Work & Travel Australien
Australien Teil 2: Kangaroo Island
Nachdem im Dezember meine Tour nach Kangaroo Island den Buschfeuern zum Opfer fiel, drohte diesmal mein verloren gegangenes Gepaeck meine Tour zu verhindern. Zum Glueck tauchte ein Tag spaeter mein geliebter roter Backpack unversehrt auf- er war in Frankfurt vergessen worden...
So konnte es aber nun endlich los gehen:
Mit der Ferry ging es in 45 Minuten auf die wunderschoene Insel. Dort angekommen ging es erst mal auf einen kleinen Huegel um einen groben Ueberblick ueber die Insel zu erhalten.
Danach ging es Richtung Vivonne Bay, wo uns das Meer in allen schoenen Farben erwartete.
Da so ein Strand zugegebenermassen ganz nett aussieht, aber nicht unbedingt Highlight einer Tour ist, raubte es uns um die Ecke schier den Atem. Hunderte Australische Seeloewen erwarteten uns dort am "Seal Bay". Mit einer Rangerin durften wir ganz nah an den Tieren vorbeigehen, allerdings immer mit einem Sicherheitsabstand von 10 Metern, da Seeloewen (natuerlich hauptsaechlich die Maennchen) sehr aggressiv sind.
Wir hatten ausserdem das Glueck, dass zur Zeit die Jungtiere am Strand sind. Und noch mehr Gluek hatte ich, als ein Jungtier auf mich zugewatschelt kam. Es war auf der Suche nach seiner Mutter und da hatte es mich wohl verwechselt. Jedenfalls kam es bis zu meinen Fuessen, wo mir etwas mulmig wurde, weil die Rangerin mich warnte, dass auch die Jungtiere beissen koennen und ich mich deshalb nicht bewegen sollte. Als ich sein jaulen nicht erwiederte watschelte das Kleine dann irgendwann wieder davon.
So suess das alles war, wenn das Junge seine Mutter nicht mehr findet (weil diese z.B. vom grossen weissen Hai gefressen wurde) wird es verhungern, da andere Muetter keine Waisen aufnehmen. Diesen traurigen Teil der Geschichte sollte man nicht vorenthalten.
Nach dem Meeresteil ging es auf in das andere Extrem: Little Sahara. Das ist eine riessige Sandduene. Nachdem wir eine halbe Stunde durch den Sand laufen mussten (nicht zu vergessen: bei 37 Grad und bruetender Sonne) und wir uns alle die Fuesse verbrannt hatten, musste wir auch noch auf die Duene hinauf klettern, damit wir Sandboarden konnten. Man koennte es auch kostenlose Zahnpolitur nennen, da besonders grinsende Menschen wie ich bei der Abfahrt den ganzen Sand zwischen den Zaehnen hatten.Selbst abends beim Essen hat es noch geknirscht!
Nach einem kurzen Abstecher zum Strand um den Sand loszuwerden ging es auf zu unserem Nachtlager. Das wir dort viele Tiere sehen wuerden, liessen die vielen Kaenguruhs, Wallabies und der Koala, direkt auf dem Baum nebenan, erahnen.
Mitten in der Nacht zog dann staendig etwas an meinem Schlafsack. Leider war es so dunkel dass ich kaum etwas erkennen konnte, ich habe nur realisiert, dass da irgendein Tier ist...
Leider hatte ich nur meinen Foto zur Hand, mit dessen Blitz ich etwas Licht ins dunkle bringen konnte. Da war ein Opposum!
Wir machten auch noch eine Nachtwanderung, wo wir, ausgeruestet mit einer Rotlicht Lampe, auf Pinguin Jagd gingen.
Die Nacht verbrachten wir in sogenannten Swags, riesen Schlafsaecke, in die der eigentliche Schlafsack kommt. Das hielt uns schoen warm und man wurde nicht ganz so nass vom Morgentau. Nachts konnte man Milliarden Sterne sehen, aber ich war so muede und konnte den Anblick nur wenige Minuten geniessen bis ich tief und fest einschlief...
Am naechsten Tag ging es dann in den Flinders Chase National Park. Das ist der groesste Nationalpark auf Kangaroo Island. Leider fielen 70% des Parks den Buschfeuern zum Opfer, wobei man dazu sagen muss, dass es natuerliche Buschfeuer waren und die Natur braucht diese sogar, da einige Baeume und Straucher erst dann wieder wachsen und gedeihen, wenn sie durch ein Feuer "aktiviert" werden. Dadurch entstand eine Art Mosaik im Park: Die gruenen Flaechen sind die, in denen es vor zwei Jahren gebrannt hat, die schwarzen Flaechen die, wo es im Dezember gebrannt hat und die braunen Flaechen werden in nachster Zeit brennen.
Am Ende des Nationalparks liegen die "Remarkable Rocks". Fantastische Felsen, von Wind und Wetter geformt...
Man kann kaum glauben, wie viele Fotos man von einer Hand voll Felsen machen kann, jedenfalls wanderten wir nach dem Fotoshooting die Klippen entlang, zum Admirals Arch. Dort lebt eine Kolonie der Neuseeland Seeloewen. Admirals Arch wurde von Wellen und Wind geform und ist wie eine Art torbogen zu der Kolonie. Wenn ihr das auch sehen wollt, solltet ihr das schnellstmoeglichst tun, da das Gestein sehr poroes ist und das bald einstuerzt.
Leider ist das Foto auf dieser Seite zu klein, aber sowohl auf den Felsen als auch im Meer sieht man ausgelassene Seelowen.
Zum Abschluss ging es noch zum beruehmten Pennington Bay, der ein bisschen Riff Charakter hat.
Schliesslich mussten wir die tolle Insel verlassen und wurden zur Ueberraschung diesmal mit einem Fischerboot ans Festland gebracht und konnten so nochmal die Meeresbrise tanken...
Aufbruch: | 20.08.2007 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | August 2008 |