Kanuwandern in Dalsland/Schweden
Der nächste Morgen
Am nächsten Morgen (18.6.2007) wache ich um 7.30 Uhr auf. Boris habe ich am Vorabend nicht mehr ins Zelt kommen gehört. Ich bin sofort nachdem ich in den Schlafsack gekrochen bin eingeschlaffen. Er hat dann noch etwas länger seine nasse Hose getrocknet. Schon bei der Ankunft auf diesem Platz sind uns unzählige Knots - sehr negativ - aufgefallen. Auf den Moment, an dem wir das Zelt verlassen haben sie scheinbar die ganze Nacht über gewartet. "Unvorstellbar klein und lästig wie Fußpilz" habe ich damals in mein Tagebuch geschrieben.
Blick aus dem Zelt
Das Wetter ist heute deutlich besser als gestern und so beeilen wir uns bei unseren Morgenaktivitäten (Wasserkochen, Kaffee kochen, Frühstücken und Lager abbauen) um möglichst viel von der Landschaft zu sehen. Wir wissen ja nicht, wie lange uns der Wettergott beisteht.
Schönwetter
Wind und Wellen sind heute mehr als gestern, aber Hauptsache es regnet nicht. Wir kommen gut voran und stoppen nur etwa 1 mal pro Stunde um kurz Kraft zu schöpfen oder etwas zu trinken. Wir schleppen zwar ständig mit einer Angel aber haben keinerlei Erfolg. Ich wusste zwar, dass die Seeen dieser Gegend Trinkwasserqualität aufweisen, doch bin ich dann doch fasziniert, wie klar das Wasser ist. Ich schätze die "Sicht-Tiefe" bei gutem Sonnenlichteinfall auf 5 Meter.
m Tagesverlauf klart der Himmel immer weiter auf und um die Nachmittagszeit gleiten wir durch eine völlig lautlose Landschaft. Wir genießen die Stille ohne Wind und Wellen. Weit und breit kein anderer Mensch in Sicht.
Wegen der beachtlichen Größe des Gewässers müssen wir immer wieder unsere aktuelle Position mit Karte und Kompass bestimmen. Ich hätte vor der Tour nie gedacht, dass man sich auf so einem "schmalen, gerade verlaufenden" See verirren kann, doch wir wären ohne Karte ganz schön aufgeschmissen. Immer wieder stoßen wir auf Seitenarme und Abzweigungen, die uns verleiten könnten ihnen zu folgen. Auch der ursprüngliche Plan, immer dem Ufer entlang zu fahren, wird sehr bald über Bord geworfen, auch wegen der belastenden Umwege die sich ergeben würden, wenn wir jede Bucht durchfahren müssten. Viele dieser Buchten stellen auf der Karte nur eine kleine Kerbe dar und verlaufen in der Natur dann hunderte Meter tief in das Landinnere.
Eigentlich wollen wir bis 15.00, vielleicht auch 16.00 Uhr unseren heutigen Lagerplatz finden. Doch einerseits das prächtige Wetter und andererseits die schwierige Kalkulierbarkeit der Länge unserer Tagesetappe machen einen Strich durch diese Rechnung. So paddeln wir weiter nach Norden, beobachten bei Nössemark eine Autofähre und einige Prachttaucher . Bis um etwa 17.30 Uhr gibt es nichts, was unsere Stimmung trüben könnte.
Prachttaucher
Aufbruch: | 16.06.2007 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 23.06.2007 |