2003 - Ungarn - Rundreise
Tokay / Eger: Höllökö / Gödollö / Visegrad
8. Tag / 8.8.2003
Das Palozendorf Höllökö war voerst mein nächst anvisiertes Ziel! Wenigstens durch einen Teil des Bükki Nemzeti Parks NP wollte ich fahren. Der Weg führte mich deshalb nach Szarvaskö, Bükkszentmarton, dann auf die stärker befahrene Strasse nach Pétervàsàra, dann nach Szécsény nahe der Slowakischen Grenze und wieder südlich durch wenig befahrene aber sehr schmucke Dörfer und durch einsame Felder hin nach Höllökö.
Was trieb mich denn in das abgelegene Dorf? In irgendeinem Reiseführer las ich von diesem Dorf - einem Bauerndorf, das mit seinen hübschen Häusern mit den geschnitzten Holzgauben immerhin als Bestandteil des "Weltkulturerbes" gilt. Den Mittelpunkt des Dorfes bildet eine Kirche gleicher Bauart. Das Dorfsträsslein ist mit Natursteinen ausgelegt. Im Umland gibt es sehr viele Weinberge (wer trinkt wohl all den Wein ...?) und im Hintergrund zeigt sich eine stolze Ritterburg.
Auf mich wirkte das Dorf wie ausgestorben, ein paar Touris suchten wie ich das ein wenig verlorene Weltkulturerbe!
Es zog mich wieder weiter in Richtung Süden, Csécse, Szarvasgede, Héhalom. Die Intensität des Verkehrs nahm eindeutig zu - ich war wohl in den Vororten Budapest's. In Aszod befuhr ich die Hauptstrasse, welche zeitweise parallel zur Nationalstrasse verlief.
Gödöllo lässt Frauenherzen höher schlagen
Gödöllös Anziehungsmagnet ist das Schloss, die Sommerresidenz der Habsburger. Es ist frisch renoviert und erstrahlt im neuen Glanz. Anhänger und Verehrerinnen der Kaiserin Sissi kommen hier voll auf ihre Kosten. Gemälde, Briefe und persönliche Gegenstände von ihr und ihrer Familie sind hier ausgestellt.
Gödöllö 2003 - Das Schloss der Kaiserin Sissi. Das Schloss wurde im Auftrag von Graf Antal Grassalkovich I. 1694 - 1771 erbaut. 1751 weilte Maria Theresia, die Königin von Ungarn und Kaiserin von Österreich hier zu Besuch.
Gödöllö 2003 - Die Sommerresidenz von Sissi, der Kaiserin. Sissi sprach fliessend ungarisch und war bei der Bevölkerung ausserordentlich beliebt. Sissi wurde 1898 in Genf ermordet. Fanz Joseph I. und seine Nachfolger kamen in der Folge sehr selten ins Schloss.
Gödöllö 2003 - 1867 kaufte der Staat das Schloss, liess es renovieren und machte es Franz Joseph I. und Elisabeth anlässlich ihrer Krönung zum König und Königin von Ungarn zum Geschenk. Das Herrscherpaar pflegte sich im Frühjahr und Herbst hier zu erholen, wo es fern vom Wiener Hofprotokoll ein paar unbeschwerte Tage erleben konnte. Elisabeth, die eine ausgezeichnete Reiterin war, schätzte Ausritte in den umliegenden Wäldern ganz besonders. Pferde- und Windhundrennen, Feste, Empfänge und Konzerte wechselten einander ab.
Nach der Schlossbesichtigung zog es mich weiter, nördlicher. Zuerst nach Vac, dann nach Kismaros. Immer wieder suchte ich einen Weg über die Donau! Und nirgends fand ich Wegweiser zu einem Ort jenseits des Flusses! Dann entdeckte ich die Burg von Visegrad, und dort hin wollte ich! Endlich in Nagymaros der Funke der Erleuchtung - es gab gar keine Brücken, wohl aber hin und wieder führten Fähren die Autos über den Strom.
Na also, es gibt für jedes Problem eine Lösung - nur wissen muss man es! Und ab jetzt kenne ich auch ein für mich bis anhin unbekanntes Verkehrszeichen (Auto, das nach vorne wegkippt! - alles klar?) Mit schöner Sicht auf die Burg fand ich auf einem leeren Parkplatz mein Nachtlager. Gleiches hatte auch ein pensionierter Lehrer aus Österreich, mit einem klapprigen Ford-Transit unterwegs, vor. Wir sprachen flüchtig miteinander, er war schon länger unterwegs und erzählte mir kurz seine Geschichte. Den Abend verbrachte ich in einer Jazzbar bei rhytmischen Dixie- und Bluesklängen.
Die Donau 2003 - Brücke wo bist du? Dort hinüber müsste ich!
Visgrad 2003 - das gut sichtbare Ziel
Visegrad 2003 - unten der Salomon-Turm mit bis zu 8 m dicken Mauern. Er diente als Spähturm zur Überwachung der Donau. Oben das "Wolkenschloss" erbaut zwischen 1240 bis 1255. 350 m über der Donau stehend, bietet sich von der Burg eine atemberaubende Fernsicht über das Land. Hier versteht man erst wirklich, weshalb man vom Donauknie spricht. Die Donau, nachdem sie auf einer Strecke von 100 km die natürliche Grenze zur Slowakei gebildet hat, knickt plötzlich gegen Süden in Richtung Budapest ab.
Aufbruch: | 01.08.2003 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 17.08.2003 |
Esztergom
Österreich