Oman - Land zwischen Tradition und Moderne
Nizwa
Die Hauptstadt der Provinz al-Dakhiliyah ist Nizwa.
(22,933° N // 57,533°O)
Wegen der guten touristischen Infrastruktur bietet sich Nizwa als Standort für eine ganze Reihe von Ausflügen und Besichtigungen an.
Geographie und Geologie
Das Al-Hadjar-Gebirge fällt nach Süden gegenüber den schroffen wadidurchzogenen Steilhängen der Nordseite verhältnismäßig flach ab. Dies wird dem Besucher ganz besonders deutlich, wenn er den etwas mühsameren Weg mit einem Geländewagen über einen der wenigen Gebirgspässe wählt, so wie dies im vorherigen Kapitel beschrieben ist.
Nizwa selbst ist das wirtschaftliche Zentrum der Provinz, obwohl die Stadt Bahla in früherer Zeit die Hauptstadt war.
Peter Franzisky hatte uns schon bei der Planung unserer Reise darauf hingewiesen, dass wir auf jeden Fall an einem Freitag in Nizwa sein müßten, da dann der traditionelle Viehmarkt auf dem großen Platz vor dem Souq abgehalten wird.
In den frühen Morgenstunden kommen die Beduinen mit ihren Pickups und LKWs zum Teil von weither, um ihr Vieh auf diesem Markt zu verkaufen. Es handelt sich dabei meist und Ziegen und Schafe, aber auch Rinder und Esel wechseln die Besitzer.
Ankunft zum Viehmarkt in Nizwa
Vorführung und Prüfung der Tiere
In der Mitte des Platzes vor dem neuen Souq versammeln sich Menschen, lassen jedoch eine kreisförmige Gasse von ca. 5 m Breite frei, in der die Verkäufer ihre Tiere rundführen und die Käufer sich die Tiere aussuchen, die sie befühlen und untersuchen möchten. Erst danach tritt man in die ersten Verkaufsverhandlungen ein. Dieses Vorgeplänkel findet ohne die Frauen statt. Erst wenn es um den endgültigen Preis geht, werden die Frauen aktiv. Sie haben das Sagen und treffen die Entscheidung.
Die eigentlichen 'Chefs' stehen etwas abseits.
Auch Kühe gehören zum Angebot
Die Tourveranstalter der Studienreisen in den Oman haben diesen Markt fast alle auf ihrem Programm, so dass an Freitagen auch die Zahl der Touristen, die in Nizwa weilt, erheblich höher ist als an anderen Tagen.
Wie bereits geschrieben, befindet sich der Souk direkt nebendem großen Platz des Viehmarktes.
Nizwa ist bekannt für die Herstellung von Schmuck. Es handelt sich im Gegensatz zu den Vereinigten Emiraten überwiegend um Silberschmuck. Im Souk gibt es eine Reihe von Händlern, die entsprechende (alte und neue) Stücke sowohl für Einheimische als auch für Touristen anbieten. Beliebt sind Ketten mit kleinen Dosen, in denen ein kleine Koranausgabe Platz finden kann, oder die für den Oman bekannten Krummdolche, die sich die Männer in den Gürtel stecken. Der Souk von Nizwa besteht überwiegend aus neuen Gebäuden, in denen jeweils gleichartige Dinge wie Gemüse, Fisch, Töpferwaren, Schmuck und nun auch Souvenirs verkauft werden. Er liegt direkt benachbart zum Fort und zur Moschee.
Eingang zum Souk
Töpferwaren im Souk
Silberschmuck mit Korandosen
Krummdolch
Das Fort von Nizwa liegt im Zentrum der Stadt und kann besichtigt werden. Von den im Innenhof abgehenden Treppen gelangt man auf eine Art Ballustrade, von der man einen Überblick über die Lage der Oase Nizwa in seinem breiten Tal gewinnen und einen Blick auf die Kuppel der großen Moschee werfen kann.
Die Festung ist ein architektonisches Zeugnis der wirtschaftlichen und militärischen Erfolgs der frühen Yaruba-Dynastie aus der Mitte der 17.Jahrhunderts. Eine Vielzahl von Treppen verbinden eine kaum überschaubare Anzahl von Ebenen und unterschiedlichen Räumen.
Hauptturm des Forts Nizwa
Blick von der Ballustrade
Blick auf die Kuppel der Moschee
Von der Aussicht der Ballustrade begeistert, beschließen wir einen Rundgang durch die Oase zu unternehmen, Abseits vom Trubel des freitäglichen Viehmarktes herrscht absolute Ruhe. Wir bewundern die vielen unterschiedlich verzierten Türen und Tore aus Holz oder Metall an den alten Lehmbauten.
Oase Nizwa vom Fort aus gesehen
Spaziergang durch den Oasenort
kunstvoll verziertes Metalltor
kunstvoll geschnitztes altes Holztor
altes Stadttor der Oase
Auf der anderen Seite des Souk, direkt am breiten Wadi liegt das Bin Ateeq, ein kleines Restaurant mit typisch omanischer Küche. Das Besondere an diesem Lokal sind die Separées, in die die Gäste durch Schiebetüren geführt werden. Ob Paare oder Gruppen, wenn nicht zuviel los ist, erhält jeder sein eigenes Separée. Ansonsten wird auch schon mal 'aufgefüllt'. Diese Separées sind ausgestattet mit Teppich und Rückenkissen. Man sitzt entlang der Wand auf dem Boden, nach dem man sich der Schuhe entledigt hat. (Wir haben dies aber erst später erfahren und uns daher wohl 'unmöglich' benommen!)
Serviert wird auf den typischen runden Metalltabletts. Zunächst gibt es Wasser und (parfümierten) Tee mit Datteln. Danach werden die Wünsche der Gäste erfragt. Ein ganz typisches Gericht, das fast nirgendwo sonst zu erhalten ist, ist getrockneter Haifisch (ähnlich dem skandinavischen Stockfisch) mit Zwiebeln, Zitronen. Aber der Geschmack ist schon 'etwas gewöhnungsbedürftig'.
(Es gibt ein weiteres Restaurant gleicher Art jeweils auch in der Hauptstadt Musqat und in Salalah (Südoman).
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Fassade des Bin Ateeq (in Muscat)
Essen im Bin Ateeq
So, dies war nun die Besichtigung der wichtigsten Sehenwürdigkeiten von Nizwa. Im nächsten Kapitel machen wir Ausflüge von hier:
Aufbruch: | 25.12.2005 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 07.01.2006 |
Vereinigte Arabische Emirate