2003 - Ungarn - Rundreise
Tokay / Eger
7. Tag / 7.8.2003
So gegen acht Uhr morgens kam wieder Leben in die Puszta! Die Marktfahrer begannen, ihre Stände aufzubauen. Ich räumte mein Nachtlager auf - niemand hatte etwas dagegen, dass ich auf dem freien Feld übernachtet hatte. Das Leomobil parkte ich als erster "Kunde" ganz ordentlich auf dem Parkplatz. Beim Frühstücken beäugten wir uns wohl gegenseitig - die Marktfrauen und ich! Für wenig Geld erstand ich nachher 2 schöne Schaffelle, welche mir fortan in meiner Liegestätte zu wohligem Komfort verhelfen sollen!
So nach und nach trudelten die ersten Autos ein - doch vor dem grossen Ansturm wollte ich hier weg sein.
Das Ziel war klar, es ging in den Osten des Landes in Richtung Ukrainische Grenze. Quer durch die Puszta, vorbei an einsamen Bauernhöfen nach Tiszacsege, Polgar, Tiszalök, Tiszatardos, Tistaladàny hin nach Tokay. Die Felder waren hier merklich grüner, riesige Sonnenblumenfelder leuchteten mir entgegen, und an den Hängen der Hügel die Rebberge, bekannt für den feurigen Tokayer Rebensaft!
Richtung Tokay 2003 - Sonnenblumen
Richtung Tokay 2003 - Sonnenblumenfelder
Richtung Tokay 2003 - noch mehr Sonnenblumenfelder
Richtung Tokay 2003 - Sonnenblumenfelder in allen Variationen
Richtung Tokay 2003 - die ungarischen Gebirgszüge
Richtung Tokay 2003 - die Rebberge
Richtung Tokay 2003 - immer wieder Rebberge
Tokay 2003 - die ländliche Idylle
Tokay 2003 - das Kirchlein von Tokay ist zugleich auch das Zentrum der berühmten Weinstadt, die sich so hübsch an einen steilen Berhang kuschelt. Die Innenstadt ist für den Verkehr gesperrt. Bekannt ist der Ràkoczi-Keller! In den 1,6 km langen unterirdischen Gängen lagern Unmengen köstlichen Weines. Im Rahmen einer Führung, die mit einer Weinprobe verbunden ist, hat man die Möglichkeit, diese Unterwelt kennzulernen.
Ich blieb jedoch oberiridsch und verzichtete infolge der Hitze auf eine Weinprobe. Dafür gewann ich die Überzeugung, dass es wohl sehr praktisch wäre, mit einer absoluten Kurzhaarfrisur solche Besichtigungen zu erleben. Meine eher dezimierte Haarpracht bot so oder so keinen Schutz mehr gegen die intensive Sonnenbestrahlung.
Gesagt, getan - ich suchte in Tokay einen "Frizör-Salon" und brachte meine Bitte vor! Irgendwie hatte die 100-Kilo-Frau meinen Wunsch verstanden, sich aber doch nicht so recht getraut, meiner Haartracht den notwendigen Kurzschnitt zu verpassen. Doch was soll's: Fr. 2.70 hat die Prozedur gekostet!
Auf einem ruhigen Terrässchen des First-Class Hotels genehmigte ich mir dann doch ein Gläschen Tokayer - wirklich hervorragend!
Nach einer Pause ging die Fahrt weiter in Richtung Bodrogkeresztür, Szerencs, Misolc, der Grossstadt, die zu sozialistischen Zeiten noch düster und grau gewesen sein muss. Heute ist vieles renoviert und sauber. Doch Industriestädte sind nun nicht 1. Wahl für Touristen. Die Fahrt verlief zügig und bot wenig Sensationen. Nach Misolc fand ich mit Mühe eine Bergstrasse in Richtung Bükkszentlàszlo in einem stark bewaldeten Gebiet. Sich einfach mal dem Fahren hingeben - bis nach Felsötartany und schliesslich bot sich die Stadt Eger in ihrer ganzen Pracht dar.
Eger
Die Stadt Eger (Erlau) mit seinen 65'000 Einwohnern ist eine Barockstadt par excellence! Sie liegt an der Nahtstelle des Bükkgebirges und des Màtramassives, die sie vor den eisigen Nordwinden schützen, sodass hier ein mildes Klima herrscht und ein weltberühmter Wein gedeiht. Der feurige Tropfen, Egri Bikavér oder Erlauer Stierenblut genannt, braucht nicht erst gerühmt zu werden. Er soll schon den Mannen von Burghauptmann Istvàn Dobo beim Widerstand gegen die Übermacht der Türken Mut gemacht haben. Ob auch die legendären "kämpfenden Weiber" sich mit diesem Zaubertrank kräftigten, ist nirgends aufgeführt.
Im 18. JH. begann nach der Türkenzeit der Wideraufbau von Eger, die Stadt erhielt ihr heutiges barockes Gepräge.
- Ein paar Schritte von der Altstadt entfernt fand ich einen Parkplatz, auf dem ich mich für das Nachtlager einrichtete.
Der Stadtrundgang
Eger 2003 - Alter Bischofspalast, heute ein Burgmuseum, u.a. mit dem Gemälde: "die starken Weiber von Eger"
Eger 2003 - die Schlossmauer
Eger 2003 - Blick vom Schloss auf die Stadt
Eger 2003 - Blick auf die Stadt
Eger 2003 - Minorita templom, die Minoritenkirche mit dem ehemaligen Ordenshaus der Minoritenbrüder
Eger 2003 - die Minoritenkirche, eine der schönsten Barockanlagen Ungarns
Eger 2003 - Standbild des grossen Sohnes der Stadt, Dobo Istvàn
Eger 2003 - der Dobo Istvàn tér
Eger 2003 - Erseki Föszékesegyhàz, der erzbischöfliche Dom in klassizistischer Bauweise
Eger 2003 - Türbogen des erzbischöflichen Doms
Eger 2003 - die Kuppel des Doms
Eger 2003 - das erzbischöfliche Palais
Eger 2003 - Zeugen der Vergangenheit, das Minarett
Eger 2003 - prachtvolle Bauten
Eger 2003 - frische "Früchtchen" auf dem Markt
Beim Nachtessen auf der Veranda eines kleinen, aber feinen Restaurants machte ich Bekanntschaft mit deutschen Besuchern der Stadt. Wir mokierten uns über die in der Speisekarte erwähnten recht deftigen Hinweise auf die Besatzungszeit der Türken. Ein recht intensiver Abend mit einer Fülle von Diskussionsthemen!
Aufbruch: | 01.08.2003 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 17.08.2003 |
Esztergom
Österreich