas, und versuchen herauszufinden, wo dieser Bus hält. KEINE CHANCE. Busfahrer, Taxidriver, Hotelbesitzer, Passanten werden über den ganzen Tag lang befragt: Jeder hat halt seine Meinung. Ticabus wird per Mail und Telefon kontaktiert: 2 "Haltestellen" kommen in die nähere Auswahl. Aber wo? Wir verpassen den Bus. Wir schlafen 1 weitere Nacht in Puntarenas und fahren morgens mit einem der lokalen Busse nach Liberia, von dort sind es noch 80km bis zur Grenze.
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Strand bei Uvita rechts ...
... und links. Sehr heiß. Nur im Schatten-Sitzen ist möglich.
Wir waren insgesamt 13 Tage in CR. Es hat uns nicht besonders gefallen: zu laut, zu heiß, zu touristisch (viele Amerikaner), zu teuer, zu undurchsichtig. Vielleicht lag es an uns, vielleicht auch daran, daß wir über Weihnachten und Silvester dort waren, vielleicht passen wir nicht zusammen: CR und wir.
Aufbruch: | 13.11.2019 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 06.03.2020 |
Panama
Costa Rica
Nicaragua
El Salvador
Guatemala
Vereinigte Staaten
Thailand