Nicht ganz 1000 und eine Nacht in Zentralasien

Reisezeit: August 2006  |  von Florian Lehner

Chiwa - restaurierte Oasenstadt in der Wueste: Ein "abenteuerliche" Busfahrt durch die Wüste

Buchara ist von Chiwa aus nicht mit dem Zug direkt zu erreichen, nur über Urgentsch und dann bis Kagan, was 10 km entfernt liegt. So entschieden wir uns für eine Busfahrt.
Unser Gastgeber vom MEROS Guesthouse in CHIWA brachte uns nach einer kleinen Stippvisite in einen mit herrlichen Gärten ausgestatteten Landsitz des ehemaligen Adels, wo er zusätzlich Geld verdient, zu einem Busabfahrtsplatz.
Von dort bediente eine Busgesellschaft die Strecke nach Buchara. Bei der unnötigen Hektik des Gepäckverstauens geschah das einzige Malheur der Reise: Ich verlor / vergass den "Lonely Planet", für Traveller ist dieser Reiseführer einer "Reisebibel" gleichzusetzen. Auch für Zentralasien kann man die aktuelle Ausgabe sehr empfehlen.


Die Busfahrt gestaltete sich dann als, na wie soll ich sagen... interssant, gefährlich, stressig ...?
Jedenfalls stellten wir fest, dass zwei Fenster des ehemals oberpfälzischen Buses aus den 60gern fehlten und mit Plastikfolien abgeklebt waren. Pech nur, dass wir mitten durch die Wüste gondelten und der Wüstensturm ( 50 Grad etc.) dieses Provisorium wegriss. Das machte uns und natuerlich den Einheimischen wenig Spass, sie beschwerten sich. Es kam zu Handgreiflichkeiten. Schliesslich konnte der Streit beruhigt werden, die Folie wieder befestigt werden und die Fahrt fortgesetzt werden. Doch dann blieb der Bus wieder stehen. Ein Fahrgast hatte sich eine Zigarette trotz Rauchverbot angezündet. Der anschliessende Streit drehte sich darum, warum der Busfahrer rauchen dürfte, der Gast aber nicht. Letztendlich setzte sich der Busfahrer, verstärkt durch einen Beifahrer, einen Plastikfolientechniker und einem Finanzchef durch.


Die anschliessende Pause, nach dem kurzen Abschnitt auf turkmenischen Boden, den wir nach zwei Blockposts wieder verliessen, wurde in einem schäbigen "Busstopplokal" eingenommen. Dort würde man sicher mehr unerwünschte Dinge zu sich nehmen als einem lieb ist, ein Blick in die Küche genügt und man bleibt bei seiner Wasserflasche und Keksen.

Unsere Ankunft in Buchara, der Bus fuhr nach Taschkent weiter (viel Spass liebe Mitreisende!!), gestaltete sich so, dass der Beifahrer uns aufgeregt aufrief auszusteigen, schnell unsere Rucksäcke rauswarf und wir irgendwo am Stadtrand standen.
Die wartetenden Taxifahrer witterten schon ihre Beute und verlangte zehnfach überhöhte Preise, als wir bemerkten, dass eine einheimische Journalistin, die im Bus neben mir getanzt hat, auch mit ausgestiegen war und bei diesen unverschämten Preisen "der Schlag traf". Wir fuhren dann gemeinsam mit einem von ihr ausgehandelten "normalen Taxitarif" in die Stadt und durften ihr dann noch für ein Foto bereit stehen, denn sie wollte sogleich für die örtliche Zeitung einen Bericht über das Gebaren der örtlichen Taxifahrer verfassen.

Gut, dass wir nach dieser Aufregung in Ruhe zu Abend essen konnten und in K.KOMIL HOTEL ein wunderbar gestaltetes, traditionell geführtes kleines Hostel fanden.

© Florian Lehner, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Jahr nach unserer Weltreise geht es nun nach Zentralasien. Nicole besuchte mit ihrer Freundin Kirgisien und Tadschikistan; gemeinsam bereisen wir im August 2006 nun Usbekistan, bekannt durch die orientalischen Staedte und die alte Seidenstrasse...
Details:
Aufbruch: 05.08.2006
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 23.08.2006
Reiseziele: Usbekistan
Der Autor
 
Florian Lehner berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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