Work & Travel Australien
Tasmania
Nachdem ich nun fast drei Monate in Melbourne bzw. Victoria feststeckte stand nun endlich ein neues Ziel auf dem Programm: Tasmanien! Zugegebenermassen war ich doch etwas aufgeregt, wirklich ganz alleine zu reisen... also buchte ich kurzfristig eine Tour .
Angekommen in Hobart, war ich erstmal enttaeusscht: Das 2. schoenste Hafenstaedtchen der Welt hatte ich mir doch etwas anders vorgestellt gehabt. Nichts destotrotz liess ich keine Zeit verstreichen und habe mir die ganze Stadt (in 2 Stunden) angeschaut und auch schoene Seiten entdeckt. Wenn auch selbst Starbucks schon um 5 Uhr nachmittags geschlossen hat.
Jedenfalls war ich abends froh, dass am naechsten Tag meine Rundreise losgehen sollte. Puenktlich um 6 Uhr morgens wurde ich also von unserer Reiseleiterin Erica abgeholt. Mit dabei waren noch 8 andere Teilnehmer. Garreth aus London, Eija und Tiina aus Finland, Berry aus Frankreich, zwei Maedchen aus Israel und Felix & Julie aus Melbourne. Unser erster Halt war im Mount Field National Park, wo wir die Russel Falls, sowie die hoechsten Baeume Tasmaniens bestaunt haben. Hmmhh, ok belassen wir es bei "angeschaut" . Highlight waren wohl eher die suessen kleinen Pademelons die wir zwischen den Baeumen entdeckt haben.
Weiter ging es zum Franklin Gordon National Park, wo wir an einem kleinen See entlang gewandert sind, immer in der Hoffnung die beruehmten Platypus zu erspaehen. Leider hat sich dieser Wunsch nicht erfuellt, dafuer haben uns aber unzaehlige Kakadus begleitet. Die erste Nacht haben wir dann in einem netten kleinen Haeuschen in Strahan verbracht, direkt an einem Haefchen.
Wer weiss, vielleicht schwammen hier gerade 5 Schnabeltiere hinter mir...? Wer eins entdeckt bekommt ein Eis
Am naechsten Tag ging es zu den Henty Sanddunes. Man faehrt voellig ueberraschend von Farmland und Waeldern umgeben, direkt auf diese riesige Sanduenen zu. Wir sind gerade mal 1 Stunde dort umhergewandert und waren aber schon alle total fertig danach. Die Sandduenen Wettrennen die ich mit Felix hatte, haben diese Situation nicht gerade verbessert...
Danach ging es Richtung Cradle Mountain Region. Einige Zwischenstopps haben wir fuer ein paar Wasserfaelle gemacht, damit unsere " Wasserfallfotoscollection" auch tatsaechlich vollstaendig ist . Nach unzaehligen bunten Bergen ( ja wirklich! Dort waren frueher Mienen und durch die ganzen.. Mineralien(???) haben sich die Felsen verfaerbt) sind wir dann im kleinen und etwas suspekt wirkendem Staedtchen Zeehan angekommen, wo wir uebernachteten.
Der 3 Tag war dann mein persoenlicher Lieblingstag. Da ich ja unbedingt ein Schnabeltier sehen wollte, hatte Erica beschlossen an diesem Morgen mit mir auf eine Kajaktour zu gehen, da wir einen grossen See direkt vor der Haustuere hatten. So stand ich also um 5 Uhr (morgens natuerlich!) fertig vor der Tuer. Und schon nach einer halben Stunde paddeln ("schon" ist falsch, mein Arm war naemlich echt schon lahm) haben wir doch tatsaechlich ein Schnabeltier gesehen. Allerdings war ich uebberascht wie klein die sind... Ein Foto konnte ich leider nicht schiessen da das Boot schon bedrohlich geschwankt hatte und wir kennen ja alle die *blubb blubb blubb* Geschichte . Ausserdem sind die Tiere viel zu schnell fuer mich...
Nach dem guten Start konnte es ja nur noch besser werden und tatsaechlich: Wir fuhren zum weltberuehmten Craddle Mountain und Erica hatte beschlossen mal eine neue Tour zu wagen und hat Gerreth, Felix und mich dazu ausserwaehlt sie zu begleiten. Der Rest der Gruppe machte also eine Wanderung um einen See ,der am Fusse des Cradle Mountains liegt, waehrend wir vier Abenteurer uns auf den Weg Richtung Gipfel machten. Und abenteuerlich war es allemal: Wir sind naemlich teiweise auf dem "Overland Treck " gewandert, ein ziemlich beruehmter Wanderweg. Um diesen zu erreichen, mussten wir aber erstmal an den Felsen entlang klettern, wenn die eigene Kraft nicht mehr ausreichte, eben an Eisenketten. Das wir fantstische Ausblicke hatten brauche ich wohl nicht extra zu erwaehnen, aber was dann kam, hat mich doch glatt umgehauen: SCHNEE!!! Man muss sich das so vorstellen: Man wandert bei 28 Grad in den Hoehenlagen Tasmaniens, kommt ziemlich angestrengt am letzten Felsvorsprung an und dahinter sieht man Schnee! Wie dieser Schnee bei der Temperatur ueberhaupt liegen bleiben kann? Kein Plan!
Das ist ein Teil des beruehmten Overland Tracks. Wenn man ihn von vorne bis hinten abwandert braucht man im besten Fall 6 Tage.
Als wir uns dann zur Staerkung am Berg niederliessen, kam Erica mit ein paar Blaettern an, die wir doch mal probieren sollten. Da sie wie Eukalyptus gerochen haben, haben wir das natuerlichg gleich getan... und dabei schier unsere Zungen verloren... es war naemlich Mountain Pepper. Schaerfer wie Chili wuerde ich behaupten! Tja, selber Schuld wenn man vorher nicht fragt, sondern einfach tut, was einem andere sagen . Auf dem Rueckweg haben wir dann noch mehr Glueck gehabt: Wir haben die seltenen "Wedge- tailed eagles" gesehen. Zwei Stueck um genau zu sein, ca. 3 Meter gross. Ehrlich gesagt habe ich total Angst gekriegt, das war wie ein Flugzeug ueber meinem Kopf! Als sie dann weiter weg waren und ich den Schock ueberwunden habe, konnte auch ich den Anblick geniessen. Da hat mich die giftige Copperhead Snake die uns spaeter ueber den Weg geschlaengelt ist doch glatt kalt gelassen. Als wir wieder im Tal angekommen sind, nach 5 Stunden wandern haben wir als i- Tuepfelchen noch Wombats und Echidnas gesehen. Wenn das nicht mal ein Wildlife Day war!!! Damit war dann die Wstkueste Tasmaniens auch abgeschlossen.
Danach ging es Richtung Ostkueste. Zugegebenermassen war dieser Teil im Vergleich zu den vorangegangenen Tagen regelrecht langweilig. An der Ostkueste gibt es naemlich hauptsaechlich Sansdtraende, die zwar schoen zum anschauen sind, aber da das Wetter zu kalt ist und man nicht schwimmen konnte, wurde es auf Dauer doch etwas langweilig. Meistens haben wir dann Cricket am Strand gespielt. So habe ich nebenbei noch einen typisch australischen Sport ausgeuebt und nach dem vielen Essen das wir verschlungen haben, war das auch dringend noetig . Dass ich wieder eine halbe Tonne Muscheln gesammlte habe und so mit einem raschelnden Rucksack herumlief war ja auch klar...
Bicheno Blowhole... Hier treffen die Wellen so auf den Felsen, das das Wasser durch ein Loch wie eine Fontaene hochschiesst.
Der beruehmte Freycinet Nationalpark mit Wineglass Bay. Wineglass deshalb, weil die Fischer damals immer die Walefaenge in die Bucht transportiert haben und durch deren Blut hat sich das Wasser dann immer rot gefaerbt...
Tja und so schnell gingen die 6 Tage rum. Da wir uns alle so gut verstanden hatten, haben wir die Tour noch um einen Tag verlaengert, wir haben uns also alle inklusive Guide im gleichen Hostel einquartiert und noch einen Tag in Hobart verbracht. Eigentlich der perfekte Abschluss und so machte ich mich Mittwoch nachmittags zufrieden auf den Weg zum Flughafen.
Haha, doch nun hat Mr. Schicksal seit langer Zeit mal wieder zugeschlagen: Als ich naemlich mit meinem ganzen Gepaeck am Schalter stand, meinte der nette Herr dass es ein Problem gaebe: mein Reisebuero hatte irgendwas falsch gebucht und ich sollte doch bitte noch mal am naechsten Tag kommen, zur gleichen Zeit, und koennte dann den Flug nehmen. Nun stand ich also da, kein Zimmer in Hobart, mit all meinem Gepaeck. Aber gut nicht so schlimm, bin ich eben zurueck in die Stadt gefahren (uebrigens mit dem selben Fahrer der mich zum Flughafen gebracht hatte *peinlich*) und habe mich eben nochmal in ein Hostel einquartiert. Als ich mich damit abgefunden hatte noch einmal 24 Stunden in der Stadt die niemals schlaeft (Aehmn....) zu bleiben, oeffnete ich meinen Backpack und siehe da: Mein komplettes Shampoo ist explodiert und wirklich ALLES war blau. Mit etwas Wut im Bauch bin ich also ins Bett und konnte es kaum noch abwarten am naechstem Morgen auszuchecken. Das auesserte sich dann so, dass ich die Treppe zur Rezeption nicht heruntergelaufen sondern gefallen bin, mit all meinem Gepaeck, wie eine Oma. Nachdem ich (und auch die Rezeptionistinnen) auch diesen Schock ueberwunden hatten, ging es also endlich Richtung Flughafen. Ueberraschung: Dort wurde ich von einem Feuerwehrmann und einer Aerztin sowie einem Rollstuhl empfangen. Die Rezeptionistin hatte sich naemlich Sorgen gemacht weil mein Knoechel angeschwollen ist und ganz blau war, dass sie am Flughafen angerufen hatte. Jedenfalls wurde ich also trotz Gegenwehr ( "I'm alright! Really!!!" -"That's ok, we just want to make sure that you are really ok!") durch Securitychecks geschleust, ich musste weder einchecken noch sonst irgendwas machen und wurde dann in einen kleinen Raum gebrach wo man mich mit Eispacks und Bandagen zupflasterte. Da die Tasmanier unglaublich nette Leute sind (und wohl auch etwas Langeweile hatten), hat sich dann das Sicherheitspersonal abgewechselt und alle 15 Minuten kam jemand Neues zu mir sodass ich nicht alleine im Raum warten musste. Am Ende war mir einfach alles nur noch peinlich weil ich behandelt wurde wie ein Notfallpatient, dabei war es ja doch nur der Knoechel. Das ich 3 Sitze im Flugzeug fuer mich alleine bekommen habe, hat mir dann aber doch gefallen. Jaja, so schnell werde ich diese Reise wohl nicht vergessen
Aufbruch: | 20.08.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | August 2008 |