Normandie
Ab in den wilden Westen und der erste Regen
Montag, der 2 Juni
Duschen ist schon was tolles! Nach einer gut verbrachten Nacht suche ich wieder eine Boulangerie fuer mein Fruehstueck und finde einen Parkplatz direkt vor der Kathedrale St-Pierre aus dem Jahr 1170. Boulangerie genau gegenueber, was will ich mehr. Fotos finde ich keine, also scheine ich auch keine gemacht zu haben. Die Kathedrale ist aber schoen!
Caen steuere ich als naechstes an und die vorher ausgeguckte Tiefgarage an der Burg ist mal wieder ein Fehlgriff( max Hoehe 1,85 ), aber ich finde einen Schattenplatz in einer Nebenstrasse und besichtige die Burg von Wilhelm dem Erorberer. Die Hunde haetten da uebrigens auch reingedurft, wie ich erfahre!!!! Zu spaet
Die Burg wurde von Wihelm erbaut und ist eingerahmt von 2 Abteien. Der Maennerabtei Abbaye-aux-Hommes im Westen und der Frauenabtei Abbaye-des-Dames im Osten.
Die Maennerabtei wurde von Wilhelm erbaut, und die Damenabtei von seiner Frau Mathilde. Beide waren Teil eines Busshandels mit dem Papst. Der war naemlich der Meinung, die Ehe der beiden waere nicht rechtens, da sie angeblich zu nahe Verwandte waeren.
Im Jahr 1087 wurde Wilhelm im Chor der Kirche beigesetzt, allerdings war das eine recht unerfreuliche Angelegenheit. Er starb Monate nachdem er von einem Pferd gefallen war und seine Soehne hatten nichts besseres zu tun, als um ihr Erbe zu streiten. Er blieb mehrere Tage unbeachtet und gammelte so vor sich hin. Bei der Beerdigung brach dann der Leichnam auf, als der Sarg versenkt werden sollte. Der Gestank war so entsetzlich, dass die gesamte Trauergemeinde, bis auf einige Moenche, schnellstens die Kirche verliess.
In den Religionskriegen wurde das Grab gepluendert und die Knochen verstreut. 1983 fand man dann einen Schenkelknochen wieder, der nun als einziges Relikt in seinem Grab ruht
Das Grab von Mathilde befindet sich in der Kirche unter einer schlichten schwarzen Marmorplatte.
Knapp 20 Km sind es dann noch bis Bayeux, wo ich den beruehmten Wandteppich anschauen moechte. Parkplatzprobleme gibt es erstaunlicherweise gar nicht und der Teppich kann kommen.
Der beruehmte Teppich erzaehlt die Erorberung Englands durch Wilhelm den Eroberer im Jahr 1066. Im Prinzip ist es wie ein mittelalterlicher Comic-Strip. 70 m lang und 50 cm breit, wobei allerdings angenommen wird, dass der Wandteppich urspruenglich noch etwa 20-25 m laenger war. Zu sehen ist das gute Stueck im Centre Guillaume le Conquérant. Fotos duerfen nicht gemacht werden und die Postkarten fand ich sch.. nicht schoen. Man bekommt einen Audioguide in der eigenen Sprache ausgehaendigt und laeuft dann am Teppich vorbei und hoert sich die Erklaerungen an. Auf jeden Fall einen Besuch wert.
Auf meiner Weiterfahrt nach Westen faengt es dann auch an zu regnen und das auch ziemlich viel und heftig!
An den sogenannten D-Day Straenden wie Omaha oder Utah Beach fahre ich vorbei.
Im Regen uebersehe ich aus erstmal die Ausfahrt in Valognes und kann 10 km wieder zurueckfahren. Allerdings fahre ich auf diese Weise durch Valognes durch und finde auch endlich einen Supermarkt!
Ich beschliesse bis ganz in den Nordoestlichen Zipfel der Halbinsel Cotentin zu fahren. Barfleur soll sehr huebsch sein, also nix wie hin
ich war eigentlich davon ueberzeugt, das ich im Auto schlafen muesste, da es gar nicht aufhoeren wollte zu regnen. Im Regen und Wind erst mein Innenzelt aufzubauen und das klitschnass zu haben, fand ich keine besonders anziehende Vorstellung. Aber kurz vor Barfleur hoerte es dann auf mit dem Regen und die Suche begann. Erster Versuch endete auf einem Feldweg im Nichts, 2.Versuch beim Camping in Gatteville-le-Phare: La Ferme au Bord du Mer. Fand ich nicht so toll auf den ersten Blick, also wieder zurueck nach Barfleur. 3.Versuch Camping in Barfleur: potthaesslicher Platz mit einer Horde von Motorradfahrer ( nix gegen Mopeds und deren Besitzer, aber nicht heute! und nicht diese speziellen!) 4 Versuch : anderer Camping in Barfleur: Fermée-geschlossen. Was nun? Erstmal ab in den Tabakladen und Zigaretten kaufen und dann in den Mini-Supermarché und ein paar Bierchen und noch ein paar Kleinigkeiten und zurueck zum 1.Versuch in Gatteville.
Voilá, es ist der schoenste Platz der ganzen Tour! Ich bin fast alleine und kann mich hinstellen wo ich will. Umgeben von Hecken und das Meer im Hintergrund rauschen.Toll! Wasseranschluss ca 2 Meter entfernt, also keine ewige Rennerei. Den beiden Jungens gefaellt es auch
Ich stelle fest, ich kann auch im relativ hohen und nassen Grass mit meinem Kocher kochen und es bleibt trocken, bis ich im Zelt bin. Kaum das Aussenzelt zu und es faengt an zu schuetten, was das Zeug haelt! Hoffe, dass mein Zelt auch so gemuetlich dicht haelt wie es momentan ist!
Aufbruch: | 01.06.2008 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 06.06.2008 |