Nicht ganz 1000 und eine Nacht in Zentralasien
Samarkand - die Metropole der Seidenstrasse
In Samarkand angekommen, hofften wir auf einen guten Kontakt mit dem oertlichen Germanistikprofessor, den wir ueber eine Bekannte vermittelt bekamen. Zwar traf er uns kurz, hatte aber keine Zeit und übergab uns in die mehr oder weniger vertrauenswuerdigen Haende von seinem ehemaligen Studenten und jetzigen Touristenguide.
Dieser sollte uns die naechsten vier Tage auf Schritt und Tritt begleiten...
... doch zuerst ging es uns richtig schlecht: Johanna hatte sich eine schlimme Infektion eingefangen und kam für zwei Tage gar nicht mehr aus dem Bett; die fuersorglichen Hostelbesitzer kuemmerten sich gar sehr um sie - besser sie haetten auf mehr Hygiene in ihrer Kueche und auf den Zimmern geachtet - und holten eine Krankenschwester.
Die jagte dirnix mirnix der hilflosen Johanna eine Spritze ins Gesäss und dann sollte, wir glaubten es kaum, ihr doch besser gehen.
Wir verliessen dann dieses billige Hostel und zogen in ein sauberes und gut geführtes Hostel um.
Unser Guide zeigte uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt, allen voran der Registan, d.h. der Sandplatz, der zwischen drei Medressen und zugehörigen Minaretten sich prächtig erstreckt.
Daneben war natuerlich die Gräberstadt - Bibi-Hanim-Mausoleum - als evtl. älteste und schoenste Anlage ein längeren Stopp wert, ebenso der Besuch von einigen ehemaligen Moscheen.
Sehr interessant war dann die Führung durch den bunten Basar, auf dem neben Gemüsen und Früchten, auch allerlei Unbekanntes auf uns wartete: ein spezieller Kautabak, der die Zaehne bei Dauerbenutzung angreift.
Und nicht zu vergessen: METERHOCH tuermen sich die Arbus (=Wassermelonen) auf den Maerkten auf, die äußerst praktisch als Durstlöscher dienen.
Lohnenswert war auch die kurze Taxifahrt zu dem ehemaligen Observatorium in dem Ulughbek, der wissenschaftlich und künstlerisch interessierte Spross des Massenmörders und Herrschers Tamerlan seine Beobachtungsstation aufgebaut hatte, um den Lauf der Planeten zu erforschen.
Damals stand der Herrscher im Austausch mit Wissenschaftlern aus verschiedenen Reichen, die er zur Forschung in seine Hauptstadt einlud.
Samarkand gelingt es gut den Spagat zwischen Historie und Moderne zu meistern, junge Studenten prägen das Strassenbild und die restaurierten Gebäude (viele Archäologen zeigen sich mit der staatlichen Sanierungspolitik unzufrieden) weisen auf das Erbe vergangener Zeiten hin.
Die breiten Alleen und das vergleichsweise angenehme Klima erlauben es auch im Sommer die Stadt als Tourist zu erobern.
Aufbruch: | 05.08.2006 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 23.08.2006 |