Namibia – Land der Kontraste
Fish River Canyon - (zweitgrößter Canyon)
Dienstag, 10.01.2006 Fish River Canyon
Heute ist frühes Aufstehen angesagt. Im Fish River Canyon (seit 1968 Park) hat man etwa zwei bis drei Stunden nach Sonnenaufgang die besten Lichtverhältnisse zum Fotografieren. Zum Park-Eingang in Hobas müssen wir etwa 20 km fahren. Der Eintritt für zwei Personen und das Auto beträgt 170 N$, was wir verhältnismäßig teuer finden (unser im September 2004 erschienene Reiseführer gibt den Eintritt noch mit 60 N$ an). Im Park ist die Pad, wie die Schotterstraße genannt wird, schlechter als bislang. Bis zu den 10 km entfernten Hauptaussichtspunkten ist die Straße jedoch problemlos mit normalen Pkw (2 x 4) zu befahren. Nach wenigen Kilometern sehen wir Springböcke, die jedoch schnell das Weite suchen. Kurz darauf entdecken wir eine Straußenherde. Gemächlich ziehen sie an uns vorbei und bieten ein dankbares Fotomotiv. Die sanfte, hügelige Landschaft des Hochplateaus lässt kaum erahnen, dass sich hier der zweitgrößte Canyon der Welt (nach dem Grand Canyon/USA) verbirgt.
Am "Main Viewpoint" angekommen öffnet sich - beinahe überraschend - der Canyon vor uns. Auf dem Boden des Canyons windet sich eindrucksvoll die Höllenkurve (Hell's Bend), die seitlich von stufenförmigen Hängen flankiert wird. Farblich hebt sich das lehmige Wasser (immerhin gibt es hier Wasser!!!) des Fish Rivers kaum vom Gestein ab.
Blick in den Fish River Canyon
Entlang des Rim (Felsabbruchkante) laufen wir zum 2,5 km entfernt liegenden Hiker's Viewpoint und genießen einen beeindruckenden Ausblick. Hier beginnt ein 85 km langer Wandertrail in den Canyon - die mehrtägige Wanderung ist allerdings aufgrund der hohen Temperaturen in dieser Jahreszeit genauso untersagt wie der einfache Abstieg in den Canyon.
Wir steuern die weiteren Aussichtspunkte Rockies Point, The Edge, Sulphur Spring und Desert Rim an. Langsam erschließt sich uns die wahre Größe des bis zu 27 km breiten und knapp 550 m tiefen Canyons, der sich über eine Strecke von über 160 km Länge durch die Landschaft schlängelt. Am beeindruckendsten ist der Ausblick vom Eagles Rock. Dieser ist allerdings nur mit 4x4 über die Cul-dev-sac zu erreichen. Die 12 km lange Strecke hat durchaus Unwegsamkeiten, für die ein Vierradantrieb erforderlich ist. Man hat den Eindruck über eine riesige Bauschutthalde zu fahren. Die Geröllwüste ist überzogen von dornigem Gestrüpp. Zwischendurch ragt ein grüner Strauch heraus und vereinzelt stehen Köcherbäume. Den kurvenreiche Streckenverlauf können wir nicht ganz nachvollziehen, dennoch erreichen wir bald das Ende der Straße. Hier müssen wir leider feststellen, das der Eindruck nicht so spektakulär ist, wie wir es erhofft hatten.
Fish River Canyon
Hundert Meter zurück wird eine Stelle durch einige Steinhaufen markiert. Vom Rim, der etwas abschüssig weiter unten liegt, erspähen wir zwei fast perfekte Flussschleifen, die die tiefe Schlucht durchfließen. Das leichte Rauschen des Fish Rivers ist zu vernehmen. Wir schließen daraus, dass dies der eigentliche Eagles Rock Viewpoint ist - der Ausblick ist atemberaubend.
Ein kleines Abschiedspicknick legen wir am Sunset Point ein und genießen den Blick in die Canyonlandschaft. Auf dem Rückweg werden wir von einem Holländer abgefangen, der leider einen Unfall hatte. Sein VW Sharan hat einen Achsenbruch erlitten - den linken Vorderreifen hat es komplett zerfetzt. Die Achse war u.E. schon vorher angeknackst, denn die Straße ist, trotz Schotter, in einem ordentlichen Zustand und eigentlich kein Problem für normale Pkws. Gemeinsam fahren wir zurück zum Canyon Roadhouse. Ursprünglich hatten wir geplant, auch noch die Thermalquellen in Ai-Ais zu besichtigen. Inzwischen ziehen wir es jedoch vor, zu relaxen, anstatt weitere 160 km (hin und zurück) Schotterpiste zu fahren. So verbringen wir den Nachmittag am Pool und lassen uns abends im Restaurant des Roadhouse verwöhnen.
Aufbruch: | 08.01.2006 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 27.01.2006 |