Myanmar - Birma - Burma November 2005
Mandalay´s Umgebung
13.11.2005
Heute widmeten wir uns einigen sehr interessanten Zielen in der Umgebung Mandalays.
2 Jahrhunderte hat sie schon überstanden und mit 1,2 KM ist sie die längste Teakholz-Brücke der Welt.
Bedrückend sind die vielen Lepra-Kranken, die auf der Brücke betteln. K. ist wirklich ein herzensguter Mensch und ging mir mit gutem Beispiel voran: Sie gab jedem einzelnen Bettler ein paar Kyat - und ich tat es ihr nach.
Wir fuhren nun zu einem berühmten Kloster, wo man den Mönchen beim Mittagessen zusehen kann, was ich als etwas sehr zweifelhaftes Unterfangen empfand. Wie würde man sich selbst wohl vorkommen, wenn zig gaffende Touristen durch Fenster einem beim Essen zugucken ??? Aber es ist eine "Touristen-Attraktion" und entsprechend viele waren dort. Ich habe jetzt leider echt keinen Schimmer mehr, wie dieses Kloster heißt, aber laut K. ist es eines der Klöster mit den diszipliniertesten Mönchen, in deren Unterkünfte man übrigens auch hineinsehen kann. Die Mönche sehen das aber scheinbar recht pragmatisch, denn für den teilweisen Verzicht auf Privatsphäre, fordern sie von den Besuchern recht erfolgreich Spenden ein. Ich hatte den Eindruck, daß kaum ein Tourist es wagte, ohne eine Spende geleistet zu haben, wieder zu gehen. Auch ich trug mich natürlich ins Buch der Spender ein.
manchmal fand ich die Ausstattung von Pagoden etwas seltsam...aber es hat natürlich alles seine Bedeutung.
Jetzt war erstmal Essenfassen angesagt und wir speisten ganz genüßlich in einem schönen Restaurant direkt am Fluß. K. fragte mich, wie ich den heutigen Nachmittag verbringen wolle, denn vorgesehen war jetzt eigentlich die Rückfahrt nach Mandalay und Zeit zur freien Verfügung. Sie schlug mir als Alternative eine Bootsfahrt nach Mingun vor und meinte, das wäre doch spannender als alleine in Mandalay umherzuwandern. Ok ! "Wenn Du nochmal das Opfer bringst, mit mir Boot zu fahren und mitkommst, fahren wir nach Mingun !" K. grinste und verschwand sofort, um ein Boot zu organisieren. Ich finde das echt enorm: Kein Tourguide hier besitzt ein Handy, ja, überhaupt fast niemand besitzt eines, denn das ist hier noch viel zu teuer und Empfang hat man meist sowieso auch nicht. Und trotzdem kriegen die alles organisiert, und zwar fix ! Wo in (fast) jedem Land der Welt jeder zum Handy gegriffen hätte, rasen die hier einfach zu Fuß los und finden jemanden, der jemanden kennt, der wiederum jemanden kennt, der ein Boot und Zeit hat. Unglaublich. Naja, K. machte das sicher nicht zum ersten Mal...
König Bodawpaya hat tausende Sklaven und Kriegsgefangene 1790 mit dem Bau dieses sehr ehrgeizigen Projektes anfangen lassen. 1819 starb der König und die Bauarbeiten wurden eingestellt. Was man heute hier sieht ist nur ein Drittel dessen, was geplant war - der massive Sockel. Ein Erdbeben hat 1838 einen riesigen Riss in diesem wohl weltgrößten Ziegelsteinhaufen der Welt hinterlassen. Es ist ein beeindruckendes Monument !
Erstaunlich, wieviele Weltwunder Burma aufzuweisen hat ! Dies z.B. ist die größte, hängende, unversehrte Glocke der Welt ! (Eine größere gibt es noch in Moskau, aber die ist nicht heil !)
Unterwegs trafen wir ein junges Mädchen und sie lud uns spontan zu einer Führung durch das Dorf ein. Es war hammerinteressant !
So wird´s gemacht: Bambus in Streifen schneiden zum Matten flechten, die später zu Wänden und Zäunen werden.
Den Abend vertrieb ich mir im "Business Centre" des Hotels mit emails schreiben, was von hier erstaunlich schnell ging. So bekamen meine Lieben zu hause endlich mal wieder ein Lebenszeichen und ich entging dem Dinner-Lärm aus dem Hotelgarten...Später packte ich meine Siebensachen wieder zusammen, denn morgen früh sollte es zum Flughafen gehen: ab nach Heho. Von dort nach Taunggyi und zum Inle See. Es sollte spannend bleiben...
Aufbruch: | 05.11.2005 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 21.11.2005 |