Namibia zum 4.

Reisezeit: Februar / März 2006  |  von Simone Brunnstein

Fossilien und Monster

Entlang der schoensten Nebenstrasse der Welt ging es ueber Aus Richtung Osten zum Quivertreeforest.
Irgendetwas ziemlich grosses, mehrbeiniges krabbelte in Scharen ueber die Strasse nach Keetmanshoop. Etwa Spinnen, oder Kaefer...???
Ich wollte es genauer wissen und so hielten wir kurz. Allerdings konnten wir auch bei naeherem Hinsehen kein bekanntes Insekt identifizieren.
Nur, dass sie richtig haesslich und dazu noch ganz schoen viele waren(...)
Naja, wir setzten unsere Reise fort, versorgten uns in Keetmans mit dem Noetigsten, denn laenger kann man in dieser Stadt nicht ertragen.
Ueberall herumlungernde, bettelnde Kinder, die auch den letzten Schluck aus unserer Coladose trinken. Dabei sind sie so unverschaemt, dass man noch nicht mal mehr Mitleid mit ihnen haben kann. Gut, dass ich durch meine Arbeit in einem Windhoeker township bereits etwas Erfahrung habe und unterscheiden kann, wer wirklich arm ist und wer keine fremde Hilfe braucht; und gelernt habe, hart zu bleiben, wenn ein Haufen Kinder um einen herum stehen und jammern sie haben Hunger.
Wir haben uns angewoehnt anstatt Geld (das nehmen ihnen die Groesseren sowieso ab und versaufen es) immer frisches Obst zu geben. Das ist wenigstens gesund und stillt den Hunger eher als die geforderten Dollar oder Sweets. Und das kommt auch richtig gut an und die Kinder bedanken sich froehlich winkend.

Unterwegs haben wir uns noch einen zweites Quivertree ggekauft, damit unser zu Hause nicht mehr so einsam ist und sind dann zu einer Farm gefahren auf der es Mesosaurus Fossilien gibt. Mesosauren sind im Wasser lebende Urzeitechsen, die vor etwa 2,5 Millionen Jahren in dieser Gegend beheimatet waren.
Waehrend einer Farmrundfahrt entdeckte Hendrik, der Farmer eines Tages die Fossilien unter einem Stein und steht seitdem in Verbindung mit mehreren Forschern und Palaeontologen, um dieses Phaenomen zu erklären. Er geht in seinen Erzaehlungen auf, als berichtete er heute zum ersten Mal. Was ist eigentlich beeindruckender, die Fossilien oder ihr begeisteter Entdecker?

Ausserdem hat Hendrik auf seinem Land unzaehlige Quivertrees/Koecherbaeume und einen "Giant´s Playground". So genannt, weil die Eingeborenen damals dachten, diese Steine muss eine hoehere Macht so gestapelt haben, das kann nicht mit rechten Dingen zu gehen.
Wir aber wissen heute, dass es blubbernde Magmaquellen waren, die ausgehaertet sind und das Land drumherum erodiert ist. Das Gestein ist Dolorit oder Basalt.

Hinz, wenn er mal gross ist (in etwa 200 Jahren...)
Quivertree

Hinz, wenn er mal gross ist (in etwa 200 Jahren...)
Quivertree

Giant´s Playground

Giant´s Playground

Nach soviel Lernen, goennten wir uns auf Hendrik´s Campingplatz ein kuehles Bier, bis wir feststellten, dass auch hier um uns herum ueberall diese ekligen Insekten von vorhin krabbelten. Komischerweise war es diesmal Basti, der sich vor Gaensehaut und Ekel Schuetteln kaum retten konnte. Das waren aber auch viele. Aufgrund des Regens eine richtige Plage, dieser braunen Weizengrille (Koringkriek). Ein etwas groesseres Objekt als unsere heimischen kleinen, gruenen Flips.
An jedem Baum, Zaum, Stuhl, eigentlich ueberall und bestimmt Tausende.
Hier blieben wir nicht, das war eindeutig zu ekelig. Und so blieb uns nichts anderes, als zurueck nach Gammel Keetmanshoop zu fahren und ein Bett fuer die Nacht zu suchen...

Originalgroesse (...)

Originalgroesse (...)

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Noch vier mal schlafen dann geht es endlich wieder in das Land unserer Sehnsüchte und Träume. Nach kurzem Besuch in Windhoek bei unserer líeben Freundin Gesa und in Katutura, einem township etwas ausserhalb der Hauptstadt,wo ich einige Monate gearbeitethabe und nun nicht mit leeren Händen kommen kann, erkunden wir im 4x4 Wagen mit Dachzelt den Süden.
Details:
Aufbruch: 20.02.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 21.03.2006
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Simone Brunnstein berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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