Oman - Land zwischen Tradition und Moderne
Stopover in Dubai
In gut einer Stunde sind wir von Muscat über die Batinah-Ebene in die VAE geflogen. Wir konnten die geografischen Besonderheiten des westlichen al-Hadjar-Gebirges nun auch aus der Vogelperspektibve betrachten. Beim Landeanflug auf Dubai waren die gewaltigen Erdbewegungen zur Anlage der 'Palme' im arabischen Golf genaauestens zu beobachten. Peter Franzisky hatte uns von einem Leihwagen für Dubai abgeraten, da die Taxis so preiswert seien. Dies war auch gut so, denn der Verkehr ist mit dem Oman nicht zu vergleichen. Nur sollte man wissen, dass das Taxi vom Flughafen in die Stadt merh als doppelt so teuer ist wie umgekehrt, sonst zweifelt man an der Aussage, Taxis seien billig. Wir hatten uns eine preiswertere Unterkunft im sonst recht teuren Dubai ausgesucht, die Pearl Residence im Stadtteil Bur Dubai.
Nach dem Einchecken stiefeln wir sofort los und gelangen als erstes zum Dubai Museum, das in unserem Stadteil im Al-Fahidi-Fort untergebracht ist. Hier begibt man sich auf eine Reise von der arabischer Geschichte bis zur neuzeitlichen Architektur Dubais.
Dubai Museum im Al-Fahidi-Fort
Rekonstruktion eines Windkamins zur Belüftung von Gebäuden
nachgestellte Szene
Das Museum verfügt über einen mulitmedialen Bereich und sogar Gerüche werden wiedergegeben. In einem unterirdischen Bereich wird das ursprüngliche Leben in der Stadt gezeigt.
Öffnungszeiten:
Samstag - Donnerstag: 8.00 - 22.00 Uhr
Freitag: 8.00 - 11.00 Uhr und 16:00 - 20:30 Uhr
Im Ramadan: 9.00 - 24.00 Uhr
Eintritt: 3 United Arab Emirates Dirhams, etwa 0,75 Euro.
Danach gelangen wir wir recht schnell an die Südseite des Dubai Creek, den wir mit einer Art Wassertaxi zum Stadtteil Deira überqueren.
Als erstes finden wir den Gewürzsouk, in dem wir unseren Durst mit einer gekühlten Trink-Kokosnuss stillen und dann den Wohlgerüchen Arabiens nachgehen.
Der Gewürzsouq liegt im Stadtteil Deira und zieht sich durch die Straßen der Old Baladiya St., der Al-Ras St. und weiter am Creek der Beniyas Rd. entlang.
Hier findet der Besucher Gewürze, wie z.B. Pfeffer, Curry, Muskatnüsse, Ingwer etc. in großen Kisten oder Säcken vor. Auch Kräuter und Naturheilmittel werden hier angeboten.
Der Markt ist bis 22:00 Uhr geöffnet.
Der bekannte Goldsouq im Stadtteil Deira verfügt über ca. 300 Juweliergeschäfte, alles was in den Auslagen glänzt ist aus purem Gold gefertigt.
Die Läden in der Hauptgasse Sikkat al-Khail St. sind mit einem Schatten spendendem Dach überspannt.
Die Geschäfte haben bis 22:00 Uhr geöffnet.
Nur sind alle Geschäfte in diesem Souk während unseres Aufenthaltes wegen des Todes des stellvertretenden Ministerpräsidenten der VAE geschlossen. Ein Bild hätte ich höchstens von den schweren Metallrolläden machen können.
Straße Creekpromenade (Dubai Creek)
Der Creek zieht sich auf 12 km als Lagune in Dubai entlang. Hier lagen früher schon Handelsschiffe und kleine Fischerboote. Heute findet man Wassertaxen zwischen den Ufern, die die Menschen alle paar Minuten von der einen Seite zur anderen befördern.
Bekannte Anlegestellen sind in Deira die Al-Sabkha Abra Station und beim Gewürzsouq die Deira Old Souq Abra Station.
Im Stadtteil Bur Dubai findet man die Bur Dubai Abra Station direkt beim Souq und die Dubai Old Souq Abra Station.
Daher schlendern wir am Creek entlang und bewundern das geschäftige Laden und Entladen der großen Dhows und die glasstrotzenden Wolkenkratzer der Hotelketten und Banken.
Wir entdecken eine Dinner-Dhow des Interconti, auf der allabendlich eine mehrstündige Kreuzfahrt auf dem Creek mit einem ausgiebigem Dinnerbuffet stattfindet. Nach der Information können wir uns auch dem Preis anfreunden und buchen sie für den folgenden Abend, da wir nun nach den langen Fußmärschen und einem kleinen Abendessen schon recht müde sind.
Jumeirah-Moschee
Am folgenden Morgen bringt uns ein Taxi zur Jumeirah-Moschee. Sie ist die größte Moschee im Emirat Dubai und wurde 1975 gebaut. Sie ist ein anschauliches Beispiel für moderne islamische Architektur mit ihren zwei schlanken Minaretten und der Gebetshalle mit fünf Kuppeln.
Sie liegt an der verkehrsreichen Verbindung des Stadtzentrums mit dem Vorort Jumeirah, wo auch das legendäre Burj Al-Arab Hotel liegt.
Im gesamten Bereich der Emirate und des Oman sind die Moscheen für Nicht-Moslems nicht zugänglich. Das Scheich Mohammed Zentrum für kulturelles Verstehen gibt jedoch die Möglichkeit einer Führung, jeweils donnerstags und sonntags um 10.00 Uhr. Unter der angegebenen Telefonnummer kann man sich hierzu anmelden; es ist aber auch ausreichend, kurz vor 10.00 Uhr den Treffpunkt vor dem Eingang wahrzunehmen. Die Führung umfaßt eine Einführung in Form und Sinn der Waschungen und der Gebete der Moslems sowie die Architektur des Gebäudes, das im Inneren in hellen Pastelltönen gehalten ist.
Majlis al-Ghuraifah
Von dort fahren wir wieder mit dem Taxi zum Gebäude Majlis al-Ghuraifah.
Das historische Haus steht südlich des Jumeirah Beach Parks in einer Seitenstr. der Jumeirah Beach Road (Eintritt 1 Dirham - also ca. 0,25 ?)
Es wurde 1954 von Sheikh Rashid bin Saeed al Maktoum und seiner Familie erbaut als Versammlungsort bzw. Sommerhaus, damals in einer kleinen Fischersiedlung mit Namen Umm Suqueim mit Palmwedelhütten.
Das Gebäude umfasst zwei Stockwerke und besteht aus Mauerwerk aus Korallengestein und Gips. Im Erdgeschoß befindet sich eine von Säulen umgebene Veranda, im ersten Stockwerk ist der eigentlich Versammlungsraum (majlis), der nach der Restaurierung wieder eingerichtet ist mit Teppichen, Kissen, Lampen und Waffen wie zur Erbauungszeit.
Auf dem Museumsgelände steht noch ein Palmwedelhaus mit Windturm (al areesh) sozusagen als frühe Klimaanlage und im Gelände ist eine falaj nachgebildet, die auch heute noch in Oasendörfer zur Bewässerung dient.
Souk Madinat Jumeirah
Danach ist uns nach einem Mittagssnack, den wir im Souk Madinat Jumeirah einnehmen.
Ganz im arabischen Stil mit vielen sogenannten Windtürmen erbaut ist der riesige Komplex des Souk Madinat Jumeirah, in dem mehr als 10 Restaurants unterschiedlichster Ausrichtungen und zahlreiche Bars und Cafés untergebracht sind. Zu einem Souk gehören natürlich auch Geschäfte, hier sind es zahlreiche Boutiquen mit Kleidung, Einrichtungsgegenständen, Schmuck und vielem mehr. Selbst ein Theater für Ballett und Theaterstücke fehlt nicht.
Der Komplex umfaßt ausserdem ein großes Hotel. Direkt neben dem Hotelpark, befindet sich im Golf auf einer nicht frei zugänglichen Insel das legendäre Bu-al-Arab.
Auf der Rückfahrt zum Stadtteil Bur machen wir dann einen Stop an der Mercato-Shopping-Mall.
Das Mercato Shopping Centre liegt direkt an der Jumeirah Beach Road, die Dubai Bur mit dem Vorort Jumeirah (bekannt durch das Hotel Bur al'Arab) verbindet.
Es ist auch mit öffentlichen Verkehrmitteln zu erreichen.
Das Center ist im italienischen Stil gehalten. Von den Geschäftsfassaden bis zu Gemälden in der Halle hat alles italienisches Flair. Es beeinhaltet 16 Restaurationsbetriebe, mehr als 90 Shops und ein Multiplexkino. Das Angebot reicht von Antiquitäten, Kleidung von bekannten Markendesignern z.T. als Factory-Outlet, Schmuck, Parfum bis hin zu CDs, DVDs und Computergames.
Rollstuhlgeeignet (Rollstühle können ausgeliehen werden); Parkplätze um das Gebäude und in der Tiefgarage.
Die Öffnungszeiten sind Samstags - Donnerstags 10.00 bis 22.00 Uhr und Freitags 14.00 - 22.00 Uhr
Es wird Zeit, sich für unser 'Dinner-Buffet' auf der Dhow vorzubereiten:
Al Mansour Dhow
Das Intercontinental-Hotel besitzt eine eigene Dhow, mit der es am Abend Creek-Touren als Dinner-Cruise veranstaltet.
Die Al Mansour Dhow ist eine restaurierte typische arabische Dhow, auf der allabendlich ein großes Buffet angeboten wird. Gelegenheit für einen Aperitif oder auch im Anschluß an das Buffet zum Rauchen einer Wasserpfeife bietet sich auf das Oberdeck an, das seitlich offen ist. Auch gibt es dicke Sitzkissen für die Wasserpfeifenraucher im ganz offenen Vorderdeck. Das Unterdeck (geschlossen) ist dem Buffet vorbehalten, bis auf die hintere Abteilung, in der man geschützt vor Wind unter niedriger Holzdecke auf dicken Sitzen verweilen kann.
Die Dhow legt gegen 20.30 Uhr ab, fährt gemächlich bis zum offenen Golf, dreht dort und fährt bis zur Schnellstraßenbrücke, die das Ende der Schiffbarkeit des Creek darstellt. Sie legt nach ca. 2 1/2 Stunden wieder vor dem Intercontinental an. Der Ausflug kostet inclusive des Buffets 175 Dirham.
Am nächsten Morgen schauen wir uns das neue Viertel mit den vielen Hochhäusern an; da am Freitag Ruhetag ist, können wir in den dort liegenden Luxusmalls zwar nicht bummeln, aber die Architektur bewundern.
Ein Taxi bringt uns zurück an den Creek, wo wir die moderne Architektur weiter bewundern können.
Genug der Moderne - wir wollen wieder in die arabische Welt der Vergangenheit eintauchen.
Das Heritage House soll dem Besucher einen Eindruck vermitteln von der Architektur und Aufteilung eines arabischen Wohnhauses.
Dieses ist in der Regel um einen rechteckigen Innenhof gebaut und hat ganz charakteristische Räume:
Al-Majlis - der Empfangsraum für Gäste getrennt nach Geschlechtern;
Al-Makhzan - der Hauptwohnraum;
Leewan - die Veranda, von der man den Innenhof überblickt; Al-Hijla - der Brautraum und weitere wie Küche und Lager.
Die meisten dieser Räume sind mit gestellten Szenen ausgefüllt.
Das Gebäude liegt im Stadtteil Deira in einer kleinen Parallelstraße zur Al Khor Street.
Der Eintritt ist frei.
Öffnungszeiten:
Samstags bis Donnerstags von 08.00 - 19.30 Uhr
Freitags von 15.00 - 19.30 Uhr.
Al-Ahmadiya Schule
In unmittelbarer Nähe liegt die Al-Ahmadiya Schule .
Scheich Abdul Rahman bin Hafidath startete 1922 in diesem typisch arabischen Gebäude eine Schule, in der islamisches Recht und der Koran gelehrt wurde. Der Unterricht fand auf Palmwedelmatten auf dem Boden statt. Später wurden auch Sitze und Pulte benutzt.
Das Gebäude hat zwei Etagen mit z.T. eingerichteten Räumen bzw. nachgestellten Unterrichtsszenen.
Es liegt im Stadtteil Deira in einer kleinen Parallelstraße zur genannten Al Khor Street. Der Eintritt ist frei.
Öffnungszeiten:
Samstag - Donnerstag von 8.00 - 19.30 Uhr
Freitag von 15.00 - 19.30 Uhr
Das Heritage Village Volkskundedorf und das Diving Village Tauchdorf stehen neben dem historischem Museum (Shaikh Seed House) im Stadtteil Shindagha.
(Bilder sind abhanden gekommen)
Hier lernt man die emiratische Geschichte, die Kultur und die Traditionen kennen. Außer original nachgebauten Steinhäusern befinden sich auf dem Gelände Beduinenzelte aus Schafs-und Ziegenwolle, die man auch betreten kann.
Wie der Name schon besagt, widmet sich das Diving Village der maritimen Geschichte Dubais.
Zur Zeit des Shopping Festivals finden in beiden Dörfern folkloristische Veranstaltungen und Kunstausstellungen statt.
Öffnungszeiten:
Samstag - Donnerstag von 8 - 22 Uhr
Freitag von 8 - 11 Uhr und 16 - 22 Uhr
Während des Ramadan 9 - 24 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Wir müssen unseren Rückflug antreten und verlassen Dubai mit der Meinung, dass wir die wesentlichen Eindrücke haben mitnehmen können, da wir weder die neuzeiltichen Freizeitanlagen noch das Shopping bei unseren Reisen in den Vordergrund stellen.
Und wie bereits Peter Franzisky uns erläuterte, bietet der Oman alles Landschaftliche mindestens genauso schön, wenn nicht schöner, als die Emirate.
Wer jedoch den Oman nicht bereisen will, der kann sicherlich von Dubai aus eine Reihe von organisierten 'Abenteuern' in Wüstenabschnitte oder Oasen unternehmen. Nicht zu vergessen sind natürlich die Strände der Emirate, die als Eldorado für Wasserratten gelten können.
Aufbruch: | 25.12.2005 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 07.01.2006 |
Vereinigte Arabische Emirate