Ägypten mit dem 4x4-Wohnmobil 2007-2008
Aegypten 3
Ägypten, Weihnachten 2007
Wir haben uns 5 Tage in "Salma`s Camp" bei Giseh aufgehalten und von dort aus die Pyramiden und Kairo besichtigt: Das macht man am besten mit einem Taxi (sehr preiswert, wenn man hartnackig verhandelt). Aber zu den Pyramiden, die in Sichtweite unseres Camps standen, konnten wir es uns nicht nehmen lassen, mit unserem "Truck" zu fahren, da wir wussten, dass man für ein paar Cent zusätzlichen Eintritt in das Gelände kommt. Wir haben das dann sehr genossen, mit unserem "modernen" Gefährt zwischen den archaischen über 4000 Jahre alten Monumenten zu stehen und nur zu staunen über die grandiosen Bauwerke. Noch beeindruckender war es, auf den Spuren der Priester und Pharaonen zu wandeln und die Harmonie der Anlagen auf sich zu wirken zu lassen. Ohne Mühen haben wir auch noch zwei der streng limitierten Eintrittskarten für die Cheops-Pyramide erhalten und das innere dieser grössten Pyramide besichtigt: Eng, stickig aber sehens- und erlebenswert, man "fühlt" die über 2Millionen Steine förmlich um sich herum.
In Kairo selbst war der Besuch des Ägyptischen Museums ein Muss, das sich wirklich gelohnt hat. Viele Exponate stellten einen direkten Bezug zu den von uns besichtigten Anlagen (Karnak, Luxor, Theben, Giseh) dar und mit einer relativ guten Beschreibung in unserem Reiseführer konnte man einiges zu Leben und Gebräuchen der "alten" Ägypter nachvollziehen.
Zum Mittagessen haben wir uns in die Suqs von Kairo gewagt und mit Essen "aus der Hand" das orientalische Treiben beobachtet: Esel, Schafe, Hühner, ... Mitten in der Grossstadt; vielfältige Düfte, Gerüche, Gestank. Geschäftigkeit neben viel Muse an allen Ecken.
Kairo ist von einem dichten Smog überzogen, so dass wir froh waren, nach einem Generaleinkauf in einem französischen Supermarkt, wider auf einer Wüstenautobahn Richtung Suez-Kanal zu fahren. Vom Kanal selbst haben wir, ausser den Aufbauten eines vorbeiziehenden Frachters, praktisch nichts mitbekommen, da beidseitig weitläufig abgesperrt ist und wir den Tunnel nehmen mussten. Nach zügiger Fahrt kamen wir auf dem Sinai an, wo wir auf eine wenig befahrene Seitenstrasse auswichen und in einem einsamen Wadi übernachteten.
Am folgenden Tag fuhren wir weiter durch das malerische und später wilde Wadi Feiran zum Katharinenkloster am Gebel Sinai (Moses-Berg). Zunächst waren wir vom Kloster etwas enttäuscht, da es am Abend im Schatten lag und dadurch sehr unscheinbar wirkte. Am nächsten Morgen brachen wir auf, um den Mosesberg per Pedes zu erklimmen. Jetzt im Morgenlicht entfaltete das Kloster auch seine besondere Stimmung, die sich auch auf uns übertrug. Nach kurzer Besichtigung (der "brennende" Dornenbusch steht da wirklich),
ging es auf steilen Wegen und Treppen auf fast 2300m. Jetzt kurz vor Weihnachten waren die Temperaturen erträglich. Schon auf dem Weg zeigte sich die volle Schönheit der Sinaiberge, aber der Rundumblick auf dem Gipfel war dann einmalig. Die Sicht ging bis weit über das Rote Meer nach Saudi Arabien und bis nach Israel hinein. Ein wirklich würdiger Berg für die Überreichung der Zehn Gebote. Man spürt die Ausstrahlung dieses besondern Ortes vor allem auch, da wir alleine auf dem Gipfel waren, da die Pauschaltouristen zum Mittagessen wider im Hotel sein mussten.
Am nächsten Tag sind wir über eine Piste durch ein enges Wadi in ein weites Hochtal gefahren, in dem ein belgischer Künstler grosse Felsblöcke mit blauer Farbe bemalt hat (Peace Junktion). Das Pendant dazu hatten wir vor einem Jahr schon in Marokko (im Antiatlasgebirge) besichtigt. Auch wenn man geteilter Meinung über ein solches Kunstwerk - über 20 Tonnen Farbe - in der Natur sein kann, eine besondere Wirkung hat das einsame Wüstental dadurch erhalten und überträgt sich fast meditativ auf den Betrachter.
Die restliche Fahrt durch den Sinai gestaltete sich weiterhin sehr abwechslungsreich, so dass wir öfter anhielten und mit kurzen Wanderungen die Landschaft genossen und ganz nebenbei noch vorpharaonische (steinzeitliche) "Nuwamis" - Grab- oder Schutzbauten, die Gelehrten streiten sich - besichtigten.
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Am Golf von Aqaba angekommen, haben wir uns dann planmässig eine Auszeit gegönnt und uns in einer sehr schönen Sandbucht mit Korallenriff in einem, nach ägyptischen Verhältnissen, teuren Camp ein paar Tage ausgeruht.
Weihnachten und Sylvester wollten wir dann auf der jordanischen Seite verbringen, zumal es dort ein "International Tourist Camp" geben sollte, auf dem wir gleich gesinnte Globetrotter zum Erfahrungsaustausch zu treffen hofften. Also haben wir für den 24. Dezember eine Fähre gebucht, in der Annahme dann abends am Camp zu sein. Wir haben aber die Rechnung ohne den Wirt rsp. ohne die Fährgesellschaft gemacht: Erst mal über 2 Stunden Verspätung und dann fuhr der Seelenverkäufer so langsam, dass er für die kurze Strecke über 5 Stunden brauchte. Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet! Da sich unsere Verpflegung im Auto auf dem verschlossenen Parkdeck befand, kauften wir uns von unseren letzten Ägyptischen Pfund 2 Tüten Kartoffelchips als Weihnachtsfestessen. Noch 1 Stunde am Zoll, was recht schnell war, und wir sind gegen 23 Uhr an einem Strandparklatz bei Aqaba gelandet: Das Camp gab es nicht mehr. Inzwischen hat man hier einen "Aqaba Marine Park" zum Schutze der Riffs eingerichtet und ein freundlicher Ranger hat uns dann am nächsten Tag darauf aufmerksam gemacht, dass man zwar auf speziell ausgewiesenen Flächen übernachten darf, aber dafür auch ordentlich berappen muss. Da wir aber die einzigen Gäste waren, zogen wir es vor, in ein privates Camp, " Beduin Garden Village", umzuziehen, wo wir Wohnmobillisten (2 Berliner, 2Belgier und 4 Holländer) trafen, mit denen wir uns ganz gut verstanden und deshalb - und auch wegen des guten Wetters - beschlossen, bis über Sylvester zu bleiben ...
Anmerkung: Leider ist der Internetanschluss hier im Camp so langsam, dass ich jetzt nach weit ueber einer Stunde abbrechen muss und die Bilder bei naechster,hoffentlich besserer, Gelegenheit einfuegen werde.
Aufbruch: | 16.10.2007 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | April 2008 |
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