Faszinierendes Irland. 2005 mit dem Mietauto durch Irland.

Reisezeit: Juli / August 2005  |  von Marc Jungbauer

1.8., Sligo bis Killybegs/Glencolumbkill

Nach einem schnellen Frühstück, wir wollten so schnell wie möglich weg von hier, fuhren wir auf der N16 über Ballyshannon nach Donegal . Eigentlich wollten wir nicht so weit hoch fahren, doch durch die Ereignisse mit Festivals und Bank Holiday hatte es sich nun mal so er-geben . In Killybegs wollten wir uns ein B&B suchen. Wir hatten schon eine Empfehlung von Stevie aus dem Shannon-Forum. Doch das vorgeschlagene Haus ließ sich nicht finden und war auch auf keinem B&B-Schild . So fuhren wir durch das kleine Dorf und wollten auf eigene Faust ein B&B suchen. Es war noch Vormittag. Jahaaaaa , wir hatten gelernt und da wir sowieso in dieser Gegend bleiben wollten fuhren wir zum erstbesten Haus das mit " Vacancies " ausgeschildert war. Etwas abseits der Strasse, ca. 300 Meter eine schmale Strasse hinein (15 Fußminuten westlich von Killybegs ) fanden wir eine Übernachtungsmöglichkeit der Extraklasse. Das " Cornton House". Ms. Manderson die Hausdame empfing uns mit solch einer Herzlichkeit wie wir es in Irland noch nicht erlebt hatten. Sie entschuldigte sich sogar dafür, dass sie das Zimmer das noch frei war noch nicht ganz fertig war, um 11.00 Uhr vor-mittags . Ich fand daran gar nichts schlimm, da nur noch der Staubsauger im Zimmer war, eine Bettdecke noch nicht ganz im Lot ausgerichtet war und im Bad noch ein Putzlappen hing.

das Cornton House in Killybegs

das Cornton House in Killybegs

Endlich zeigte sich das Wetter von seiner guten Seite. Seit Mittag strahlender Sonnenschein ohne ein einziges Wölkchen am Himmel.

Wir wollten weiter die R263 ab Kilcar der Coast Road entlang bis kurz vor Carrick . Danach bis zu einem See um dann wieder links auf die Coast Road bis Malin More . In dieser Gegend wurde massenhaft Torf gestochen. Überall sah man die aufgehäuften Torfhügel, die zum trocknen dort abgelegt wurden. Und natürlich Schafe. Beate fragte sich schon wie viel Schafe es denn in Irland überhaupt gibt. Es müssen auf jeden Fall zig Millionen sein.

Ab Malin More bogen wir links ab bis "Malin Beg" zum " Silver Strand". Jetzt bekamen wir Landschaften zu sehen, die wir den Cliffs of Moher gerne vorziehe. Erstens viel weniger bis gar keine Touristen, zweitens einen Blick bei wunderschönem Wetter und drittens landschaftlich für uns das schönste Gebiet das wir bisher von Irland zu sehen bekamen. Lag aber wahrscheinlich auch daran, dass es heute der erste richtige schöne Sommertag war.

Während Beate den steilen Abstieg zum " Silver Strand" wagte, legte ich mich in die Wiese und ließ die Sonne auf meinen bleichen Oberkörper scheinen. Hier war ein Ort zum verweilen. Nach etwa 1 ½ Stunden fuhren wir zurück über Glencolumbkille nach Carrick . Von dort ging's rechts ab zum " Carrigan Head " zu den "Cliffs of Bunglass ". Die Strasse zu den Cliffs war derart schmal und steil, dass Beate meinte um hundert Jahre gealtert zu sein, weil z.B.: linkerhand ging's steil über die Klippen zum Meer (fast senkrecht), die Strasse über eine Kuppe führte und man erst nachdem man die Kuppe dahinter wieder hinunterkam sah welchen weiteren Verlauf die Strasse hatte (man sah nur die Motorhaube und jede Menge blauen Himmel). Am Endpunkt angekommen wurde man aber mit einem herrlichen Ausblick belohnt.

Nachdem wir diese wunderschönen Eindrücke auf uns einwirken ließen fuhren wir zurück nach Carrick um den Weg zum " Glengesh Pass" zu suchen. Nach kurzer Suche fuhren wir auf einer schmalen Strasse über den Pass nach "Common Bridge". Kaum ein Auto kam uns auf dieser Strecke entgegen. Man fühlte sich richtig einsam, was uns ganz gelegen kam.

Wieder zurück im B&B fragten wir Ms. Manderson nach einem guten Restaurant fürs Abendessen. Sie nannte uns den Namen "AN CISTIN". Ein Restaurant im knapp 30 km westlich von Killybegs entfernten Glencolumbkille . Dieses Gasthaus wurde vom Sohn und vom Gatten von Ms. Manderson geführt. Der Sohn ist Eigentümer und der Gatte kocht. Ein echter Familienbetrieb.

Wir unterhielten uns noch recht lange mit Ms. Manderson und machten uns dann gegen 19.15 Uhr auf den Weg. Der Horizont ließ jetzt schon vermuten, dass es noch einen schönen Sonnenuntergang geben würde. Das Restaurant war sehr gut besucht. Wir hatten aber vor-sorglich einen Tisch reservieren lassen und wurden sehr zuvorkommend behandelt. Als "Starter" ließ ich mir einen Teller Miesmuscheln in Weißwein- und Knoblauchcremesauce schmecken. Danach musste ich unbedingt noch ein Traditional Irish Beef and Guinness Stew vernichten. Einfach lecker. Beate konnte vom Gaelic Ckicken mit Whiskey Sauce nicht mehr lassen. Wohl genährt suchten wir uns jetzt einen schönen Platz, um den Sonnenuntergang genießen zu können. So gut wie gar kein Auto fuhr mehr an der Küste entlang. Auch hier konnte man sich fast wie am Ende der Welt fühlen.

Der Sonnenuntergang war echt malerisch, die Wolken zeigten die faszinierendsten Gebilde und außer ein paar Schafen und dem Rauschen des Meeres war nichts zu hören.

Danach fuhren wir zurück nach Killybegs direkt ins Zentrum. Wir wollten ein Pub mit Live-Musik suchen. Direkt am Hafen fanden wir dann die " Harbour Bar". Hier sollte aufgespielt werden. Doch schon während des Aufbaus wurde uns klar, dass hier nicht traditionelle irische Musik sondern eher Country gespielt würde. Da auch während der Einstellung der Musik-instrumente die Hörprobe schon viel zu laut war und wir auch durch zuviel Sonneneinstrah-lung relativ müde waren, begaben wir uns zurück zum B&B.

Alles in allem war dies der sonnigste und schönste Tag während unseres bisherigen Irland-aufenthaltes . Sogar Beate hatte zwischendurch mal etwas zu warm und ließ ihre wärmenden Pullover und Jacken im Auto.

Kilometerstand: 1342 km, gefahren 291 km

© Marc Jungbauer, 2006
Du bist hier : Startseite Europa Irland 1.8., Sligo bis Killybegs/Glencolumbkill
Die Reise
 
Worum geht's?:
Irland 2005. Mit dem Mietauto in 9 Tagen von Dublin über Athlone, die Cliffs of Moher, Galway, Sligo bis nach Donegal zum Slieve League und über Roscommon und Athlone wieder retour nach Dublin.
Details:
Aufbruch: 27.07.2005
Dauer: 10 Tage
Heimkehr: 05.08.2005
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Marc Jungbauer berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors