Hausbooturlaub und Fischen 2003 in Irland

Reisezeit: Mai 2003  |  von Marc Jungbauer

Banagher bis Portumna

Mit traurigem Blick saßen wir beim Frühstück. Heute war unser letzter Tag. Es gab noch viel zu tun. Also fuhren wir gleich los und legten wieder unterhalb der Schleuse von "Meelick Lock" an. Pierre fuhr als einziger mit dem Dinghi los, er wollte noch etwas fischen. Wir übrigen begannen unsere Sauerei die wir in den letzten 6 Tagen hinterlassen hatten aufzuräumen. Was sich da so ansammelt sieht man erst wenn man putzen muss. Die Koffer mussten auch noch gepackt werden, das Boot außen grob vom ärgsten Dreck befreien, etc.

Plötzlich kam Pierre dahergeschossen, so schnell wie der kleine 5 PS Außenborder es auch zuließ. Wir sollten sofort alle mit zum Fischen, die Hechte würden beißen. Er hätte in der letzten halben Stunde 3 große Hechte gefangen. Da er schon geahnt hatte, dass wir ihm nicht glauben würden, hatte er einen der Hechte mitgenommen, als Beweis.

Wir beschimpften Pierre, dass es doch sinnlos sei, den armen Fisch fast ersticken zu lassen, nur um seinen Aussagen glauben schenken zu können. Es war Gott sei Dank noch nicht zu spät für den Hecht. Er hat den 3-minütigen Aufenthalt außerhalb des Wassers dann doch gut überstanden und lebt hoffentlich immer noch im bräunlich gefärbten Shannon.

Wir fuhren dann doch noch mit Pierre zum Fischen. Doch seine vorigen Aussagen konnten sich nicht bestätigen lassen. Wir fuhren eine Stunde lang im Kreis und fischten jede Ecke ab. Doch keiner hatte mehr einen Biss und so fuhren wir unverrichteter Dinge zum Boot zurück.

Jetzt wurde es Zeit in Richtung Portumna zu fahren. Auf Höhe von "Herring Island" sahen wir noch ein größeres Boot mit zig jungen Iren an Bord in Badehosen, die sich einen Spaß daraus machten immer wieder in den Shannon zu springen. Beim bloßen Anblick lief es mir eiskalt den Rücken hinunter. Waren wir doch alle in dicken warmen wasserundurchlässigen Kleidern unterwegs.

In Portumna angekommen mussten wir eine Weile kreisen. Die Einfahrt zur Marina war vollgestopft mit ankommenden Booten. Auch hinter uns kamen immer mehr Boote die sich hinter uns anstellen mussten.

Schließlich kamen dann auch wir an die Reihe. Jetzt klärte sich der Stau auf. Jeder der ankam wurde sofort angehalten. Ein Angestellter der Marina übernahm das Boot und brachte es zur Tankstelle. Jedes Boot wurde nacheinander aufgetankt. Darum also der Stau. Die Einfahrt zur Marina ist dementsprechend schmal, dass 2 Boote fast nicht aneinander vorbeikommen.

Nachdem auch wir sozusagen enderledigt waren, fuhr man uns in eine Lücke, übergab mir den Tankbeleg und forderte mich auf, samt allen Unterlagen, Telefon, etc. ins Büro zu gehen um zu bezahlen.

Im Büro staute es sich natürlich auch. Als ich dran kam, fragte man mich noch vor Bezahlung ob denn alles in Ordnung gewesen wäre. Ich bejahte und brachte so nebenbei noch die leere Batterie zur Sprache, was ich aber nicht schlimm fand, da ja eine Batterie immer den Geist aufgeben kann. Die Dame schickte mich ohne dass ich zahlen musste zurück zum Boot und sagte noch ich solle dort warten es würde dann jemand kommen.

Ich wusste jetzt nicht was das zu bedeuten hätte und begab mich ratlos zum Boot zurück. Die anderen wollten wissen was ich denn bezahlt hätte. Zu dieser Frage konnte ich nur sagen, dass ich ohne zahlen zurückgeschickt worden bin.

Nach etwa 15 Minuten kam dann der Manager der Marina zu uns aufs Boot und erkundigte sich nochmals. Da ihm unser Missgeschick mit der Batterie mitgeteilt wurde war er natürlich im Bilde. Auf meine Antwort, dass das ganze nicht so schlimm gewesen wäre wurde sein Gesicht etwas fröhlicher. Erstaunt hörte ich seinen Worten zu: Da wir uns nicht über die defekte Batterie beklagt hätten und auch kein Geld dafür rausschinden wollten würde er uns die Tankrechnung in Höhe von ca. € 100,00 schenken. Eine nette Geste die ich so nicht erwartet hätte. Wir bedankten uns noch recht herzlich und versprachen beim nächsten mal wieder ein Boot von "ESL" zu mieten.

Nachdem ich dann alles (außer der Tankrechnung) bezahlt hatte, liefen wir ins Dorf um unser letztes Guinness in einem der Pub zu trinken. Hier hatten wir noch einen schönen Abend und begaben uns nicht allzu spät zurück zum Boot.

© Marc Jungbauer, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wie schon die vergangenen Jahre hielt es uns nicht ab das so für uns faszinierende Eiland wieder zu besuchen, denn schließlich hatten wir uns geschworen jedes Jahr dieses wunderschöne Land wieder mit unserer Anwesenheit zu beglücken.
Details:
Aufbruch: 17.05.2003
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 24.05.2003
Reiseziele: Irland
Der Autor
 
Marc Jungbauer berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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