Myanmar - Birma - Burma November 2005
Mandalay
12.11.2005
Es gibt einen ganz wunderbaren Roman über die Geschichte des letzten Königs von Burma: "Der Glaspalast". Dieses Buch und natürlich die "Burmese days" von Orson Welles sind die Pflichtlektüre für Burma-Reisende (vom unvermeidlichen Lonely Planet mal abgesehen Ich bin ja lese-verrückt und hatte beide Bücher gelesen. Gespannt war ich heute deswegen extrem auf den Nachbau des Glaspalastes, ehemalige Residenz des Königs von Burma. Das Original wurde im 2. Weltkrieg leider komplett zerstört, denn es bestand hauptsächlich aus Holz und brannte vollständig nieder. Man hat ihn aber versucht, wieder aufzubauen - leider zum größten Teil aus Beton. Charme hat das Teil leider überhaupt nicht und es vermittelt auch nicht viel Athmosphäre, denn es ist weitgehend leer.
Wir hielten uns hier auch nicht sehr lange auf, sondern machten uns auf die Kunsthandwerk-Tour. Blattgoldschläger, Bronzeschmiede, Marmor- und Alabastersteinmetze, Stickerinnen. Das war hochinteressant ! Und harte, schlechtbezahlte Arbeit für die Jungs und Mädels...
Es werden nicht nur Buddhas in Stein gehauen, wer sich seine eigene Visage als Marmorstatue auf die Terrasse stellen will, kann sie hier herstellen lassen und inkl. shipping nach Europa ist das gar nicht mal teuer ! Naja, wer´s braucht ?
Nun besuchten wir eine der heiligsten Pagoden Burmas - die Mahamuni Paya in Mandalay. Die zentrale Buddhafigur ist so dermaßen mit Blattgold beklebt, daß sie teilweise nur noch wie ein Goldklumpen aussieht. Frauen dürfen nicht Hand anlegen ! Diese Pagode ist riesig und es gibt sehr viel zu entdecken auf dem Gelände.
Heute ist Shwenandaw Kyaung ein Kloster, aber es war einmal ein Teil der ehemaligen Palastanlage und wurde versetzt und ist deswegen auch unversehrt, wenn man mal von den fehlenden Glaselementen absieht und die wetterbedingten Holzschäden vergisst. Es ist einfach wunderschön !
Die Kuthodaw Pagode ist das größte Buch der Welt ! Jede der 729 Stupas hier enthält einen geschriebenen Teil der Tripitaka. Würde man jeden Tag 8 Stunden lesen, würde es 450 Tage dauern, bis man mit dem "Buch" durch wäre. König Mindon hat 2400 Mönche in einer Staffel nonstop das "Buch" in 6 Monaten lesen lassen ! Ist doch total irre, oder ?
Auch dieser Tag schien wieder mit mehr als 24 Stunden aufzuwarten, denn es ging weiter auf den Mandalay Hill. Ich war eigentlich immer noch total fasziniert von dem Städtenamen "Mandalay" - es klingt so exotisch und so nach Mandel und way und so warm und so tropisch und so weich... ach ich weiß auch nicht, nach Robby Williams und einfach so schön !!! Ich finde "Mandalay" ist der schönste Städte-Name der Welt !
Höhepunkt des Tages - im wahrsten Sinne des Wortes - Mandalay Hill. Mit toller Aussicht und Pagode, Pagode, Pagode !!!
Zurück im Hotel war auch heute abend der Dinner-Lärm von unten nicht zu überhören und deswegen drehte ich heute Abend einen alten James-Bond-Film auf volle Lautstärke, um meine "Ruhe" zu haben... Ich schlief eh bald ein, denn auch dieser Tag war mal wieder sehr lang gewesen...
Aufbruch: | 05.11.2005 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 21.11.2005 |