Overlander-Safari Kenia/Tansania 2007
Ngorongoro Krater und japanische Handschuhe
24.03.2007
Was für eine Nacht ! Darauf erstmal ein herzhaftes Frühstück ! In meinen Augen ist "herzhaft" sonst etwas anderes, als Toast mit Marmelade, aber in Afrika kann das durchgehen.
Kalt war es an diesem wieder mal sehr frühen Morgen. Wir wurden abgeholt von 2 Landrovern mit Fahrer/Guide, die uns in den Krater fahren sollten. Das erste verfrorene und müde Foto entstand am Parkeingang...
Aber egal, wir wollten Tiere sehen ! Und natürlich eine der aufregendsten Calderas der Welt ! Erstmal mußten wir aber über eine ziemlich schlechte Serpentinen-Piste runter in den Krater. Es war eigentlich nur eine weitere der vielen Schlagloch-Pisten, die wir schon überlebt hatten, aber diesmal rebellierte auch mein Magen. Mit war leicht übel. Als wir aber unten angekommen waren, ging es mir schon wieder besser und während unser Fahrer den Landrover vom Dach befreite und wir uns kurz die Beine vertreten konnten an der herrlich frischen Luft, erholte ich mich schnell von dem leichten Anflug von Übelkeit. Auf unserem game drive durch den Krater sahen wir wieder Löwen, Elefanten, einen Gepard, Hippos, Hyänen und auch einen besonders schönen Kronenkranich.
Was hat es nun mit den japanischen Handschuhen auf sich ? Meine Mitreisenden waren alle noch nie in Asien gewesen und kannten im Gegensatz zu mir, die Angewohnheit der Japaner (und anderer Asiaten) nicht, sich wirklich sehr konsequent gegen Sonne zu schützen. Am Hippo Pool hatten sich einige Landrover versammelt, darunter auch einer mit offensichtlich japanischen Touristen. Während alle konzentriert die Hippos betrachteten, amüsierte ich mich über das Outfit der Asiaten: Lange weiße Handschuhe, Mundschutz, Hut, Kleidung, die jeden Fleck Haut bedeckte. Ich machte meine Mitstreiter auf diesen Anblick aufmerksam und sie wunderten sich sehr. Daraufhin erklärte ich, daß braune Haut im asiatischen Teil der Welt nicht als schick, gesund und sportlich angesehen wird, sondern schlicht als hässlich gilt. Und somit mußte natürlich auch ein Foto von den vermummten Japanern geschossen werden - insbesondere die über ellenbogenlangen Handschuhe sind schon ein seeeeehr merkwürdiger Anblick in Afrika !
Über eine noch viel fiesere Piste, als die, über die wir in den Krater hineingefahren waren, verließen wir ihn wieder gegen Mittag. Die Aussicht war atemberaubend. Zurück im camp gab es lunch und dann machten wir uns auf. Wohin - das wußte (außer unseren Guides) eigentlich niemand. Es war uns auch egal, wir machten uns - wie üblich - auf eine stundenlange Weiterfahrt gefasst. Aber diesmal kam es anders: Nach einem Fotostopp am Lake Manyara fuhren wir nur noch eine kurze Strecke und waren am frühen Nachmittag schon da ! Und was für eine campsite ! Luxus !!! Ein Pool !!! Heiße Duschen ! Eine gemütliche Bar mit Sofas und Sesseln ! Während des Zeltaufbauens kam eine junge Frau herum und fragte uns, ob wir Wäsche zu waschen hätten ! Ein überdachter Unterstand für unsere Camping-Küche ! Und sogar ein Laden + Souvenirshop !!! Und dann noch Freizeit für den Rest des Tages - wir konnten unser Glück nicht fassen. Das war ja wie U R L A U B ! Es dauerte nicht lange und fast alle stürzten sich in den Pool. Das war einfach herrlich. Die Suppe wurde uns ein klitzekleines Bisschen versalzen, weil es bald anfing zu regnen, aber seit wann stört warmer Regen, wenn man eh schon im warmen Pool planscht ? Ein aufkommendes Gewitter trieb uns dann doch aus dem Pool und unter die heißen Duschen, aber auch das war ja eine echte Wohltat. Nachdem wir die vergangenen Tage fast keine Minute Leerlauf gehabt hatten, wußten wir fast schon gar nicht mehr, wie man die Zeit bis zum Abendessen totschlagen könnte. Das war richtig ungewohnt, einfach mal Z E I T zu haben. Wir fanden heraus, daß man Zeit sehr gut mit einem Drink an der Bar totschlagen konnte und genossen dann unser sehr leckeres Braai. Anschließend war unsere Kreativität gefragt, denn zum Abschluß der Tour sollte es T-Shirts geben, deren Aufdruck wir nun selbst designen sollten. Es stellte sich heraus, daß unsere Truppe nicht wirklich künstlerisch begabt war, aber wir kriegten etwas zustande. Georgie sollte morgen früh mit dem Bus nach Arusha fahren, die T-Shirts bedrucken lassen, das Abendessen einkaufen und versuchen, das dringend benötigte Ersatzteil für den Truck zu organisieren. Nach getaner Design-Arbeit zogen wir um in die Bar und ließen den Abend dort ausklingen. Die Geräusche, die ich heute Nacht in meinem Zelt hörte, waren ganz andere: Ich wurde unfreiwillige Zeugin des Telefonats unseres Tourguides mit seiner Schweizer Freundin. Nun ja, auch schön, irgendwie...
Aufbruch: | 16.03.2007 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 28.03.2007 |
Tansania