Eine Wanderwoche im Riesengebirge
Von der Wiesenbaude nach Spindlermühle
Von der Wiesenbaude nach Spindlermühle ins Hotel Horny Pramen
Mittwoch, der 11.09.2019
Ich habe mir den Wecker für 06:30 Uhr gestellt und möchte den Sonnenaufgang fotografieren. Aber außer Nebel sehe ich nichts. Zurück ins Bett und noch ein bisschen träumen. 07.30 Uhr stehe ich auf und schaue wieder aus dem Fenster. Es ist diesig, aber die Schneekoppe ist zu sehen!
08:00 Uhr frühstücken wir. Das Angebot ist sehr gut. Obst, Gemüse, frische Säfte. Alles entsprechend angerichtet.
Während unseres Frühstücks im hinteren Raum können wir miterleben, wie im Gastraum die Reinigung abläuft. Alle Tische und Stühle werden nach draußen gebracht, eine Putzmaschinen reinigt den Fußboden. Sehr ordentlich, sehr professionell. Ob nun täglich, oder wöchentlich, weiss ich nicht. Aber es beeindruckt uns.
09:45 Uhr checken wir aus. Das war nun mein langersehnter Traum einer Übernachtung in der Wiesenbaude. Und nun ist er schon wieder Vergangenheit.
Doch neue Erlebnisse warten auf uns. Auf dem roten Weg wandern wir zuerst zum Aussichtspunkt Krakonos.
Heute ist perfektes Wanderwetter mit einer guten Sicht. Denn von hier aus schauen wir in Richtung Spindlerbaude, sehen die Baustelle der wieder entstehenden Peterbaude, erkennen die Liftstation auf dem Medvedin und vieles mehr. Ab jetzt kommen unsere Wanderstöcke zum Einsatz. Weiter auf dem roten Weg geht es hinab nach Svaty Petr. Und dabei sind 600 Höhenmeter zu überwinden. Ein wunderschöner Weg, Fernsichten, Enzian am Wegesrand, aber volle Konzentration bei jedem Schritt. Es läuft sich gut und kurz nach Erreichen der Baumgrenze gibt es eine kurze Pause. Dann wandern wir bei Sonne und spätsommerlichen Temperaturen weiter nach Svaty Petr in unsere nächste Unterkunft, das Hotel Horni Pramen. Es macht mich stolz, zurück zu blicken und zu sehen, welche Höhe wir gerade überwunden haben. Noch vor dem Einchecken nutzen wir die Nachmittagssonne auf der Südterrasse und beenden den Wandertag mit einem kühlen Weißwein.
Ja, das ist Urlaub!
Ich beziehe Zimmer 206 mit rechtsseitigem Blick zum Medvedin. Wanderschuhe aus, Trekkingsandalen an und ab zur Bushaltestelle. Mit dem Bus 14:35 Uhr fahren wir hinauf zur Spindlerbaude, um dort Kaffee zu trinken. Angebot und Service sind enttäuschend. Der bestellte Kaffee kommt 30 Minuten vor dem Kuchen, der Kellner ist unfreundlich. Er wirkt sehr gestresst, obwohl das Restaurant spärlich besucht ist. Wir sind uns einig, in nächster Zeit diese Baude zu meiden.
16:00 Uhr fahren wir mit dem Bus wieder hinunter nach Spindlermühle und steigen an der Endhaltestelle aus. Über die Staumauer laufen wir am Stausee entlang zurück in den Ort. Eine entspannte ruhige Tour. Im Ort kaufen wir ein paar Ansichtskarten und steigen dann wirklich steil hinauf zu unserem Hotel. Nach einem Glas Wein in der Abendsonne auf der Terrasse gibt es ein leckeres Abendessen vor den Panoramafenstern in der untergehenden Sonne. Ein schönes Ambiente. Wir essen wieder typisch tschechisch. Es gibt gebackenen Käse mit frischem Salat. Köstlich. Und als Absacker genehmigen wir uns heute einen Kräuterlikör. Den haben wir uns nach 18 gelaufenen Kilometern auch verdient.
Das Hotel Horny Pramen ist eine sehr zu empfehlende Unterkunft. Die Zimmer sind hell und freundlich, haben einen bestuhlten Balkon mit Medvedin- bzw. Ortsblick und das Personal ist sehr freundlich. Terrasse und Gartenanlage mit Liegen runden das Bild ab. Es gibt auch genügend PKW- Stellplätze. Durch die Alleinlage kann man Ruhe pur genießen.
Das tun wir auch und gehen frühzeitig schlafen.
Ich schlafe allerdings schlecht. Mich plagen Alpträume wegen unserer morgigen Tour. Es soll die schwerste unserer Wanderwoche werden. Nicht wegen der Länge, sondern wegen der zu erwartenden Höhenmeter. Wir wandern ja mit vollem Gepäck. Unser Ziel morgen: über die Elbfallbaude zur Vosecka!
Aufbruch: | 08.09.2019 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 15.09.2019 |