jordanien

Reisezeit: Oktober / November 2006  |  von petravel m.

totes meer: 3. tag camel-trekking

wie schoen ist es doch, draussen unter freiem himmel in der wueste zu uebernachten,wenn man schoen warm in decken gewickelt ist! ich hab wunderbar geschlafen, berni nicht ganz so gut: ihm taten doch etwas die knochen weh, eine dicke decke ist halt keine latexmatraze. der mond naehert sich dem vollmond und die schatten sind fast so gut zu sehen, als ob die sonne scheint. gegen morgen geht der mond unter und dann leuchten die sterne. in der stadt kann man so viele sterne nicht sehen, weil man unten einfach von so viel licht umgeben ist. selbst hier in der wueste verschluckt der helle mond noch das licht vieler nicht so hell leuchtender sterne. allerdings braucht man dann, wenn der mond nicht mehr scheint, wenn frau mal eben das sandige klo aufsucht, ne taschenlampe.

preisfrage: wer weiss uebrigens, wie frau in der wueste den hintern sauber bekommt ohne papier oder wasser???? die frage wird in keinem reisefuehrer, den ich in die hand bekommen hab, beantwortet.ich weiss es, aetsch, und hab es ausprobiert - es funktioniert!

also weiter zum fruehstueck. berni goennte sich heute aus dem umfangreichen konservenbestand eine dose corned-beef. unseren beduinischen begleitern war schon gestern abend das essen ausgegangen und es brauchte einiger ueberredungskuenste, dass sie sich von unserem reichlichen vorrat bedienten. haben wohl den auftrag, dies nicht zu tun.

nach dem fruehstueck wurde leila wieder beladen. sie scheint schon echt kaputt zu sein. -auch unser guide (er zieht wohl nicht mehr herum, sondern wohnt in einem beduinendorf am rand der wueste . genaueres ist schwer zu erfahren- mangels englisch-kenntnissen seinerseits). wir sind nicht muede, haben ja warm geshlafen.

weiter geht es, bis mittag machen wir 2x mittagspase auf wunsch des guides.
an einem berg dann reger handygebrauch. berni meint, der guide wisse nicht, wie wir zum camp kaemen. das stellt sich als richtig heraus. wir sind zwar am richtigen berg, aber auf der anderen seite, muessen einmal um den berg herum. macht uns nix, ist eh erst mittags. der guide deutet auf seine beine und meint, er sei muede. ich kanns nicht fassen. ich dachte, wir sind die weicheier. und der 3. tag ist doch noch lange nicht vorbei.das kamel wirkt auch schon geschafft. zwischendurch meine ich, etwas verstanden zuhaben wie: es muesste ein auto kommen und wasser fuer das kamel bringen - dabei pinkelt das kamel und die knoedel sind auch noch ganz feucht - hat einer schon sowas gehoert:geht ein kamel durch die wueste, kommt ein tanklaster mit wasser, damit das kamel saufen kann. so kommen wir nie nach timbuktu ueber die grosse ebene auf der man 10 tage lang taeglich 21 stunden laufen muss und kein gruener halm zu sehen ist, geschweige denn wasser. und unser kamel hat die ganze zeit gruenes zeugs gefuttert!
jedenfalls kommt gegen mittag ein beduine im pickup. der guide ist erleichtert. es ist ali, der bruder von hussein.
prima- dann kann er ja unser gepaeck nehmen und zum camp vorfahren, dann kann ich reiten. hatte mir schon ueberlegt, wie das noch klappen kann. der guide guckt sparsam. er meint, vielleicht bockt das kamel. ich bin sicher, es bockt nicht!
hats dann auch nicht und ich hab eine gemuetliche stunde auf dem kamel verbracht. berni huepfte wie eine junge gemse immer vor dem kamel und dem guide her. der junge begleiter des guides hatte es vorgezogen, mit dem pickup vorzufahren.
das camp von hussein ist ein ganz einfaches beduinenzelt mit matratzen und decken, einem klo und dusche und einem kuechenraum ausgestattet. das wasser wird tatsaechlich mit der tonne im pickup herangefahren und in eine zisterne gefuellt. fuer uns gerade das richtige nach 3 einfachen tagen in der wueste.
kein kulturprogramm und kein strom.dafuer ein schoener sonnenuntergang und beduinentee, soviel wir wollen (schliesslich gibts ja hier ein klo)und gebratenes Huhn mit Gemuese und ein wenig Plauderei vorm Schlafen.

© petravel m., 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Petra, Ajloun, Jerasch, Mt. Nebo, Totes Meer, Amman, Qasr el Azraq, Qasr el Kharanah, Qasr el Amra, 3 Tage mit Dromedar im Wadi Rum unterwegs, faulenzen in Aqaba 4 Wochen in Jordanien unterwegs: 1 Woche Sightseeing gebucht, 3 Wochen selbstgestaltet. Jordanien ist ein Land das man gut und sicher bereisen kann.
Details:
Aufbruch: 22.10.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 19.11.2006
Reiseziele: Jordanien
Der Autor
 
petravel m. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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