Auf zu weiteren schönen Orten in Peru
Ayacucho
Mit dem Bus nach Ayacucho
Wegen der aktuellen Lage benötigen wir für die Busreise nach Ayacucho ein negatives Ergebnis eines Antigentests. Cruz del Sur bietet den Test direkt auf seinem Gelände an also machen wir diesen zwei Tage vor der Abreise nach dem Kauf unserer Tickets. Der Test kostet pro Person: 30 Soles, das Ticket für die Hinfahrt 75 Soles.
Wir fahren ab der Haltestelle Javier Prado um 20:50 Uhr ab. Carlos schläft nach einer halben Stunde im Bus ein und ich schaue mir erst ein Mal einen Film an. In den letzten 30 Minuten des Films fallen mir jedoch die Augen zu. Also ruckele ich mich in den Sitz ein und schlafe, während der Bus bei jeder Kurve und jeder Unebenheit der Straße hin und her schaukelt und immer weiter Richtung Sierra fährt. Ich weiß nicht, ob es die Höhe oder das Geschaukel ist, vermutlich beides, auf jeden Fall wird mit der Zeit so manchem Passagier etwas übel - inklusive mir und dem kleinen Mädchen in der Reihe neben uns. Schlafen geht jetzt irgendwie gar nicht mehr, schon alleine wegen des armen, leidenden Mädchens neben uns. Doch nach sich endlos anfühlenden 12 Stunden und 30 Minuten kommen wir am Ziel an.
Zum Glück ist unsere Unterkunft nicht weit und wir können schon in den Morgenstunden in die angemietete Wohnung rein.
Die Stadt mit den 33 Kirchen
Ayacucho ist auch als die Stadt der 33 Kirchen bekannt. Wir entdecken einige von Ihnen, während wir durch die Stadt spazieren. Die wohl bekannteste ist die Kathedrale an der Plaza Mayor, die wir gleich am ersten Tag sehen und besuchen.
Die Plaza Mayor von Ayacucho ist sehr hübsch, sie erinnert uns ein wenig an die die Plaza in Cusco. Es ist angenehm ruhig hier, denn der Zugang für Autos ist gesperrt. Rund um die Plaza befinden sich Restaurants, Reiseagenturen, Banken sowie kleine Geschäfte.
Kulinarische Spezialitäten
An einer Ecke der Plaza Mayor (Plaza de Armas) wird das hier bekannte Muyuchi verkauft - ein handgemachtes Eis aus Milch, Erdnüssen, Sesam, Vanilleessenz, Kokos, Zimt und Gewürznelke. Die Señoras drehen per Hand einen im Eiswasser schwimmenden Metalltopf, in dem sich die Eiszutaten befinden. Durch die Drehung bleibt die durchgemischte Eismasse an der Topfwand haften und wird in Schichten mit einem Löffel herausgenommen. Schmeckt sehr gut!
Eine weitere Spezialität in Ayacucho ist pan chapla - ein Weizenbrot mit Anis. Das gibt es hier sowohl in der Größe eines Brötchens wie auch eines (deutschen) Brots. Letzteres ist für Peru eher untypisch, denn es gibt hier fast ausschließlich "Brote" in Größe uns bekannter Brötchen.
Doch ob groß oder klein, pan chapla sieht nicht nur lecker aus sondern schmeckt auch sehr gut. Und das, obwohl es quasi nur aus der Außenschicht und einer großen Portion Luft besteht
Käse ist ebenfalls eine Spezialität in Ayacucho. Auf den Märkten gibt es teilweise Stände nur mit Käse, in vielen Varianten. Von weiten sehen die Käsebrocken wie fluffige , helle Teilchen aus. Denn gekühlt wird hier gar nichts, alles ist auf den Tischen an der frischen Luft ausgebreitet - ohne jegliche Verpackung.
Auf den Straßen von Ayacucho
Peru wäre nicht Peru ohne die vielen Verkäufer auf den Straßen. Verkauft werden hier vor allem Obst, Avocados, Orangensaft, Canchitas, Süßigkeiten, belegte Brötchen. Vor allem abends findet man viele Verkaufsstände mit Essen.
Hier in der Sierra sehen wir viele ältere Señoras an den Straßenecken, die kleine Mengen an Süßigkeiten, Canchitas, Obst, oder aber Zeitungen verkaufen. Vermutlich ist es die einzige Einnahme, die sie haben. Viele Menschen, die ihr Leben lang inoffiziell arbeiten, erhalten später keine Rente. Sie sind auf die Hilfe von Familienangehörigen angewiesen oder müssen auf andere Weise zu Geld kommen - zum Beispiel durch Verkauf auf der Straße.
Die immer noch andauernde Pandemie hat zu Preiserhöhungen geführt. Früher hat ein Glas Orangensaft auf der Straße 1 Sol, vielleicht 1,50 gekostet. Heute kostet der leckere, frisch gepresste Orangensaft überall 2 Soles. Auch für den lokalen Bus oder die Combis muss jetzt mehr bezahlt werden als noch vor der Pandemie. Doch das Leben geht hier irgendwie weiter, die anfängliche Starre ist vorbei. Anders geht es auch nicht, von irgend etwas müssen die Menschen leben. Für ärmere Familien zahlt die Regierung alle paar Monate einen Bonus, doch dieser reicht nicht aus, um ohne Arbeit zu Hause zu bleiben.
Aufbruch: | 17.05.2021 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 12.06.2021 |