7 Wochen Thailand und Umgebung
Vientianne (Laos)
17.10.
Da Rahid noch immer nicht tubingfaehig ist, beschliesse ich darauf zu verzichten und nach Vientianne (= Hauptstadt von Laos, ca. 200000 Einwohner) weiterzufahren, waehrend er noch einen Tag bleiben moechte. Am Weg zum Bus dann noch ein abschliessendes "Hi" zum kanadischen Tyler, der mir gerade zum 100sten Mal ueber den Weg laeuft, rein in den Bus und schon ist Vang Vieng fuer mich Geschichte.
Im Bus gibt's, wie auch in Thailand ueberall ueblich, super Musikvideos, die irgendwelchen Hits der Klostertaler oder von Hansi Hinterseher erstaunlich aehneln (obwohl ich vom Text natuerlich nix versteh wuerd's mich nicht wundern wenn's bei einigen der Hits um irgendwelche Tempel, hoch droben am Berg gehen wuerde). Meist gibt's einen Schmalzdschango im Vordergrund, ein paar Maedels, die irgendwas machen (oder tanzen) und dann noch den Rest der Kapelle, der irgendwo in der Landschaft herumsteht.
In Vientianne angekommen kuemmere ich mich zuerst mal um Nahrung und lande am Tisch von zwei Maedels (Olga aus Mozambique und Kan von hier). Ich bekomme erzaehlt, dass es neben dem normalen Laos noch eine Art parallel Laos, genannt Lao Lao, gibt. Die drei verschiedenen Provinzen von Lao Lao werden von drei Koenigen regiert. Einer davon scheint von der eher unguten Sorte zu sein. So hat er, gemaess der Geschichte, einmal sehr viele Leute zu sich auf den Hof gelanden und dann die meisten davon hinrichten lassen. Ein anderer kennt sich mit Magie besonders gut aus und kann sich deshalb quasi von einem Ort zum naechsten "beamen". Der dritte aus der Runde befindet sich momentan im Ausland und darf nicht mehr nach Lao Lao zurueckkommen.
Hab mich mit den beiden Maedels fuer morgen verabredet, vielleicht gibt's dann ja noch mehr von diesen Gschichteln.
Ach ja, auch eine Unterkunft war im Anschluss noch zu finden. Nachdem mich die aus dem Reisefuehrer von Rahid fotografierten Seiten nicht wirklich weiter bringen beschliesse ich die ueberall herumlungernden Tuck Tuck Fahrer als Informationsquelle zu nutzen. Die Gespraeche mit diesen Leute enden leider allesamt ziemlich unbefriedigend, hier ein Beispiel:
I: "Ich suche eine moeglichst guenstige Unterkunft, wo kann ich sowas finden?"
T:"Kein Problem. Im Hotel dort drueben kostet das Zimmer nur 25 Dollar"
(Anm.: In Vang Vieng hab ich 2 Dollar bezahlt)
I: "Ich wuerd aber lieber eins fuer 40 haben"
T: (ohne die Miene auch nur irgendwie zu verziehen) "Hm, 30 Dollar sollte moeglich sein"
I: "Vielen Dank, auf Wiederschaun" DU ARSCH!
Am Ende war ich gezwungen ein Zimmer in einem ziemlich vergammelten Hotel fuer 7 Dollar zu nehmen.
18.1.
In der Frueh hab ich aus meiner Bude gleich wieder ausgecheckt, in der Hoffnung vielleicht doch was Besseres zu finden. Beim anschliessenden Fruehstueck bin ich auf einen Israeli und einen Franzosen gestossen. Gemeinsam haben wir eine Ein-Tages-Sight-Seeing-Tour gestartet und ziemlich schnell erkannt, dass es nicht viele Menschen mit aehnlichen Absichten in dieser Stadt zu geben scheint (was moeglicherweise daran liegt, dass es hier nicht allzuviel gibt, dass als Sehenswuerdigkeit bezeichnet werden koennte).
Es gibt ein Nationalmuseum (das von aussen ausschaut wie eine typische Lagerhalle im Sueden Wiens), eine Art Triumphbogen aus den 1960ern (ziemlich vergammelt), ein Mahnmal des unbekannten Soldaten mit Gartenanlage rundherum (aus der wir von den Gaertnern sofort wieder rausgeschmissen wurden), einen Tempel (offenbar auch "Monument" genannt, Foto aus grosser Entfernung genuegt, je naeher man kommt, desto schlechter schaut das Ding aus) und ein Militaermuseum mit einem grossen schoenen Garten davor (wir waren an diesem Nachmittag wahrscheinlich die einzigen, die sich dorthin verirrt haben).
Ein daemliches Foto pro Reise muss erlaubt sein.
Am Abend hab ich mich zuerst mit den beiden Maedels von gestern getroffen, bin dann im Hotel der beiden Burschen von tagsueber eingecheckt und anschliessend auch noch weggehen mit ein paar Leuten und wieder die Maedels treffen. Neue Geschichten hat's leider keine mehr gegeben, der Abend war aber trotzdem ganz o.k..
19.1.
Nachdem saemtliche Highlights der Stadt schon am Vortag besichtigt wurden und die Bekanntschaften des letzten Tages nach Vang Vieng weitergereist sind, gibt's auch fuer mich hier nicht mehr viel zu machen und ich beschliesse die 4000 Inseln (alle im Mekong) ganz im Sueden des Landes an der kambodschanischen Grenze, zu besuchen.
Der Bus dorthin geht am Abend, es gibt also wieder mal ordenlich Zeit runterzubiegen, worin ich mittlerweile schon ziemlich geuebt bin: Spazieren gehen, essen, irgendwo sitzen bleiben und was trinken, ein paar Fotos schiessen, Internet und schon ist ein gemuetlicher Tag absolviert.
Den ganzen Tag ueber hab ich erstaunlicherweise fast keine bekannten Gesichter gesehen. Statt dessen hab ich wieder mal einen Mopedunfall sehen duerfen (der dritte innerhalb von fuenf Tagen), witzigerweise genau vorm Spital der Stadt, der Verunglueckte ist sofort reinspaziert.
Aufbruch: | 12.12.2006 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 31.01.2007 |
Laos