Kanuwandern in Dalsland/Schweden
Erste Schwäche
Doch dann beginnen langsam unsere Kräfte zu schwinden.
Wir sind KO und wollen nur mehr "rechts ran" und irgendwo unser Zelt aufbauen. Leider wird daraus nichts, denn rund um Nössemark gibt es nur Steilufer (Ostufer) oder bewohntes Gebiet (Westufer-Nössemark).
Der nächste offizielle Lagerplatz - üblicherweise ausgestattet mit einer offene Holzhütte, einer Feuerstelle und manchmal auch einem Plumpsklo - liegt auf der Insel Tronsholmarna. Diese ist aber bisher nur am Horizont für uns zu erkennen und dass wir für diese Strecke wohl noch ein ordentliches Stück weit paddeln müssen kann ich schon abschätzen. Natürlich kommt nach und nach auch der Hunger auf, da wir ja tagsüber ausser dem selbstgebackenen Brötchen vom Morgen noch keine feste Nahrung in uns haben.
Wir beissen die Zähne zusammen (das darf man ruhig wörtlich verstehen) und irgendwann umschiffen wir endlich ganz langsam die Insel. Wir wollen nämlich möglichst nicht die Hütte nutzen, da das unserem ursprünglichen Plan - Wildnis pur - widersprechen würde.
So finden wir dann auf der Rückseite der Nachbarinsel (westseitig) einen tollen Platz für unser Zelt. Wir räumen alles aus und bauen das Lager auf. Schon eine halbe Stunde später beginnt Boris mit der Suche nach Feuerholz und ich koche unser Essen. Wir speisen 2 Portionen, jeder.
Ich bin sehr froh, ein Sportgel (Salbe) mit auf die Tour genommen zu haben, denn heute würde ich am liebsten die ganze Tube auf meine scherzende linke Schulter und den ganzen Arm auftragen. Auch die Vitamin- und Mineralbrausetabletten stehen uns gut an.
Abends um 21.00 Uhr sitze ich auf einem Felsen, schreibe in mein Tagebuch und sehe der Sonne zu, wie sie langsam am Norwegischen Horizont untergeht. Für die Nacht ist ausser Brot zu backen und vielleicht noch ein Bier zu trinken nichts geplant. Wir sind einfach beide zu müde. Für den kommenden Tag haben wir uns eine kürzere Etappe vorgenommen um unsere angeschlagenen Körper zu schonen und weil wir ja ohnehin gut vorangekommen sind.
Wir genießen den Sonnenuntergang
Der Horizont über Norwegen
Gegen 23.00 Uhr
Aufbruch: | 16.06.2007 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 23.06.2007 |