Wiedersehen mit Funchal auf Madeira

Reisezeit: Februar 2020  |  von Inge Waehlisch Soltau

Im Zentrum

Funchal hat eine schöne Altstadt, wo man gut bummeln kann - wenn keine Cruiser im Hafen liegen mit tausenden von Leuten, die sich an der Promenade, im Markt oder an der Avenida Arriaga drängeln.
Aber es gibt ja glücklicherweise noch viele kleine Gassen, die teilweise steil den Berg hinaufgehen mit versteckten Geschäften und Cafés. Dort tritft man dann meistens nur Einheimische, die ihren Kaffee trinken oder ihren Geschäften nachgehen.
Auch wir gingen hier unseren Kaffee trinken oder am Nachmittag ein Glas Wein, ein Bier oder das madeirische Nationalgetränk "Poncha" - aus frisch gepresstem Zitronensaft, Honig und Zuckerrohrschnaps, welches überall in den kleinen Bars angeboten wird.

Yachthafen

Yachthafen

Festung Sao Lourenco

Wenn man schon öfter in Funchal war, sucht man nicht mehr gezielt alle Sehenswürdigkeiten auf. Aber beim Bummeln in der Stadt kommt man dan oftmals doch an den sehenswerten Gebäuden vorbei.
Nicht zu übersehen ist schon von der Hafenpromenade die Festung Sao Lourenco, die zwischen 1529 und 1540 erbaut wurde zum Schutz gegen Piraten. Der Bau musste bis zum 19. Jahrhundert ständig vergrössert und weiter befestigt werden und ist heute einer der besterhaltensten portugiesischen Befestiungsanlagen des 16. und 17. Jahrunderts.
Hier residierten Kommandeure und Gouverneure der Insel bis die Festung eine Nationalresidenz wurde und im Jahr 1943 Nationaldenkmal. Heute ist hier die Residenz des Ministerpräsidenten der Autonomen Region von Madeira und ein Militärkommando.
Seit 1993 gibt es hier eine Ausstellung über die Geschichte und Entwicklung der Festung.

Festung Sao Lourenco

Festung Sao Lourenco

Kathedrale

Der Bau der Kathedrale am Campo do Duque begann beeits im Jahr 1485, eingeweiht wurde diese Kirche aber erst 1517. Die Architektur ist eine Mischung aus Gotik und maurischen und manuelinischen Elementen mit der lokalen Inselarchitektur. Die Kirchenschiffe sind verbunden durch zehn gotische Bögen. Durch manuelinische Fensterluken, eine Fensterrosette an der Fassade und einige schmale längliche Fenster über dem Atlarraum kommt nur spärliches Tageslicht ins Innere. Am Turm sind zwei mechanische Uhren zu sehen

Der Turm der Kathedrale

Der Turm der Kathedrale

Die Kathedrale

Die Kathedrale

Turm der Kathedrale mit Uhr

Turm der Kathedrale mit Uhr

Largo do Municipio und Rathaus

Ein sehr schöner Platz ist für mich der Largo do Municipio, wo sich neben dem Rathaus auch die Igréga do Colégio und das Museum der Sakralen Kunst befinden. In der Mitte des Platzes sieht man einen Brunnen aus dem Jahr 1942 mit einem Obelisken.
Das heutige Rathausgebäude aus dem 18. Jahrhundert wurde einer reichen Familie im Jahr 1883 durch die Stadt abgekauft. Besonders auffällig sind das in Stein gemeisselte Eingangstor und die Fenster in der oberen Etage mit den schmiedeeisernen Balkonen.
Im Inneren führt eine pompöse Treppe von der Eingangshalle mit schönen Azulejos in die obere Etage - nur für Besucher des Rathauses. Durch einen Bogen kommt man zu einem kleinen Innenhof mit einer Marmorstatue "Leda und der Schwan".

Das Rathaus

Das Rathaus

Marmorstatue "Leda und der Schwan" im Innenhof

Marmorstatue "Leda und der Schwan" im Innenhof

Schöne Azulejos

Schöne Azulejos

Igreja do Colegio

Neben dem Rathaus am Praca do Municipio befindet sich die Igreja de São João Evangelista (auch bekannt als Igreja do Colégio dos Jesuítas) aus dem 17. Jahrhundert.
Sehenswert ist der Hauptaltar mit eingearbeiteten Marmorstufen und Bildern von Heiligen und die Seitenkapellen mit Ornamenten. An den Seitenwänden der Kirche befinden sich sehr schöne Fresken und Fliesen.
Die Jestuiten kamen bereits im Jahr 1570 nach Madeira, aber der Bau für eine Schule begann erst 1624 und dauerte bis 1647. Die Schule mit der Kirche des Sao Joao Evangelista waren bis ins 19. Jahrhundert der grösste Gebäudekomplex von Funchal. Die ehemalige Jesuitenschule ist heute ein Teil der Universität von Madeira. Die Kirche ist ein typischer Jesuitentempel mit einem grossräumigen hohen Kirchenschiff, an den Seiten von identischen Kapellen flankiert.

Igreja de São João Evangelista (auch bekannt als Igreja do Colégio dos Jesuítas)

Igreja de São João Evangelista (auch bekannt als Igreja do Colégio dos Jesuítas)

Der Altarraum

Der Altarraum

Seitenkapelle

Seitenkapelle

Avenida Arriaga

Die Avenida Arriaga ist eine grosse Fussgängerzone durch das Zentrum bis zur Kathedrale. Hier findet man zahlreiche Restaurants und Cafès und leider auch (zu) viele Cruiser-Touristen...
Etwas mehr Ruhe hat man in dem kleinen Jardim Municipal do Funchal mit einem schönen Baumbestand und Blumen. Und überall findet man Bänke, wo man sich vom Stadtbummel ausruhen kann. Etwas oberhalb befindet sich ein kleines Café mit Tischen und Stühlen im Freien.

Jardim Municipal do Funchal

Jardim Municipal do Funchal

Mercado dos Lavadores

Der Markt ist immer wieder interessant, wie oft man auch schon dort war. Wir haben diesmal festgestellt, dass der frühe Nachmittag eine gute Zeit für einen Besuch ist, da dann die grossen Gruppen mit den Cruiser-Leuten schon weg sind.
Die zweistöckige Markthalle hat eine überdachte Verkaufsfläche von 9600 qm und einen offenen Innenhof undl iegt im historischen Zentrum - der Zona Velha. Im Eingangsbereich sieht man auf den berühmten Azulejos - Fliesenbilder - Szenen aus der Geschichte von Madeira. Die Markthalle wurde 1940 eröffnet und ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Funchal.

Die Markthalle

Die Markthalle

Grosses Angebot und viele Leute

Grosses Angebot und viele Leute

Die Auswahl an exotischen Früchten ist wirklich erstaunlich - man staunt nur schon, wie viele Sorten von Marajucas es gibt.
Es werden immer noch die meisten Früchte auf Madeira angebaut, aber es werden inzwischen auch viele importiert. Vielleicht rechtfertigt dieser Import ja die teilweise unverschämten Preise. Mangos z.B. kann ich zuhause für die Hälfte kaufen.
Die exotischen Früchte, wie Manogs, Papaya, Kiwis, Passionsfrüchte usw. - vor allem in der oberen Etage der zweistöckigen Markthalle - sind ein beliebtes Fotomotiv. Aber die Preise dafür sind teilweise "Touristen-Abzocke".
Die Händler bieten natürlich vor allem den Touristen die Früchte gerne zum Probieren an. Aber das ist schon etwas nervig und oftmals auch aufdringlich, denn natürlich die Händler dann auch, dass man die teuren Früchte auch kaufen sollte. Und anscheinend sind die freigiebigsten Händler nicht gerade die günstigsten...

Exotische Früchte

Exotische Früchte

Markthalle im Karneval

Markthalle im Karneval

Am Freitag und Samstag kommen in den unteren Bereich immer noch die lokalen Erzeuger aus Madeira und bieten ihre Waren zu moderaten Preisen an. Und da sieht man eigentlich gut, was wirklich auf Madeira angebaut wird.
In der untersten Etage werden Fische und Meeresfrüchte verkauft, ein grosses Angebot gibt es für den schwarzen Degenfisch, und man sieht auch riesige Thunfische..

Noch mehr Früchte

Noch mehr Früchte

In Funchals Markthalle findet der Besucher alles, was die Böden Madeiras und das Meer um die Insel zu bieten haben. Ein Sinnescocktail aus Gerüchen, Geschmäckern und Anblicken erwartet den Gast. Schon im Eingangsbereich zeigt die Markthalle in Funchal warum Madeira den Beinamen Blumeninsel trägt. Marktfrauen in traditionellen Gewändern bieten Orchideen, Azaleen, Glyzinien, Kamelien, Rosen und natürlich die für Madeira typischen Strelitzien an

Proteas

Proteas

Wunderschöne Blumen

Wunderschöne Blumen

Strelitzen

Strelitzen

Schönheiten auf dem Markt

Schönheiten auf dem Markt

Madeirawein

Nachdem wir bei einem früheren Besuch bei Blandy eine Madeirawein-Verköstigung machten, gingen wir diesmal zur Konkurrenz.
Nicht weit vom Praca do Municipio befindet sich die Weinlounge von Oliveira.
Als wir kurz vor Mittag dort ankamen, waren mehrere Gruppen zur Verköstigung da, deshalb liefen wir ein Stück zurück, um vorher noch die Kirche " Igreja do Colégio dos Jesuítas" aufzusuchen.
Als wir dann nach einer halben Stunde zurückkamen, waren wir die einzigen Besucher, und man konnte sich Zeit für uns nehmen. Es wurden uns verschiedene Madeiraweine zum Degustieren angeboten und erklärt. Wir entschieden uns dann zum Kauf von 10jährigem Madeira - halb trocken und halb süss. Die Flaschen wurden gut verpackt und haben die Heimreise im Koffer gut überstanden.

Oliveiras

Oliveiras

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Alternative zum deutschen Winter
Details:
Aufbruch: 08.02.2020
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.02.2020
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Inge Waehlisch Soltau berichtet seit 6 Jahren auf umdiewelt.