jordanien
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Thema: samstag in aqaba
» 11.11.06 19:57 «
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berni ist gut zuhause angekommen. seinen erschuetternden bericht wird er selbst noch abgeben.
ich war ab halb sieben wach und hab an berni und seinen abflug gedacht. hab das letzte ungelesene buch zu ende gelesen und noch ein bischen gepennt.
zum fruehstueckstee um 13.00 gruesste mich der kellner mit good afternoon. das leben kann so faul sein. irgendwie hab ich allein jetzt keinen grossen unternehmungsgeist mehr. ist komisch, wenn man den urlaub zusammen beginnt und dann allein bleibt. letztes jahr bin ich vorgeflogen und hab den serengetitrip und die fahrt mit jochen und berni in tansania vorbereitet, da war aktion angesagt. ausserdem hatte ich mir ja auch ein radel gekauft. das fehlt mir hier. das wuerde den aktionsradius hier etwas erweitern.
mal zum southbeach radeln waere ne gute idee.
bin heute im 5 sternehotel-viertel hier in aqaba rummarschiert, hab mir ne pizza beim italiener in der gegend geleistet 3JD und ne pepsi dazu fuer 600 fils. (Preise fuer die, die noch beim reise planen sind) die pizza war echt klasse. ausserdem hat das lokal in der 5-sterne gegend auch ein super klo. ist zwischendurch auch was feines! soooooooooo sauber!
dann gings wieder an den oeffistrand. war so betriebsam wie gestern. heute am sammstag ist ja auch noch wochenende. morgen am sonntag beginnt hier wieder der alltag und die schule, da wird es dann wieder leer dort sein.
es ist schon witzig, wenn frau so ihre routinen entwickelt an einem ort. ich werde am strand schon mit "hallo deutsche" begruesst und der eine oder andere fragt nach berni. irgendwie ist das hier so wie im dorf. ab und an will mich jemand zum tee einladen, der mich schon oefter gesehen hat. es ist aber alles ganz unaufdringlich.
zum reisen allein als frau kann frau ueber jordanien wirklich nur das beste berichten. ich werde hin und wieder mal angesprochen: wo kommst du her, wie heisst du, wohnst du hier? was hast du schon von jordanien gesehen usw. alles auf ganz nette art. nachts marschiere ich allein hier durch die dunklen gassen, wenn ich das internet-cafe verlasse. kein problem. ich habe das gefuehl hier ist frau sicherer als in D.
es gehen andere touristinnen hier abends sogar mit spagettitraegern spazieren - ich habe noch nie gesehen, das es irgendwelchen aerger gab. zumindest in aqaba scheint das halt immer irgendwie dazuzugehoeren. heute habe ich auch besonders viele jordanierinnen (oder zumindest arabisch sprechende frauen) ohne kopftuch gesehen. das laeuft alles scheinbar sehr friedlich nebeneinander her.
am strand sitzen die frauen mit und ohne kopftuch zusammen und mit gesichtsschleier und ohne diesen. aber mit kopftuch. die kombination von frauen, die sich ganz verhuellen, mit einer westlich gekleideten frau hab ich allerdings noch nicht erlebt.
Berni Mubarak Weiland
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Nnchricht an man petzra aus dem kalten norden:
gut, dass du gestern noch nicht wusstest, was ich heute weiss: dass meine entspannter tag in amman 373,300 jd gekostet haben. die musste ich heute am airport in amman für ein one-way-ticket zahlen!!!! und warum das alles???? weil ich wie immer zu blöde war, einen fahrplan richtig zu lesen: mein flieger ging am 10.11, das war gestern, als ich so entspannt durch amman wandelte.
kannst du dir vorstellen, wie dieser schöne urlaub für mich zu ende gegangen ist bzw. immer noch geht? genauso gut haette ich das geld verbrennen koennen. so eine grosse scheisse, ich koennte mich in den arsch beissen. waere ich doch bloss am donnerstag nicht erst nach fuenf zum telefonieren gekommen, haette ichs vielleicht bei der reconfirmation bei air france gemerkt.
benutze bitte unbedingt die nummer von air france frueh genug, weil die am airport mit einem e-ticket nichts anfangen koennen, "change of the system", was immer das heisst. aber die jordanier waren sehr gelassen bis zur letzten minute. stell dir vor, sie sagten ab 6:30 ist "closed" (merk dir das bitte, fahre pünktlich um 4:30 vom hotel ab, das taxi ist klapperig und hat kaum licht), dann koenne ich noch mal nachfragen. ab dann wurds spannend. ich wieder raus zum geld ziehen. pass beim captain lassen. es gab einen geldautomaten, funktionierte dann mit hilfe eines bankangestellten. 400 jd gezogen. gegen 7 uhr wurds dann ernst, man ging dran, mir ein ticket zu backen. sollte dann auf einmal 570 jd kosten. diskutiererei, aber ruhig und sinnig (wobei: ich hatte einen staubtrockenen mund vor nervositaet, kriegte kaum ein englisches wort ueber die lippen, schrecklich). dann ging alles nur auf arabisch vor mir hin und her, von einem counter zum naechsten. dann, um 7:15 sollte ich schon mal mein gepaeck wiegen lassen (20,07 kg). dann war das ticket schon mal billiger, wie genau, keiner wusste es. dann hatte ich schon mal meine boarding card fuer paris in der hand. und dann wurde mein gepaeck schon mal zum laden gebracht. ja, und dann? na klar, immigration anstehen. um 7:25 dann zum boarding. einchecken - und hinsetzen. warten. das ticket kommt. cash bezahlen. wollte grosszuegig sein. nein, auf den fil genaue bezahlung, gut, dass ich noch change habe. um 7:31 besteige ich den flieger. aus meinem abschied an einem fensterplatz wird nichts, aber ich bin unterwegs.
in paris puenktliche ankunft an 2F, muss dann nach 2D, beschilderung fuer mich nicht eindeutig (aber beim ticket war ein airportplan dabei). passkontrolle, lange schlange bei eu, geht aber schnell. am gate wieder gepaeck-check. dann stehe ich durchgeschwitzt im bus.
in hannover ist mein gepaeck da, das wetter bedeckt, 9 grad, aber kein regen. die heizung laeuft, ich trinke einen ungesuessten salbei-schwarztee. allein. bundesligakonferenz laeuft. 96 ist erst morgen dran, hatten am mittwoch gegen bayern gewonnen.
Aufbruch: | 22.10.2006 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 19.11.2006 |