Bolivien

Reisezeit: Oktober / November 2006  |  von Ilona Fallaschek

Salar-Tour

09.10.2006 - 12.10.2006

Tupiza - San Antonio de Lipez - Huayllajara - Puerto Chubica - Salar de Uyuní - Colchani - Uyuní - La Paz

Von Montag bis Donnerstag sind wir mit einem Jeep, drei Engländern, Samuel unserem Fahrer und Guide und Kristina unserer Köchin im Südwesten Boliviens unterwegs. Auf dem Jeep wird alles mitgenommen, was wir in den nächsten vier Tagen benötigen. Lebensmittel samt Geschirr und Kocher, Getränke, Sprit und unser Gepäck.
Am ersten Tag gehts über den "El Sillar" mit tollem Ausblick ins Valle de la Luna bis nach San Antonio de Lipez (ca. 4200 m hoch).

Blick von El Sillar ins Valle de la Luna

Blick von El Sillar ins Valle de la Luna

Zu viel Benzin im Tank ... da der Tank oben ein Loch hat, läuft es raus. Also muss das Benzin wieder abgezapft werden!

Zu viel Benzin im Tank ... da der Tank oben ein Loch hat, läuft es raus. Also muss das Benzin wieder abgezapft werden!

Wir fahren durch tolle Landschaft, sehen kaum einen Menschen, dafür aber viele Lamas, ein paar Vicunas (wilde Lamas) und sogar Nandus (die südamerikanischen "Vogelstrausse").

Lamas

Lamas

Lama

Lama

Mittagspause!

Mittagspause!

Ilona, Graham, Cat, Ben und Samuel ... fehlen nur noch Petra und Kristina und unsere Gruppe ist voll!

Ilona, Graham, Cat, Ben und Samuel ... fehlen nur noch Petra und Kristina und unsere Gruppe ist voll!

Friedhof

Friedhof

Nandus

Nandus

Lamas

Lamas

Mitten im Nichts laufen auf einmal Leute über die Strasse ... wie hier diese Frau. Für dieses Bild bekam sie dann eine Handvoll Koka ... immer heissbegehrt!

Mitten im Nichts laufen auf einmal Leute über die Strasse ... wie hier diese Frau. Für dieses Bild bekam sie dann eine Handvoll Koka ... immer heissbegehrt!

Wir erfahren, dass es keine wilden Lamas gibt, sondern dass Lamas Haustiere sind und immer jemanden gehören. Sie weiden tagsüber draussen und werden dann nachts in den Pferch zurückgeholt. Jedes Lama hat farbige "Bömmel" an den Ohren, damit man erkennen kann, wem sie gehören. Ausserdem lernen wir, dass Lamas immer auf die gleiche Stelle "kacken". Überall hat es so grosse runde schwarze Stellen: Lamascheisse!
Wir übernachten in einem ziemlich eisigen Zimmer (wenns da nachts 8° C hatte, wars warm!). Unsere Engländer spielen mit ein paar Einheimischen abends noch Volleyball ... für uns ist das nix. Ich hasse Volleyball und ausserdem ist das in der Höhe ja sowieso viel zu anstrengend. Das merken die Engländer dann aber auch ....

Landschaft bei San Antonio de Lipez

Landschaft bei San Antonio de Lipez

Am nächsten Morgen gehts dann in aller Frühe los. Es ist eissig draussen: -10° C! Die Bäche sind zum Teil gefroren, aber die Sonne scheint!

Wir sind schon über eine Stunde unterwegs und der Bach ist zum Teil noch gefroren ...

Wir sind schon über eine Stunde unterwegs und der Bach ist zum Teil noch gefroren ...

Wir frieren etwas (der Jeep hat natürlich keine Heizung ... bzw. die vorhandene funktioniert nicht), aber mit der Zeit wärmt die Sonne dann doch. Mir ist den ganzen Tag lang nicht wirklich gut. Der Muskelkater plagt mich noch immer und mein Magen spinnt auch. Immerhin ist mir nicht schlecht und somit gehts dann einigermassen. An den Aguas Calientes machen wir Mittagspause. Hier scheint die gesamt "Tour-Welt" versammelt zu sein. Es stehen mindestens 20 Jeeps da ... und Petra und mir vergeht das baden in den heissen Quellen.

Aguas Calientes

Aguas Calientes

Weiter gehts dann durch die Dalí-Wüste zur Laguna Blanca und Laguna Verde (weisse und grüne Lagune). In der Laguna Verde sind keine Vögel, die können hier wegen der vielen Mineralien (aus dem Vulkan Licancabur) nicht leben. Das Wasser der Laguna Verde friert darum (und wegen der Winde) auch erst ab ca. -20° C.

Laguna Blanca

Laguna Blanca

Laguna Verde und Vulkan Licancabur (5960 m)

Laguna Verde und Vulkan Licancabur (5960 m)

Desierto Dalí - Dalí Wüste

Desierto Dalí - Dalí Wüste

Weiter gehts zu den Geysiren Sol de Manana. Wir sind auf knapp 5000 m Höhe und der Wind hier ist absolut eisig.

Aus den Geysiren dampft es gewaltig, aber ich kanns leider nicht so richtig geniessen.

Geysire Sol de Mañana

Geysire Sol de Mañana

Geysire Sol de Mañana

Geysire Sol de Mañana

Der kalte Wind gibt mir zu meinem ohnehin etwas angeschlagenen Zustand den Rest.
Abends kommen wir dann in unserer Unterkunft in der Nähe der Laguna Colorada (rote Lagune) an. Diesmal ist unsere Unterkunft nicht in einem Dorf, sondern es ist ein einziges großes (oder besser: langes) Gebäude in dem Zimmer für Touristen und deren Fahrer und Köche sind. Wir bekommen ein Zimmer zugewiesen und dann gibts den üblichen Tee und dann Abendessen.

Unser Zimmer in Huayllajara

Unser Zimmer in Huayllajara

Warmer Tee tut gut!

Warmer Tee tut gut!

Petra füttert die Hauskatze dort. Am nächsten Morgen stellt Petra dann fest, dass die Katze zu ihr ins Bett gekrochen ist )

Samuel packt den Jeep ...

Samuel packt den Jeep ...

Nach dem Frühstück gehts dann zur Laguna Colorada ... die ist wirklich knallrot und voll mit Flamingos.

Viele Flamingos in der Laguna Colorada

Viele Flamingos in der Laguna Colorada

Laguna Colorada

Laguna Colorada

Ich dachte ja immer, Flamingos leben im warmen, aber damit lag ich wohl ziemlich daneben. Die fühlen sich hier in der Höhe (mit absolut eisigen Nachttemperaturen: im Winter bis zu -25° C!) scheinbar richtig wohl! Samuel unser Guide erklärt uns, dass die Flamingos auf einem Bein schlafen, damit sie sich am nächsten morgen mit dem anderen aus dem Eis befreien können ... ich weiss nicht ob das stimmt. Hab von anderer Seite gehört, dass sie wegen des Wärmeverlusts nur auf einem Bein schlafen. Hört sich für mich logischer an!
Nach der Laguna Colorada kommen wir dann an den Arbol de Piedra (Steinbaum). In einer Wüste stehen viele Felsformationen, einer davon sieht aus wie ein Baum.

Wüste ...

Wüste ...

Arbol de Piedra

Arbol de Piedra

Nachdem wir die ersten 1 1/2 Tage fast keine anderen Leute (und überhaupt keine Tour-Gruppen!) gesehen haben, treffen wir jetzt andauernd auf andere Tourgruppen. Das sind wohl die ganzen Gruppen, die die Tour aus Uyuní aus gestartet haben.

Vicuñas

Vicuñas

Wir kommen ein ein paar kleineren Lagunen vorbei. Alle voll mit Flamingos.

Eine der unzähligen Lagunen

Eine der unzähligen Lagunen

Flamingos

Flamingos

An der letzten Lagune machen wir dann Mittagspause und wir treffen ein paar Leute die mit uns auf der Minen-Tour in Potosí waren und die Tour in Uyuní gestartet hatten. Die Welt ist eben klein ....

Mittagessen

Mittagessen

Mittagspause

Mittagspause

Petra verdrückt sich hinter ein paar Büsche zum pinkeln und findet sich plötzlich Auge in Auge mit einem Fuchs wieder. Es sind zwei davon, die kommen wohl jeden Tag um sich die Essensreste der Touristen zu krallen!

Petras Fuchs ...

Petras Fuchs ...

Vicuñas

Vicuñas

Vulkan Ollagüe (5865 m)

Vulkan Ollagüe (5865 m)

Lavafelder

Lavafelder

Salar de Chiguana

Salar de Chiguana

Nachmittags halten wir noch in einem kleinen Dorf und wir erstehen im Dorfladen zwei Flaschen Bier fürs Abendessen. Die Nacht verbringen wir in einem kleinen Dorf am Rande des Salar de Uyuní.

Samuel baut Kristinas Kocher auf ...

Samuel baut Kristinas Kocher auf ...

Vor dem Abendessen streunen Petra und ich noch etwas durchs Dorf. Es ist recht verschlafen, aber wir treffen einen kleinen Jungen auf einem niegelnagelneuem Mountainbike. Das passt irgendwie überhaupt nicht hierher ... wenn man sich so die Häuser anschaut, kommt man zu der Ansicht, dass das Fahrrad mehr Wert ist als so manches Haus!

Wo das Mountainbike wohl her ist?

Wo das Mountainbike wohl her ist?

Kirche von Puerto Chubica

Kirche von Puerto Chubica

Dann treffen wir noch auf einen Tourguide. Er erzählt uns, dass er aus Peru ist und ein paar Jahre lang in München gelebt hat. Er kann super deutsch sprechen, besser als manch anderer der schon lange in Deutschland lebt.

Am nächsten Morgen hätte uns Samuel eigentlich um 4:45 Uhr wecken sollen ... aber er hat wohl verschlafen und weckt uns somit erst um 5:10 Uhr. Wir packen in aller Eile zusammen und sind um 5:45 Uhr abfahrbereit. Ben ist krank. Er hat in der Nacht gespuckt und ihm ist immer noch schlecht. Der Arme! Wir fahren in den Salar de Uyuní, den größten Salzsee der Welt: 12.106 km²! Eigentlich wollten wir den Sonnenaufgang auf der Isla de Pescadores anschauen, aber da wir zu spät los sind, schauen wir uns ihn eben mitten im Salar an. Es ist wirklich wunderschön, wie die Sonne über dieser riessigen weissen Fläche aufgeht.

Sonnenaufgang im Salar de Uyuni

Sonnenaufgang im Salar de Uyuni

Salar de Uyuni und Vulkan Tunupa

Salar de Uyuni und Vulkan Tunupa

Eigentlich könnte man meinen, man steht in einem riessigen Schneefeld, nur dass die Berge eben nicht weiss sind!
Nachdem die Sonne aufgegangen ist, fahren wir weiter zur Isla de Pescadores, einer "Insel" mittem im Salzsee.

Blick von der Isla de Pescadores auf den Vulkan Tunupa

Blick von der Isla de Pescadores auf den Vulkan Tunupa

Auf dem "Gipfel" der Isla de Pescadores

Auf dem "Gipfel" der Isla de Pescadores

Die Insel ist über und über mit Kakteen bewachsen. Wir laufen auf den höchsten Punkt, geniessen die Aussicht und den eisigen Wind (es hat immer noch Minusgrade!) und gehen dann zurück zum Jeep. Kristina hat derweil Frühstück gemacht. Heute gibt es Pfannkuchen.

Kristina bäckt uns Pfannkuchen

Kristina bäckt uns Pfannkuchen

Die Verpflegung auf der Tour ist echt toll. Kristina hat uns nicht einmal das gleiche gekocht: Frühstück, Mittagessen, Abendessen, immer gibts was anderes! Nachdem wir ein paar Pfannkuchen verdrückt haben, laufen Petra und ich einmal um die Insel und dann gehts im Jeep weiter quer über den Salzsee in Richtung Colchani.

Ein Wasserloch im Salar ...

Ein Wasserloch im Salar ...

Unterwegs halten wir an und machen ein paar "Fotos locos", schauen uns ein Salzhotel (alles ausser dem Dach ist auch Salzziegeln!) von aussen an und fahren zu den Ojos del Salar (Augen des Salzsees). Hier blubbert das Wasser aus dem Salz raus. Diese Löcher sind für Autos recht gefährlich ... nicht gerade jetzt, aber in der Regenzeit, wenn bis zu 20 cm Wasser auf dem Salzsee stehen, kann man die Löcher nicht sehen und die Fahrer müssen aufpassen, dass sie nicht aus Versehen rein fahren.

Fotos locos ...

Fotos locos ...

... noch mehr Fotos locos!

... noch mehr Fotos locos!

Unsere Gruppe ... Ben liegt leider krank im Auto!

Unsere Gruppe ... Ben liegt leider krank im Auto!

Petra vor dem Salzhotel

Petra vor dem Salzhotel

Ojos del Salar (Augen des Salzsees)

Ojos del Salar (Augen des Salzsees)

Ojos del Salar

Ojos del Salar

Wir halten noch an den "Salzhütchen" bei denen der Salz abgebaut wird. Alles Handarbeit. Der Salz wird auf die "Hütchen" zum trocknen aufgetürmt und wenn es trocken ist auf Laster geschaufelt. Insgesamt werden jedes Jahr im Salar de Uyuní 20.000 Tonnen Salz abgebaut.

Salzhütchen

Salzhütchen

In Colchani gibts dann ein letztes Mittagessen bevor die Tour dann in Uyuní zu Ende ist.

Unser letztes Mittagessen auf der Tour

Unser letztes Mittagessen auf der Tour

Wir haben Cat und Ben (dem immer noch schlecht war in Uyuní an einem Hotel abgesetzt) und Samuel wollte uns dann am Büro unserer Busgesellschaft absetzen (wir hatten schon in Tupiza bei Tupiza-Tours einen komfortablen Touri-Bus von Uyuní nach La Paz gebucht). Dummerweise hatte das Busbüro noch zu. Also hat Samuel sich noch bereit erklärt mit uns zum Cemeterio de los trenes (Zugfriedhof) zu fahren. Es war wirklich interessant dort. Die alten Züge werden dort einfach zum verrosten abgestellt. Überall nur halbzerfallene Züge in denen man rumklettern kann.

Cemeterio de los trenes - Zugfriedhof
Uyuni

Cemeterio de los trenes - Zugfriedhof
Uyuni

Cemeterio de los trenes

Cemeterio de los trenes

Danach setzt uns Samuel am Busbüro ab und er und Kristina verabschieden sich. Wir lassen uns vor dem Büro nieder und warten darauf, dass sie aufmachen. Nach ca. 1 Stunde sind auf einmal Samuel und Kristina wieder da ... und wir dachten, die beiden wären schon ab und davon in Richtung Tupiza. Samuel geht dann mal mit der Busgesellschaft und Tupiza-Tours telefonieren und findet raus, dass unser Bus heute nicht fährt (da in La Paz gestreikt wurde und der Bus am Abend zuvor nicht aus La Paz raus kam) und uns Tupiza Tours darum auf eine andere Busgesellschaft umgebucht hat. Gott sei Dank ist Samuel nochmal zurückgekommen! Da wären wir nie drauf gekommen!

Somit sind wir also mal wieder in einem bolivianischen "Chaoten-Bus" gefahren ... aber nach dem Chaos beim Einsteigen (es fuhren zur gleichen Zeit zwei Busse der gleichen Busgesellschaft nach La Paz und keiner wusste so richtig in welchen Bus er einsteigen sollte ...) war die Fahrt dann doch sehr ereignislos (

© Ilona Fallaschek, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir auf unseren bisherigen Südamerikareisen immer nur tolles über Bolivien gehört hatten, haben wir beschlossen, uns dieses Land einmal anzusehen ... allerdings wollen wir hautpsächlich im Hochland bleiben.
Details:
Aufbruch: 01.10.2006
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 04.11.2006
Reiseziele: Brasilien
Bolivien
Der Autor
 
Ilona Fallaschek berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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