Bolivien

Reisezeit: Oktober / November 2006  |  von Ilona Fallaschek

São Paulo - Ilhabela

29.10.2006 - 04.11.2006

São Paulo - Ilhabela - São Paulo - Paris - Stuttgart

Somit kamen wir dann nach einer 23-stündigen Busfahrt mit 3 Busfahrern mit 1 1/2 Stunden Verspätung in São Paulo an. Guilherme hat uns (samt unseren Tonnen an Gepäck ... hat nicht mal in Kofferraum gepasst!) vom Busbahnhof abgeholt. Im Vergleich zu Corumbá ist das Wetter in São Paulo sehr angenehm ... sonnig und um die 25° C!

Nachdem wir unser Gepäck bei Guilherme abgeladen haben und noch kurz unter die Dusche gesprungen sind haben wir uns dann auf den Weg zu Denise gemacht. Guilherme hat sie praktisch fast so lange nicht mehr gesehen wie ich ...3 1/2 Jahre. Und das wo die beiden doch recht nahe beieinander wohnen! Wir waren nur ca. 20 Minuten mit dem Auto unterwegs.
Denise wohnt wie die meisten in SP in einem dieser Wohnhochhäuser. Sie hat zusammen mit ihrem Mann Leandro (der leider nicht da ist ...) ein schönes Apartment ... sieht aus wie vom Innenarchitekten eingerichtet und ich trau mich fast nicht auf das beige Sofa zu sitzen, meine Hose könnte ja dreckig sein ....

Zum Abendessen bei Denise

Zum Abendessen bei Denise

Denise und Guilherme

Denise und Guilherme

Zum Abendessen gibt es Pizza vom Pizzaservice. Wir lassen uns sagen, dass das in SP das übliche Sonntagsabendessen sei. Die Pizza ist jedenfalls sehr lecker! Als wir gerade gehen wollen, kommt uns dann Leandro doch noch aus dem Aufzug entgegen. Schön, dass wir ihn doch noch kennengelernt haben, schade, dass wir schon gehen müssen ... aber es ist schon nach Mitternacht und Guilherme muss morgen arbeiten.

Montag früh bringt uns Guilherme dann auf den Busbahnhof Tieté und wir bringen die letzte (diesmal nur 3-stündige) Busfahrt in diesem Urlaub hinter uns. Es geht von SP nach São Sebastião. Von São Sebastião sind wir dann ne viertel Stunde mit der Fähre (für Fussgänger kostenlos!) auf die Ilhabela gefahren und jetzt sind wir hier in Guilhermes Ferienhaus.

Ilhabela

Ilhabela

Es ist wirklich superschön. Kleines schnuckeliges Häuschen in so einem 10er-Haus-Park (allerdings sind wir die einzigen die da sind ... ausser uns gibts nur noch ne schwarze Katze) mit Hängematte und eigenem Pool (der auch noch supersauberes Wasser zu haben scheint!). Wir sind völlig begeistert!!! So lässt es sich leben!

Guilhermes Ferienhaus ...

Guilhermes Ferienhaus ...

... unser Domizil für die nächsten Tage!

... unser Domizil für die nächsten Tage!

Der Pool: klein aber fein!

Der Pool: klein aber fein!

Wir verbringen die paar Tage hier (Montag bis Donnerstag) mit ausspannen und geniessen Hängematte und Pool. Leider hat es ab Mittwoch dann ziemlich viele Moskitos ... da müssen wir wohl durch.

In der Hängematte lässt es sich prima entspannen.

In der Hängematte lässt es sich prima entspannen.

... und im Pool auch!

... und im Pool auch!

Eine neue Katze hat Guilherme dort jetzt auch. Der schwarze gato (Katze) der uns seit Montag immer besucht hat, weicht nicht mehr von unserer Seite ... liegt wohl daran, dass Petra ihn gefüttert hat

Unser gato! Guilhermes neue Katze!

Unser gato! Guilhermes neue Katze!

Nachdem wir am ersten Abend essen waren, beschliessen wir zukünftig selbst zu kochen. Im Ferienhaus gibts ja schliesslich eine voll ausgestattete Küche und das ewige Restaurantessen haben wir ohnehin satt! Und Hawaianas kaufen müssen wir auch noch ... ich brauch unbedingt noch grüne für Maren. Leider finde ich sie in allen Farben ausser in grün. Grüne gibts nur entweder zur groß oder zu klein ... Mist! Aber Donnerstag kommen dann Guilherme und ein paar Freunde von ihm. Wir fahren mit dem Auto in den nächsten Ort und finden dort schliesslich grüne Hawaianas in der richtigen Grösse!

Einer der vielen Strände auf Ilhabela

Einer der vielen Strände auf Ilhabela

... noch ein Strand ...

... noch ein Strand ...

Mittwoch haben wir dann noch die Krise bekommen. Im TV waren nur Bilder von wartenden Passagieren auf den SP Flughäfen zu sehen ... wir haben aber leider nichts verstanden, da nur portugiesisch gesprochen wurde. Zuerst dachten wir, es lag an dem höheren Verkehrsaufkommen, da Donnerstag ja Feiertag ist. Aber am Donnerstag waren die Bilder auch noch den ganzen Tag zu sehen ... Als Guilherme dann nachmittags kam hat er uns aufgeklärt: Die Fluglotsen streiken. Der GOL-Absturz vor 5 Wochen wurde ihnen in die Schuhe geschoben und jetzt streiken sie: für bessere Arbeitsbedingungen und für mehr Geld. Na klasse, hoffentlich ist der Streik morgen beendet und wir kommen pünktlich los, sonst verpassen wir gar noch unseren Anschlussflieger in Paris ...

Donnerstagabend fahren wir dann mit Guilherme wieder zurück nach SP. Draussen ist dunkel und man kann nicht viel sehen, aber Guilherme erzählt uns allerhand interessante Dinge: je nach Autonummernschild darf man an bestimmten Tagen nicht zwischen 7 und 9 Uhr und 15 und 17 Uhr in die Innenstadt von SP fahren. Guilhermes Nummernschild endet mit einer 5: somit darf er Mittwochs nicht zu den Zeiten in SP fahren. Tut man es doch, gibt es Strafzettel. Interessant!

Am Freitag gehen wir nochmals auf Flipflops-Suche, schauen kurz bei Guilhermes Bruder und seiner Familie vorbei und packen dann unsere sieben Sachen zusammen. Auf meinen Wunsch hin, gehen wir dann noch in einer Churrascaria zu einem Rodizio Mittagessen. Alles supernobel und superlecker. Das Essen (außer dem Fleisch) kann man sich vom Buffett holen und das Fleisch wird dann auf Spiessen an den Tisch gebracht und man bekommt ein Stück abgeschnitten. Das Essen war sooo lecker, dass wir viel zu viel essen!

In der Churrascaria ... einer der vielen verschiedenen Fleischspiesse.

In der Churrascaria ... einer der vielen verschiedenen Fleischspiesse.

Völlig vollgefressen fährt uns Guilherme dann auf den Flughafen. Unterwegs klingelt sein Handy und wir hören einem etwas irritierten Guilherme beim telefonieren zu. Als er fertig ist, klärt er uns auf: Ihm wurde schon 3x das Auto gestohlen. Das erste ist ein paar Jahre später irgendwo am Amazonas wieder aufgetaucht. Das zweite wurde ihm in SP an der Ampel mit vorgehaltener Pistole geklaut. Er sollte die Diebe zu einem Geldautomaten fahren und dann mit all seinen Karten Geld holen ... ein Automat nach dem nächsten. Dummerweise hatte Guilherme überhaupt keine Karte dabei und so haben sich die Diebe dann mit dem Auto begnügt und Guilherme durfte irgendwann aussteigen. Das Auto wurde dann am nächsten Tag von der Polizei gefunden ... natürlich ohne Autoradio und so.
Das dritte Auto, das er immer noch fährt, wurde dann für einen Raubüberfall gestohlen. Guilherme hat es in eine Parkgarage mit Valet-Parking gefahren und ist gegangen. Dann kamen die Räuber und haben die Angestellten gefesselt, das letzte Auto (also Guilhermes) genommen und den Angestellten noch gesagt, dass das Auto in einer Woche wieder auftaucht. So war es dann auch, die Räuber haben das Auto bei einem Raubüberfall als Fluchtauto benutzt und es dann irgendwo abgestellt. Daraufhin hat Guilherme ein Sicherheitssystem einbauen lassen. Im Auto gibt es jetzt Knöpfe: vorne zwei, hinten zwei und einen im Kofferraum. Wird das Auto gestohlen solange man drin sitz muss man nur den Knopf drücken und bei einer Sicherheitsfirma geht ein Alarm los. Die rufen dann den Besitzer auf dem Handy an und sagen (in Guilhermes Fall): Hallo, hier ist Carol, Du wolltest mich doch in (dann kommt die Örtlichkeit wo das Auto gerade geortet wurde) abholen .... Nur der Besitzer weiss dann, was er antworten soll.
Naja, und entweder Petra oder ich sind dann wohl auf einen der Knöpfe gekommen und daher der Anruf der Guilherme so irritiert hat ....
Was es nicht alles so gibt!

Am Flughafen müssen wir dann eine halbe Ewigkeit am Air France Schalter anstehen. Petras Rucksack wiegt dann 23 kg ... Petra ist erst froh, als die Dame dann aber sagt: 3 kg zu viel, erschrickt sie dann doch. Gott sei Dank wiegt mein Rucksack dann nur 17,6 kg ... und somit lässt die Dame Petras Rucksack dann doch kostenlos durch. Glück gehabt!
Der Rückflug ist dann recht ereignislos. Wir sind pünktlich in Paris, der Anschlussflieger nach Stuttgart hat dann aber ne halbe Stunde Verspätung. Egal!
Samstag gegen die Mittagszeit sind wir dann in Stuttgart ... so schnell sind fünf Wochen Urlaub vorbei! Schön wars!

Schön wars!

Schön wars!

© Ilona Fallaschek, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir auf unseren bisherigen Südamerikareisen immer nur tolles über Bolivien gehört hatten, haben wir beschlossen, uns dieses Land einmal anzusehen ... allerdings wollen wir hautpsächlich im Hochland bleiben.
Details:
Aufbruch: 01.10.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.11.2006
Reiseziele: Brasilien
Bolivien
Der Autor
 
Ilona Fallaschek berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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